aus dem Kunstmuseum Hamburg
Gleichniss im Háramál. Die germanische Welt hat die Gleichung Mensch und Pflanze zur mannigfachsten Entfaltung gebracht. Auch abgesehen von jeder mythischen Verkörperung war dieselbe in unserer Poesie von alters her lebendig. Wie neuerdings Schüler den von seinen Anhängern verlassenen Waüenstein einen entlaubten Stamm nennt, hatte z. B. schon ein altnorwegischer Gnomendichter, dessen Sinnspruch man später dem Odhinn in den Mund legte, gesagt:
der Baum, der einsam im Dorfe steht, stirbt ab und nicht Laub noch Rinde halten ihn fürder wann; so ist der Mann, den niemand liebt, was soll er länger leben?