In der Stunde höchster Not schlägt ein Hammer auf die gepeinigte Seele.
Es ist ein Hammer, der seinen Amboß finden will. Und dieser Hammer heißt Haß.
Haß, so lehrte man uns, sei die Niederste aller Gefühlsregungen – blind und starr.
Das ist nicht richtig.
Niedertracht und Haß sind nicht einerlei. Entspringt die Niedertracht, der böse Wille tatsächlich der persönlichen Schwäche, dämonischem Gemüt, eigener Eitelkeit und Begierden – gar dem Neid, ist der Haß dagegen der wilde Weckruf der Vernunft!
Das ist eine Stimme, nicht nur nicht unerhört bleiben sollte, sondern nie lange unerhört bleiben kann.
Grundsätzlich steckt im Haß der unbedingte Wille, die „rechtmäßige“ Ordnung wiederherzustellen.
Der Haß ist der unmittelbare und stärkste Schrei der Vernunft.
Nicht derer Feind.
Der Haß ist ein Flehen auf Wiedergutmachung; ein herbei geschriehener Wille nach tiefer göttlicher Ordnung.
Der brennende Haß ist keine Niedertracht, nichts Verwerfliches, es ist der Rückstoß der Liebe – ebenso stark.
Es ist der Urruf um Gerechtigkeit – um Wiedergutmachung, der Einspruch der Schwachen; nicht die Justiz der Täter.
Haß ist der letzte Weckruf an die göttliche, tiefe Liebe!
Wut und seine Steigerung Zorn sind mittelbar und verhandelbar, affektierter emotionaler Ballast, beheimatet in der eigenen Tiefsee der Gefühle.
Haß ist unmittelbar, gar flehend, um das Ende von erlittenem Leid; der Wunsch und die Bereitschaft zu Widergutmachung und Ausgleich.
Haß ist kein degenerierter Affekt, sondern purer, wahrer Wille um vollendende Gerechtigkeit.
Keim ist stets die Liebe – der Wille um Vernichtung, nur die Brücke zum Ziel.
Erfüllung und wirkliche Vollendung im Streben, ist nicht das totale Böse, sondern die Sehnsucht nach der ultimativen Erlösung davon.
Wer den Haß verbieten will, will Nächstenliebe, Identifikation und Nächstenliebe ausmerzen und jeglicher göttlichen Saat das Substrat entziehen.
Das propagandistische Unwesen, „Hatespeech“ zu bestrafen, ist nur der (letzte) üble Wille, einen unausweichlichen Coitus Interruptus der Wahrheit zu prolongieren.
In Liebe dumpf, aber abgrundtief hassend,
Fenrizwolf