aus dem Kunstmuseum Hamburg
Die Menschen des Nordens mußten zur Kreuze kriechen und beugten die Knie vor dem Sohn des »schrecklichen Gottes«, vor dem Abbild des Messias. Sie wurden bekehrt, sie wurden zu »geistig Beschnittenen«.
Ein jüdischer Werber des Christentums, der Rabiner Paulus, gibt in seinen Briefen Aufklärung über die Technik seiner Bekehrungsarbeit: »Was haben denn die Juden für Vorteil, oder was nützt die Beschneidung? fürhwahr sehr viel. Ihnen ist vertraut, was Jehova geredet hat … Ich, der ich am achten Tage beschnitten bin, einer aus dem Volke Israel, des Geschlechtes Benjamin, ein Hebräer von Hebräern … Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; ich bin in allen Dingen geschickt, beides, satt sein und hungern, beides, übrig haben und Mangel leiden … Den Juden bin ich geworden wie ein Jude, auf daß ich die Juden gewinne. Den Schwachen bin ich geworden wie ein Schwacher, auf daß ich die Schwachen gewinne. Ich bin jedermann allerlei geworden, auf daß ich allenthalben ja etliche selig (christlich) machte«. (Röm 3, Phil. 3,4, 1. Kor. 9.)
Den Juden jüdisch! – Den Schwachen schwächlich! – Den Germanen germanisch!
Der Germanische Gottesbegriff wurde verfälscht, überwunden wurde er nie. Aus der Wiedergeburt des Lichtes zu Wintersonnenwende wurde die Geburt des »Heilands«, lichtverklärt hängt er am Kreuz wie ein Held, der sein Leben gab.
Doch nicht für die, die ihn anbeten, denn sein Wort ist überliefert: »Die mit mir sind, haben micht nicht verstanden«. Sondern er gab sein Leben für die, »die da sind in Israel, welchen gehört die Kindschaft und die Herrlichkeit, der Bund und das Gesetz, der Gottesdienst und die Verheißung«.
»Ist Jehova allein der Juden Gott? Ist er nicht auch der Heiden Gott? Ja freilich, auch der Heiden Gott. Er ist ein einiger Gott, der gerecht macht die Juden aus dem Glauben und die Heiden durch den Glauben.« (Röm. 3)
Dieser Raffiniertheit der Rabbiner waren wir nicht gewachsen, wir glaubten Christen werden zu können und waren weit davon entfernt, die Hintergründe des Verhängnisses zu ahnen.
Gefährlich für uns ist heute der Streit und die eigentlichen Absichten des Nazareners, dessen Lehren wir nur aus den widersprechenden Briefen und »Wahrheiten« seiner Schüler kennen. Wesentlich ist für uns, daß seine Lehren den neuen Bund – das neue Testament – schufen, um den alten Bund der Juden – das alte Testament – in neuer Form zur Wirkung kommen zu lassen, nachdem der Judenstaat zu einem Schattendasein unter der Herrschaft Roms herabgesunken war.
Ob das im Sinne des Opfers von Golgatha war, ist unwesentlich. Niemand aber hat die christliche Lehre erfüllt bis auf den heutigen Tag, es gehört zu ihrem tiefsten Sinn, das sie unerfüllbar ist, wie es zum Wesen des Priesters gehört, daß »gesündigt« wird.
Siehe auch:
Irminsul
Heiliges Licht
Lebendige Gotik
Schändung
Sieg der Ehre
Widukind
Taufe
Zeichen des Todes
Hingabe
Statthalter Jehoschuach
Römischer Kaiser
Offenbarendes Symbol