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Wie die Ponapeleute entwaffnet wurden

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aus dem Kunstmuseum Hamburg

Als vor etwa fünf Jahren die Nachricht kam, dass es dem K. Bezirksamtmann Reg-Rat Berg, unter Mitwirkung S. M. S. „Condor“ gelungen war, die als kriegerisch verrufenen Bewohner von Ponape zur freiwilligen Abgabe ihrer Gewehre zu bewegen, war es ein beruhigendes Gefühl für alle Europäer. Man wusste, welch traurige Erfahrungen die Spanier mit diesen Leuten gemacht hatten. Es war also grösste Vorsicht geboten, da man die Zustände in Ponape belassen hatte, wie sie waren. Der Erfolg, den der 1907 verstorbene Vize-Gouverneur Berg damit errungen hatte, war für die deutsche Herrschaft und Verwaltung von grösster Bedeutung.

Die jetzigen Unruhen, die mit der Ermordung des Reg.-Rat Böder und drei seiner Beamten, im Oktober vorigen Jahres, ihren Anfang nahmen, lenkten die allgemeine Oeffentlichkeit auf diese Tatsache. Um das angefangene Werk zu vollenden, mussten die Gewehre möglichst schnell in Kisten verpackt und fortgeschickt werden; denn man musste befürchten, dass ihnen das Geschäft leid würde und dass sie die eben verkauften Waffen zurückforderten. Es wurde darum beschlossen, die Kisten mit den Gewehren auf den Postdampfer „Germania“ zu verladen und nach der Hauptinsel der Westkarolinen zu transportieren, bis von Deutschland die weitere Bestimmung eingetroffen war.

Als die Waffen bald darauf dort eintrafen und wir die Konnossemente (Frachtbriefe) erhielten, wussten wir, was uns anvertraut war. Bei der Arbeit, die grossen 4 bis 5 Zentner schweren Kisten vom Laderaum ans Land zu bringen, rissen die Ketten gerade in dem Augenblick, als sich zwei dieser Kisten schwebend zwischen Bordwand und Land befanden, und stürzten ins Wasser. Trotz vieler Bemühungen unserer Eingeborenen gelang es nicht, die Kisten, die in ca. 20 Meter Wasserliefe lagen, wieder zu heben. Sie blieben liegen und waren vor Dieben gesichert, während die übrigen sieben an Land gebracht wurden.

Da die Waffen Regen und Seewasser bekommen hatten, wurden die Kisten geöffnet. Es waren meist Henry-Martini-, Perkussions und einige Steinschloss-Gewehre; ausserdem noch viele moderne Waffen, englischen bezw. amerikanischen Ursprungs, und eine Kiste gute und brauchbare Revolver. Die Waffen wurden gereinigt und geölt und wieder verpackt. Es war spasshaft, wie begehrlich die braunen Soldaten nach den schönen Lade- und Putzstöcken aus Stahl sahen, die sie gern behalten wollten. Nicht für den bisherigen kriegerischen Zweck, sondern um sich Fischspeere daraus zu schmieden. Es kostete einige Mühe, die Leute davon zu überzeugen, dass nichts von diesen Schiesseisen verloren gehen durfte. Später wurden dann die Waffen alle, nach Eingang der höheren Orts getroffenen Bestimmung, ins Meer versenkt, wo es am tiefsten ist.

H. Kaiser.

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