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Quer durch das neue Deutschland III

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aus dem Kunstmuseum Hamburg.

Das elektrische Kraftwerk Zschornewitz bei Bitterfeld ist das grösste elektrische Kraftwerk der Erde.

Die Braunkohlen, mit denen die Heizanlagen des Werkes gespeist werden, werden direkt aus der Grube Golpa in das Werk geschafft, und die Bekohlung erfolgt vollkommen automatisch. Das Werk versorgt Leipzig, Magdeburg, Halle, Berlin und Teile von Sachsen und Brandenburg mit Strom – Kohlenbeförderung aus der Grube Golpa direkt zum Werk.

Deutschlands Eisenbahnen.

Deutschlands Eisenbahnwesen ist ein wunderbares Uhrwerk, das auch die „neue Zeit“ nur vorübergehend stören konnte. Und dieser Stolz Deutschlands ist auch seine grosse Sorge. Der Eisenbahnstreik im Februar ds. Js. brachte das Deutsche Reich in eine Lage, die viel gefährlicher war, als der äussere Anschein erkennen liess. Nur die Schnelligkeit der sofort einsetzenden Verhandlungen konnte das Schlimmste abwenden und eine Katastrophe verhüten. Die heutigen Verkehrszustände mit ihrer sprunghaften Erhöhung der Frachtsätze und der enormen Verteuerung der Fahrkarten bildet das Abnormalste im ganzen Deutschen Reich. (Ich erwähnte bereits, dass die Eisenbahnverwaltung vor dem Kriege mit Profit, heute aber mit Defizit arbeitet.)

In Amerika wird viel von einer Verstaatlichung der Bahnen geredet. Ob das richtig ist, möchte ich bezweifeln, denn in Deutschland, im demokratischsten Staate der ganzen Welt erlebte die Verstaatlichung das grösste Fiasko. Die Zukunft wird uns lehren, ob dies nur ein vorübergehender Zustand ist. Soweit hat sich die deutsche Volksregierung ein schlimmes Armutszeugnis ausgestellt, was umsomehr zu verwundern ist, da doch gerade das Eisenbahnsystem das stolzeste ökonomische und technische Wunderwerk der alten Regierun gewesen ist.

Allen diesen Mängeln zum Trotz arbeitet der Fahrplan, soweit Pünktlichkeit und Bequemlichkeit u. s. w. in Frage kommen, nach dem alten bewährten System der preussischen Exaktheit. — Nachfolgender Auszug aus dem „Hamburgischen Correspondenten“ wird am besten die momentane Lage illustrieren:

Die neue Tariferhöhung der Eisenbahn.

Bekanntlich wurden zum 1. Februar die Eisenbahngütertarife gegenüber den Tarifen im Vorjahre erheblich erhöht. Sie werden im Februar das Doppelte der Herbsttarife betragen. Gegenüber den Friedenstarifen machen sie namentlich auf die näheren Entfernungen das 35- bis 40fache aus, für viele Güter aber noch erheblich mehr, da eine ganze Reihe von Ausnahmetarifen und sonstigen Vergünstigungen weggefallen ist. Die Mehrbelastung der deutschen Wirtschaft durch diese Tariferhöhungen macht einige 30 Milliarden aus. Kundige Beurteiler sagten voraus, dass die Eisenbahn durch Tariferhöhungen ihre ungeheuren Fehlbeträge nicht wett machen kann, wenn sie nicht die gesamte Misswirtschaft im Verkehrswesen beseitigt und eine Reform an Haupt und Gliedern versucht, wie sie von allen Seiten des Volkes und von allen Parteien gefordert wird.

In kürzester Frist ist die Voraussage eingetroffen. Der Reichsverkehrminister hat die neuen Tariferhöhungen noch kaum durchgeführt, und schon wird er zum 1. März weitere gewaltige Steigerungen im Güterverkehr vornehmen. Diese Steigerungen sollen 20% der Februartarife betragen. Setzt man die Herbsttarife gleich 100, so werden die Märztarife gleich 240 sein, mit anderen Worten: In vier Monaten springen die Transportpreise auf das 2 ½ . Auch das wird natürlich nicht dauernd helfen. Diese ungeheuren Verteuerungen der staatlichen Verwaltungen verteuern alle Preise und die gesamte Lebenshaltung. Sie bringt also weitere Gehalts- und Lohnerhöhungen, sowie erhöhte Selbstkosten bei der Eisenbahn mit sich. Der Reichsverkehrsminister wird die Tarifschraube jeden Monat weiter drehen müssen. Die Verwaltung entschuldigt sich mit dem Druck der Entente. Die Entente will ausserordentlich viel Törichtes. Wenn sie aber eine Stabilisierung der Mark verlangt, so ist das nichts, was nicht auch in Deutschlands Interesse läge. Dadurch aber, dass die deutsche Wirtschaft mit ständigen, in unerhörtem Masse wachsenden Transportkosten belastet wrird, wird der Wert der Mark nicht gehoben, sondern herabgedrückt.

Die Spielwaren-Industrie.

Die Spielwaren-Industrie Deutschlands ist wohl die reichhaltigste und verschiedenartigste in Muster und Modellen. Der Krieg brachte jedoch den ganzen Export zu einem jähen Stillstand. Vor dem Kriege war England der grösste Abnehmer, nicht allein für England selbst, nein, es re-exportierte die Sachen wieder nach den verschiedenen Uebersee-Ländem. Und heute? Auch heute kauft England am meisten von allen anderen Ländern, jedenfalls bedeutend mehr als Amerika.

Wie verschiedenartig und reichhaltig ein Spielwarenlager sein muss, um jedem Verlangen zu entsprechen, mag daraus zu ersehen sein, dass ein einziger Katalog, den ich in Sonneberg sah, 2240 verschiedene Modelle enthielt. — Die Qualität der einzelnen Spielwaren ist heute genau so erstklassig wie vor dem Kriege, doch soll hier besonders betont werden, dass die Spielwaren-Industrie in ihren verschiedenen Abzweigungen als eine Art Luxus-Industrie von der deutschen Regierung angesehen wird und daher immer noch sehr vielen Verordnungen unterworfen ist, zwecks Verhütung von Verschwendung notwendiger Rohmaterialien.

Fast alle Spielsachen sind Erzeugnisse der Heimindustrie. In der ganzen Umgegend von Sonneberg wird geschnitzt, gehobelt, geblasen, gemalt, geknetet, jahrein, jahraus, alle Hände stehen hier im Dienste Knecht Ruprechts. Ebenso ist es mit Nürnberg, Fürth und dem Erzgebirge. Merkwürdig, das Santa Claus gerade in jener bergigen, romantischen und märchenhaften Gegend seine Werkstelle aufschlug. Nun weiss man nicht, geschah es darum, weil alle deutschen Kindermärchen unseren Jugendgeist in jene Märchengegenden führt — oder sind diese wunderbaren Erzählungen entstanden aus dem Flüstern der Tannenwälder, in denen die einsamen, im Winter verschneiten Hütten der friedlichen Arbeiterfamilien liegen, die jahraus jahrein ruhig ihrer Beschäftigung nachgingen, nichts von der Aussenwelt wussten, bis der unglückliche Krieg kam und auch von hier die Männer zum Zerstören rief. Aber die Männer und Söhne, die aus dem Kriege wieder heimkehrten, sind andere Menschen geworden; der Krieg hat sie denken gelehrt. Was wussten diese Menschen von Arbeitsverbänden — nichts! Heute aber wissen sie es, und die soziale Unruhe der Grossstadt bat sich somit auch an diese einst so friedlichen Herde gedrängt.

Und sie wird sich nicht wieder verdrängen lassen, denn das junge Geschlecht, das während des Krieges zu Hause Hunger und Entbehrungen erleiden musste, saugt die Lehren dieser neuen Zeit begierig auf!

Und doch, lieber Leser, solltest du einmal in diese Gegend kommen, so gehe hinein in eine solche Hütte und bleibe bei den Leuten zur Nacht; setze dich zu ihnen, wenn sie beim trüben Lampenschein Abends Weiterarbeiten und lausche ihren Erzählungen. Es ist der Krieg. Vater und Sohn erzählen — trutzig, aber deutsch —dann unterbricht gewöhnlich behäbig der Grossvater, der Grossmutter zunickend, und fängt an zu erzählen von damals, als Deutschland aufgebaut und nicht zerstört wurde. Die Hände der Jungen arbeiten rascher, die Erzählung des Grossvaters macht sie irre an sich selbst, mit glänzenden Augen lauschen sie, wenn Namen wie Wilhelm I., Bismarck, Unser Fritz fallen. .. .und den Jungen gehört die Welt!

Leipzig und seine Messe.

Auf dem historischen Boden wo die Dreitage-Schlacht (16. bis 19. Oktober 1813) zu Ungunsten Napoleons endete ….

Das Völkerschlachtdenkmal ist ein stummer Mahner an diese grrosse Zeit. Unwillkürlich ent blösst man sein Haupt und sinnend gedenkt man jenes herrlichen Geistes, der 1813 durch die deutschen Lande wehte.

Leipzig (die Geburtsstätte Richard Wagners) ist mit die bedeutendste Stadt Deutschlands und hat den grössten Bahnhof der Welt.

Leipzig ist die Zentrale des Buchhandels: Blockhaus‘ Lexikon und Meyer’s Lexikon, und auch die weltbekannten Reclam-Bücher werden in Leipzig verlegt. Der Börsenverein der deutschen Buchhändler (gegründet 1825) hält hier jährlich seine eigene Messe ab. 13,000 Buchfirmen treiben ihr diesbezügliches Handwerk. Im Jahre 1913 wurden dort für 93 Millionen Mark Bücher umgesetzt. Das Jahr 1921 hatte einen Umsatz von 270 Millionen, jedoch allein für 1 Million Mark Verpackungskosten wurden dafür gebucht.

Alljährlich steht Leipzig im Zeichen der Frühjahrsmesse, wo hunderttausende von Käufern der ganzen Welt sich in den Mess-Räumen ein Stelldichein geben. Nur in Deutschland ist es möglich eine Messe wie diese abzuhalten. Nur deutscher Ordnungssinn bringt es fertig programmmässig alle Verkehrswege ohne Störung und Stockung aufrecht zu erhalten. Der dritte Messtag erhielt durch die Anwesenheit des Reichspräsidenten Ebert, sowie einiger Vertreter der einzelnen deutschen Landesregierungen eine besondere Auszeichnung.

Ich hatte Gelegenheit die ganzen Herren auf ihrem Rundgang im Messpalast des Dresdener Hofes zu beobachten. Keine Absperrung gab es, ruhig und sachlich schritten die Herren die gewaltige Kaufmenge ab, mit dem Reichspräsidenten Ebert an der Spitze, unter Führung des Direktors des Messamtes Dr. Köhler.

Der erste Präsident des Deutschen Reiches macht einen bescheidenen und jovialen Eindruck. Manches unbesonnene Witzwort, das über den „Sattlergesellen“ gemacht wird, prallt ab an der vornehmen Bescheidenheit und Zurückhaltung dieses Mannes, der — nehmt Alles nur in Allem — ein Mann ist. Zwischen seiner Sattler-Laufbahn und seiner heutigen Stellung liegt ein Leben harter, zielbewusster Arbeit und wenn es auch schwer ist zu brechen mit der Vorstellung, dass Sporen, Degen und Pickelhauben zur Würde gehören, so muss man doch eingestehen: im Grunde ist dieser Präsident der rechte Mann am rechten Platz.

Bis zum dritten Messtage waren 130,000 Messeausweise ausgegeben. Der Besuch aus dem Auslande wies Recordziffern auf.

Die Textilmesse war besonders lebhaft, und die technische Messe war ein voller Erfolg. Bedeutende Ein- und Auslandsgeschäfte wurden abgeschlossen: die Spielwaren-Industrie st mit Aufträgen überhäuft und nimmt teilweise überhaupt keine Aufträge mehr an. Viele Firmen haben bis zur nächsten Messe vollauf Beschäftigung.

Nicht alle Industrien sind ausverkauft, wie einzelne Zeitungsberichte sagten; bei recht, recht vielen treten die krassen Verordnungen der Aussenhandelsstelle betreffs der Devisenbeschaffung (Verkauf in Dollar) störend ins Geschäft. Die Berechnung in Dollar erfolgt so widerrechtlich systemlos in manchen Industrien, dass es absolut unmöglich ist, die betreffende Ware auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu halten. Andererseits wurden wiederum so viel Spielsachen gekauft, dass es scheint, als wäre Deutschland darin ausverkauft. Bestimmt ist dieses in den besseren Sachen der Fall, denn die Preise darin sind so phantasiemässig, dass deutsche Firmen überhaupt nicht daran denken können, selbige für den eigenen Markt zu kaufen!

Soviel von der Leipziger Messe. Es finden jährlich viele derartige Veranstaltungen im deutschen Reiche statt und zwar in: Berlin, Cöln, Breslau, Düsseldorf, Essen, Flensburg, Frankfurt a. M., Kiel, Königsberg, Lübeck, Pforzheim, Stuttgart.

Hamburg.

Die Hamburger Messe, genannt die Hamburger Uebersee-Woche, steht heute noch in ihrer Entwicklungs-Periode. Wegen ihrer Wichtigkeit wie Eigenartigkeit ist es interessant, Wesen und Kern dieser Ueberseewoche zu erforschen! Der Gedanke nahm im Jahre 1921 feste Form an und die „Gesellschaft zur Förderung der Hamburger Uebersee-Woche“ wurde gegründet. Dieser Gesellschaft gehören Firmen, wie auch Privatpersonen an, denen das geschäftliche Gedeihen Hamburgs am Herzen liegt! Bei der Gründung wurde der Entschluss gefasst, erst im Jahre 1922 die erste Uebersee-Woche abzuhalten und zwar im August 1922!

Das Wesen dieser Woche wird sein der Export-Welt zu zeigen, was zu exportieren ist und was geliefert werden kann. Der Kern ist also die Propaganda den Auslandskäufern gegenüber. Sollten diese Ideen durchschlagen, mag Hamburg als bedeutender Faktor sich in dieser Weise entwickeln. Der Erfolg der ganzen Bewegung liegt hier nun bei der Tüchtigkeit der Förderer. Hamburg’s Wille ist und war stets der, für bessere Zustände im Reiche das Beste zu tun. Mögen auch die Bemühungen dieses Mal von Erfolg gekrönt sein! Es müssen der Wiedergeburt der freundschaftlichen Beziehungen, die so weitgehend vor dem Kriege zwischen allen Nationen war, alle Wege geebnet werden!

Hamburg besteht eigentlich aus zwei Teilen — Hamburg an der Elbe und Hamburg an der Alster.

Hamburg an der Elbe ist voll pulsenden Lebens und Tag und Nacht an der Arbeit.

Hamburg an der Alster hingegen ist ob seiner romantischen Lage das Zentrum des modernen. Lebens; es ist die zweitgrösste Stadt Deutschlands.

Vor allen Dingen muss sich jeder Besucher Hamburg’s die Mönckebergstrasse wegen der modernen Anlage, den grossen Kaufläden und Kontorhäusern ansehen. Die Börse, die Landungsbrücke auf St. Pauli, der Kanal nahe Deichstrasse, Uhlenhorst mit seinem Fährhaus, der botanische Garten und all die grossen reichhaltigen Museen — alles ist sehenswert.

Jeder Besucher Hamburg’s wird sofort empfinden, dass diese hanseatische Stadt eine tausendjährige Geschichte hat. Leider ist es arm an historischen, alten Gebäuden, die durch Feuersbrunst heimgesucht wurden. Selbst die Kirchen sind fast alle neu. Die stolzeste Kirche ist immer noch die St. Michaels-Kirche, erbaut einige Jahre vor dem Kriege nach den Plänen des Architekten Sonnen. Bekanntlich war die alte St. Michaeliskirche, erbaut von Sonnen, auch ein Raub der Flammen geworden.

Wunderschön ist Hamburgs Umgebung, lieb seine Menschen und hübsch seine Mädchen.

Auch die Kunst fand in Hamburg stets ein williges Publikum und lauschendes Ohr. Ich war im Deutschen Schauspielhaus und sah „Peer Gynt“ von Ibsen. Dieses wunderbare dramatische Gedicht erlebte seine fünfte Wiederholung innerhalb 10 Tagen vor ausverkauftem Hause, ein voller Beweis, dass Hamburgs Einwohner der alten Tradition, dass seine Theater bildend wirken müssen, treu geblieben. Ich war auch im Stadttheater und sah Wagners „Rienzi“, ebenfalls vor ausverkauftem Hause.

Hamburg hat den Ruf einer leichten Stadt, doch wer einmal recht familiär mit einer hamburgischen Familie bekannt wurde findet, dass hier ein alter Stamm sich wohl den Ansichten der modernen Welt anpasst, aber weise die Jugend vor Uebereilungen bewahrt.

Frankfurt a. M.

In den Mauern dieser alten Handelsstadt begrüssen uns gigantische Kirchen und herrliche Denkmäler, die am nördlichen Mainfluss liegen!

Frankfurt wurde als Frankenfurt im Jahre 794 n. C. vom König Charlemagne gegründet. Im Jahre 1152 wurde Barbarossa dort erwählt, und im Jahre 1350 wurde Frankfurt eine freie Stadt. Goethe erblickte hier im Jahre 1749 das Licht der Welt. Am 10. Mai 1871 wurde von Bismarck im Schwan-Hotel der berühmte Vertrag geschlossen, und wurde seit dieser Zeit Frankfurt grösser und grösser, dehnte sich weiter und weiter aus. Parke wurden angelegt, die auch heute noch in der wunderbaren vorkriegszeitlichen Ordnung bestellen. Frankfurt ist eine der interessantesten Städte Deutschlands; sein heutiger Charakter trägt mehr den kaufmännischen Stempel, aber der Glorienschein einer glorreichen traditionellen Vergangenheit schwebt dort über allem Modernen!

Soweit meine Beobachtungen, die ich unparteiisch nach bestem Wissen und Können an Ort und Stelle der einzelnen Industriegebiete niederlegte. Meinen industriellen Aufzeichnungen habe ich kurze Städteaufzeichnungen beigefügt, wie es der momentane Eindruck mir eingab!

Das Reisen durch Deutschland mit dem Dollar in der Tasche ist schön und bequem; doch bei all dem Schönen packt einen zuweilen ein wahrer Heisshunger nach Amerika, nach New York mit seinem Subway-Rush. Man vermisst die eigentümliche Derbheit und Gesetztheit des New Yorker Lehens. Es ist einem zu Mute wie einem, der 6 Wochen in der Sommerfrische „Table d’liote“ geschwelgt hat und schliesslich ein unwiderstehliches Gelüst nach einem Happen einfacher Hausmannskost bekommt! Dieser Vergleich ist banal, aber er passt und verdeutlicht die Sache ohne viel Umstände.

Jeder Deutschlands-Besucher, der das Deutschland von vor 1914 kennt, wird heute leichter als derjenige, der Deutschland zum ersten Male sieht, erkennen, dass der wirkliche Kern der unsicheren wirtschaftlichen Verhältnisse darin liegt, dass Deutschland kein Rohmaterial kaufen kann, infolge der ungünstigen Valutaverhältnisse.

Wahr ist allerdings, dass der Kontrast zwischen Reich und Arm grösser ist als je zuvor! Auf der einen Seite wird mehr als fröhlich darauflos geschwelgt, Weinstuben und Kabaretts sind überfüllt, alte und neue Zeit, modernes und traditionelles Empfinden treten sich oft krass gegenüber. Beides scheint sich schwer miteinander verschmelzen zu wollen. Auf der anderen Seite wird hart gearbeitet, unermüdlich… .und gedarbt und gehungert.

Eines ist sicher: Deutschland ist im Begriff sich selbst wiederzufinden, denn…… Deutschland arbeitet! Beschäftigung soll, wird und muss für Alle gefunden werden, denn Jeder ist Willens zu arbeiten!

Die Löhne der Arbeiter klingen allerdings im Moment fabelhaft, doch die enormen Ausgaben für den täglichen Haushalt eben so! Hier beginnt die Aufgabe der „Sieger“ Vernunft zu gebrauchen, denn sie sind es, die durch ihre bis heute noch nicht begrenzten Forderungen dem deutschen Arbeiter das Lehen stündlich verteuern! Der deutsche Arbeiter ist bereit, durch harte Arbeit gut zu machen, was man ihm auferlegte, doch er hasst die korrupte, ziellose „Zielsicherheit“ der französischen Politiker!

Die Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild:
Aktien-Papierfabrik Regensburg
Express-Fahrradwerke A.G.Neumarkt in der Oberpfalz
Jesuitenbrauerei Regensburg in Regensburg
Schlüssel-Bleistift-Fabrik J. J. Rehbach in Regensburg
Das Elektrizitätswerk der Stadt Regensburg
Deutsch-Amerikanische Petroleum-Gesellschaft Hamburg. Benzinfabrik Regensburg.
Dampfsägewerk Arnschwang
Johann Müller, Perlmutterknopf-Fabrik
Eisengießerei Carolinenhütte
Dampfsäge, Hobel- und Spaltwerk, Kistenfabrik
Staatliche Eisenindustrie in der Oberpfalz Amberg-Weiherhammer-Bodenwöhr
Prinz Rupprecht-Quelle vormals Silvana-Sprudel in Groschlattengrün
Bayerische Granitaktiengesellschaft in Regensburg
Tonwerk Prüfening und Braunkohlengrube Friedrichzeche
Städtisches Lagerhaus Regensburg am Luitpoldhafen
Die Kalkindustrie der Walhallastraße
Kalblederfabrik Furth i. Wald
Bayerische Braunkohle-Industrie
Die Malteserbrauerei in Amberg
Terranova-Industrie C. A. Kapferer & Co. in Freihung.
Königlich Bayerische Hofglasmalerei Georg Schneider in Regensburg
Das neue Gaswerk der Stadt Regensburg
Die Stadt Weiden
Naabwerke für Licht- und Kraftversorgung
Kalksandsteinfabrik Roding G.m.b.H.
Königl. Schwellenwerk in Schwandorf
Bayerische Maschinenfabrik Regensburg
Metallhammerwerk u. Bronzefarbenfabrik in Rothenbruck Opf. Aluminiumbronzefabrik in Rauhenstein Opf.
Die Entwicklung des Fahrrades
Tonwerk Blomenhof, G.m.b.H., Neumarkt i. Opf.
Die Flügel- und Piano-Fabrik von Georg Weidig in Regensburg
Eisen- und Metallgießerei, Maschinenfabrik und Kesselschmiede
Dresdener Maschinenfabrik und Schiffswerft Übigau A.G. Werft in Regensburg
Die Anlagen der Benzinwerke Regensburg
Portland – Cementwerk Burglengenfeld
Bürgerbräu Weiden
Aktiengesellschaft Porzellanfabrik Weiden
Holzhandlung, Werke für Holzimprägnierung und Kyanisierung
Porzellanfabrik Tirschenreuth
Stanz- und Emaillierwerke in Amberg
Bayerische Schlauchfabrik, mechanische Hanf- und Drahtseilerei
Die Wasserversorgung der Stadt Regensburg
Vereinigte Bayerische Spiegel- und Tafelglaswerke
Cahücitwerke Nürnberg. Fabrik in Neumarkt Oberpfalz.
Bayerische Überlandcentrale A.G. Haidhof
Portland-Cementwerk Berching A.G. in Berching
Die Spulen-Fabrik Max Borger in Cham
Teerprodukten-, Dachpappen- und Isoliermaterialienfabrik
Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte in Rosenberg (Oberpfalz)
Die industriellen Betriebe in Friedenfels
Dampfsäge- und Hobelwerke, Kistenfabrik (Bayer. Wald)
Möbelfabrik von A. Schoyerer in Cham – K. Bayer. Hoflieferant.
Hartpapierwarenfabrik in Dietfurt
Eichhofen, industrielle und landwirtschaftliche Besitzung des Herrn Wilh. Neuffer
Weck & Sohn : Bau- und Möbelschreineret Dampfsägewerk, Holzhandlung und Kistenfabrik
Porzellanfabrik und Malerei
Dampfsäge- und Hobelwerk, Holzwollefabrik
Krystallglasfabrik F. X. Nachtmann in Neustadt Waldnaab
Die Fabrikbetriebe der Firma Carl Zinn in Neumarkt i. Oberpfalz
Bayerischer Lloyd
Erste kaiserlich königlich privilegierte Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (Agentie Regensburg)
Mineralölwerke Bayern G.m.b.H in Regensburg
Christof Ruthof, Schiffswerft Regensburg
Königlich Ungarische Fluß- u. Seeschiffahrts Aktien – Gesellschaft
Ölwerke J. Leis & J. Ruckdeschel G.m.b.H., Regensburg
Die Werke von Steinfels
Porzellanfabrik Johann Seitmann in Vohenstrauß
Weßely & Spaett Tuchfabrik, Waldmünchen
Gareis, Kühnl & Co., Waldsassen – Porzellanfabrik, Porzellanmalerei
Glasfabrik Waldsassen G.m.b.H. in Waldsassen
Porzellanfabrik Waldsassen Bareuther & Co. A.G. in Waldsassen
Holzhandlung, Frankfurt a. Main Dampfsäge- und Hobelwerk Waldthurn – Bretterlager Waldkirchen bei Passau
Tonwarenfabrik Schwandorf Aktiengesellschaft in Schwandorf
Dampfbrennerei, Spiritus- und Likör-Fabrik
Firma Heinrich Lanz in Regensburg
Friedrich Pustet in Regensburg Verlagsbuchhandlung, Buchdruckerei, Buchbinderei
Regensburger Brauhaus
Regensburger Turmuhren-Fabrik
Fabrik künstlicher Blumen und Blätter
Der Luitpoldhafen in Regensburg
Verlagsbuchhandlung mit Buchdruckerei und Buchbinderei, Zeitungs- und Kalenderverlag mit Buchdruckerei
Chamotte- u. Klinkerfabrik Waldsassen A.G., Waldsassen
Ton-Ofen-Fabrik „ALMA“ in Tirschenreuth
Staatsbahnwerkstätten in Regensburg
Metallwarenfabrik Oberer Wöhrd : Spezialität: Kunstgewerbliche und kirchliche Arbeiten.
Die Firma Granitwerke Karl Schwinger Roßbach – Regensburg
Porzellanfabrik, Weiden
J. B. Prinstner, Beilngries
Bayerische Zuckerfabrik G.m.b.H. Regensburg
Tuchfabrik Tirschenreuth
Königl. Hauptwerkstätte in Weiden
Schnupftabakfabriken Regensburg und Sinzing
Dr. Adolf Pfannenstiel in Regenstauf
Tonwarenfabrik in Sallern


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