Wie schon gesagt bin ich mehrere Tage in der Schweiz gewesen. Interessant am Bahnhof Lausanne: dort stand gestern abend ein Soldat, er sah aus, als käme er direkt aus dem Kongo. Hatte aber die Schweizer Uniform mit Flecktarnung an und auf dem Arm das Symbol der Artillerie. Welcome to Lausanne of 2016. Ich bin dann noch ein bisschen um die Gegen am Bahnhof umherspaziert, auch dort gibt es Bereicherer! Heute morgen lese ich im Tages-Anzeiger, daß auch die Schweiz 35000 Bereicher hat und ein Gesetz eingebracht werden soll, dass denen die Anerkennung erlaubt und ein Bleiberecht geben soll, obwohl sie nicht unter das Asylgesetz fallen. Dabei seien vor allem auch Wirtschaftsflüchtlinge (das ist dort so ausgesprchen) aus Eritrea gemeint. Die bürgerlichen Parteien toben.
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/bundesrat-aendert-status-von-vorlaeufiger-aufnahme/story/14878786
Man muß sich das mal vorstellen, das ist mindestens soviel wie die jährliche Einwanderungsquote von höchstqualifizierten Deutschen (Ärzte, Ingenieure, Wissenschaftler).
Unsere Creme de la Creme wandert in die Schweiz aus, während wir den Abschaum der Welt einsammeln. Besatzererfüllungspolitik und Umvolkung von Erika, um die Ungleichheit zwischen dem viel zu starken Deutschland im Vergleich zum Resteuropa auszugleichen. Die Abwanderungsquoten aus der DDR vor dem Mauerbau 1961 dürften ähnlich gewesen sein, und auch dort machte jahrelang die ganze Elite rüber in den Westen, was das mit dem Land gemacht hat nach 15 Jahren konnte man sich ja dann in den 80er Jahren und gleich nach der Wiedervereinigung anschauen. Versailles ohne Krieg.
Zurück nach Lausanne: Die Anzahl der Bereicherer ist viel kleiner als an den deutschen Bahnhöfen, vor allem im Vergleich zum Ruhrgebiet. Man fühlt sich selbst um Mitternacht noch sicher, obwohl man auch von z.T. sogar weiblichen Bettlern angesprochen wird. Heute morgen: ein Papiersammler (!), der aus den Abfallboxen am Bahnhof die Zeitungen rausholt und in einer Tüte mitnimmt. Der Bahnhof, trotzdem picobello, keine Graffitti, kein Dreck auf den Gleisen (bis auf eine einzige Dose), KEINE KIPPEN, alles sieht frisch gefegt und naß abgespritzt aus. Wie das eben sein muß. Wieder genaue Information: 7 min Verspätung, Grund: Stromabnehmer.
Im Zug dann: Schaffner hat Smartphone zum Kontrollieren, gibt genaueste Auskunft, der Stromabnehmer hat die Oberleitung herunter gerissen, und keine Sorge, die 7 Min Verspätung werden am den nächsten Bahnhöfen wieder aufgeholt. Der Zug wiederum: Picobello, man kann auch oben im 2. Stockwerk von vorne bis hinten durchlaufen. Man hört die Züge praktisch nicht, alles ist supersmooth.
Die Fahrt durch die Romandie: ein Traum, Weinlese an den Südhängen des Genfer Sees, die Sonne scheint über den See, die Berge im Hintergrund, es ist, als sei die Zeit stehen geblieben, 1980er Jahre, eine saubere, aufgeräumt, keine omnipräsente dominante Türken- und Moslem-Subkultur,vielmehr echte Vielfalt, eine noch nicht umgevolkte und amerikanisierte Welt, wo das hart erarbeitet und erwirtschaftete Geld noch dem Volk und dem Bürger und der Infrastruktur IM Land zugute kommt, und nicht von Trojanern an irgendwelche Besatzer umverteilt wird (naja, auch hier gabs den Marcel Ospel, das Pendant zum Jaschinski und Ackermann, der die UBS zugunsten der Wallstreet und CoL geplündert hat). Wo natürlich die Medien auch versuchen, Meinung und Propaganda zu machen, aber wo es auch offen andere Meinung und nach wie vor Demokratie von unten gibt.
Ein großes Durchatmen. Als hätte man Jahrzehntelang in der Ostzone gelebt und hätte dann 1990 den Westen erlebt. Was hält mich noch? Die Schweiz, auf jeden Fall das bessere Deutschland!
Ein kleines Stück südlich vom Bahnhof, in der Altstadt den Berg hoch, beste Wohnlage mit Blick über den Genfer See, ein Herrenhaus. Großes Schild vorne dran: Eduard de Rothschild. Ohne Worte.
DT sagt