aus dem Kunstmuseum Hamburg
Nach den letzten Mitteilungen unsres ermordeten Mitarbeiters W. C. Dammköhler.
Soeben ist aus Neu- Guinea die Trauerkunde eingetroffen, dass unser Mitarbeiter W.C. Daminköhler von Eingeborenen ermordet worden ist.
Wenige Tage vorher hatten wir noch von ihm den nachstehend abgedruckten Brief erhalten, nach dessen Inhalt man auf einen derart traurigen Abschluss seiner langjährigen erfolgreichen Pioniertätigkeit in der Südsee nicht gefasst sein konnte. Die Ermordung Dammköhlers ist umso unbegreiflicher, als er als der beste Kenner des Innern Neu-Guineas galt und ausgezeichnet mit den Eingeborenen umzugehen verstand.
Dammköhler ist am 29. Dezember 1858 in Wriezen a. d. Oder geboren. Nach zwanzigjähriger wechselvoller Tätigkeit in Australien und in der Südsee, namentlich in Holländisch-Neu-Guinca, wandte er sich den deutschen Kolonien zu, namentlich dem deutschen Teil von Neu-Guinca, dem Kaiser-Wilhelmsland. —
Unsre Leser werden sich wohl der im ersten Jahrgang (Nr. 20) wiedergegebenen interessanten Schilderungen über seine Forschungsreise in bisher unbekannten Teilen des Innern von Neu-Guinea erinnern. Es handelte sich um das Gebiet zwischen dem Huon-Golf und der Astrolabe-Bai. Da seine erste Expedition in der Hauptsache nur der allgemeinen Orientierung dienen konnte, so entschloss sich Damm Köhler im Anfang dieses Jahres, nochmals dieses Gebiet zu durchqueren, um das Land sich noch näher auf seine Geeignetheit für den Baumwollbau anzusehen. Dies ist mittlerweile geschehen, und nachstehender Brief Dammköhlers — der erste und leider auch der letzte — schildert uns seine zweite Reise in kurzen Zügen.
„Meine zweite Expedition in Deutsch-Neu-Guinea — schreibt uns darin der Verstorbene –unterscheidet sich von der ersten nur dadurch, dass ich sie mit Hilfe von Pferden ausführte und längere Zeit bei den Eingeborenen verweilte. Mein Freund und Begleiter Oldörp, ein Mecklenburger Landwirt, trat im September vorigen Jahres mit mir gemeinsam die Ausreise nach Neu-Guinca an. Wir wählten den Weg über Australien, wo wir in Queensland 12 Pferde kauften. Mit diesen wollten wir nach unserm ursprünglichen Plan vom Huon-Golf aus ins Innere des Landes Vordringen. Da sich der Kapitän aber bedauerlicherweise weigerte, uns hier abzusetzen, so blieb uns nichts andres übrig, als bis Friedrich Wilhelms-Hafen mitzufahren und von der entgegengesetzten Seite in das Land einzudringen. Dies war umso unangenehmer, als wir von hier aus erheblich grössere Schwierigkeiten zu überwinden hatten, denn wir waren gezwungen, verschiedene hohe und schroffe Gebirge zu übersteigen, was uns leider gleich mehrere Pferde kostete. Die Eingeborenen der Ramu-Ebene waren sehr scheu und wagten sich nicht in die Nähe unsres Lagers. Von unserm Lagerplatz aus hatten wir einen herrlichen Blick auf die imposanten Höhen des Bismarck-Gebirges. An den nur mit Gras bewachsenen Vorbergen des Finisterre-Gebirges vorbei führte uns unser Weg bis an den Ramu. Diesen sehr reissenden Fluss mussten wir kreuzen; unsere Lasten wurden mit einem Floss hin überbefördert. Nachdem wir uns bei dem Garaman-Stamm längere Zeit aufgehalten hatten, marschierten wir weiter durch die Dörfer der Karambuman und der Marapuman. Unser Weg führte uns nun durch steiniges Gelände und über den Wussi-Fluss oder Markham-Fluss (von den Eingeborenen Maniate genannt). Als wir uns den Dörfern der mittleren Wussi-Ebene näherten, entflohen, wie überall, die Eingeborenen beim Anblick unserer ihnen unbekannten Pferde. Nun hiess es noch den letztengrossen Nebenfluss des Wussi zu kreuzen, um durch das Tor der Rawlinson-Berge zur Küste au den Huon-Golf zu gelangen.
Mit dem Ergebnis meiner Reise bin ich überaus zufrieden, obwohl sie in die ungünstigste Zeit des Jahres, die Regenzeit, 1. Januar bis 23. Mai 1909, fiel. Unser Gesundheitszustand war im allgemeinen gut. Feindlichen Ueberfällen oder Angriffen seitens der Eingeborenen waren wir nicht ausgesetzt. Die etwa 10000 Menschen, mit denen wir gelebt und Freundschaft geschlossen hatten, waiten mit Ungeduld auf unsre Rückkehr. In einigen Wochen wollen wir uns wieder ins Innere begeben, um die uns vom Kolonialwirtschaftlichen Komitee gelieferte Baumwollsaat noch vor Beginn der Regenzeit anzupflanzen.
Diese für unsre Kolonie überaus wichtigen Pläne hat der Tod Dammköhlers nun leider zunichte gemacht. Aber alle, die den freundlichen schlichten Mann gekannt haben, werden ihm sicherlich ein treues Andenken bewahren. Persönliches Hervortreten entsprach nie seinen Neigungen und darum haben ihn mit Ausnahme der Südseeleute selbst in kolonialen Kreisen wenige gekannt. Nichtsdestoweniger ist und bleibt die Erforschung des Innern von Neu-Guinea in der Hauptsache sein Verdienst.
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