aus dem Kunstmuseum Hamburg
Im Jahre 1880 beschloß die k. k. priv. Eisenbahn Pilsen—Priesen—Komotau (E. P. P. K.) in Deggendorf einen Umschlagplatz für Kohlentransporte nach Wien und Budapest zu errichten, um mit Benützung des billigeren Wasserweges den Kohlenverkehr aus dem Brüx-Komotauer Braunkohlenrevier über ihre Linien zu steigern und damit die Rentabilität ihres Unternehmens zu heben. Als aber der gleichzeitig geplante Abschluß eines Transportvertrages mit der Ersten k. k. priv. Donau-Dampschifffahrt-Gesellschaft an den zu hohen Schiffsfrachtsätzen dieser Gesellschaft scheiterte, nahm die E. P. P. K. auch die Durchführung der Schifftransporte in eigene Regie, gab einen Remorkör und 14 Holzkähne in Bau und eröffnete mit diesem Schiffspark auf Grund der am 26. Juli 1882 erteilten bayerischen Schiffahrtkonzession am 20. März 1883 die Schiffahrt. Die Hoffnungen, die man auf den Schifffahrtbetrieb gesetzt hatte, erwiesen sich jedoch in der Folge als trügerisch und bei der im Juli 1884 durchgeführten Verstaatlichung der Bahn wurden die Deggendorfer Umschlagsanlage und der Schiffspark von der k. k. österreichischen Regierung nicht übernommen.
Die nächsten Jahre fristete die sodann im Besitze der Baufirma A. Lana, Prag, befindliche Unternehmung als „Süddeutsche Donau-Dampfschiffahrt-Gesellschaft Deggendorf“ ein kümmerliches Dasein, bis sie Ende 1886, nachdem Fürst Bismarck für die Errichtung einer deutschen Donauschiffahrt eingetreten war, seitens der Berliner Handelsgesellschaft um 400000 Mark erworben wurde. Die nun folgende Reorganisation des Betriebes — die Firma wurde am 7. Dezember 1888 in eine Aktiengesellschaft mit 1 000 000 Mark Kapital umgewandelt — ermöglichte wohl die Aufnahme eines regelmäßigen Frachtverkehrs zwischen Wien und Budapest mit periodischen Fahrten nach Bayern, doch blieben auch in der nächsten Zeit die Betriebsergebnisse dauernd ungünstige.
Erst die im Jahre 1895 erfolgte Fusionierung mit der Drauschiffahrtunternehmung Schenker &. Co., A. Henry, brachte eine dauernde Sanierung. Der Schiffpark wurde durch zahlreiche Neubauten sowie durch Abstoßen der veralteten Holzschlepper leistungsfähiger gestaltet; die Mittel hiefiir durch Verdoppelung des Aktienkapitals sowie durch Ausgabe von Obligationen im Betrage von 2 000 000 Mark beschafft. Die folgenden Jahre brachten denn auch, abgesehen von den unvermeidlichen Konjunkturschwankungen, eine stete Besserung der Betriebsergebnisse.
Der im Jahre 1898 mit der Navigation Fluviale Roumaine abgeschlossene Vertrag ermöglichte der Gesellschaff die Aufnahme des Güterverkehrs nach der unteren Donau und die Festsetzung direkter Tarife nach den rumänischen Umschlag- und Eisenbahnstationen. 1904 wurden seitens der deutschen Eisenbahnverwaltungen ermäßigte, speziell nur nach den gesellschaftlichen Stationen in Bayern gültige Sondertarife eingeführt, die eine intensive Förderung des deutschen Exports bezweckten. Die mit dieser Ausdehnung des Verkehrs verbundenen Investitionen erforderten im Jahre 1905 eine neuerliche Erhöhung des Aktienkapitals auf 3 000 000 Mark.
Mit dem 1. Januar 1910 gingen sämtliche gesellschaftliche Aktien durch Kauf in den Besitz der österreichischen Regierung über. Obgleich die deutschen Eisenbahnverwaltungen diesen Anlaß dazu benützten, die oben erwähnten Sondertarife zu kündigen, hat die „Süddeutsche“ auch weiterhin der Förderung des deutschen Donauexports das regste Augenmerk zugewendet. Die nachfolgenden Ziffern geben ein Bild davon, in welchem Maße die bezüglichen Anstrengungen der Gesellschaft von Erfolg begleitet waren.
Durch die gesellschaftlichen Fahrzeuge wurden von Regensburg zu Tal befördert:
im Jahre 1909 29522 Tonnen,
im Jahre 1912 41220 Tonnen und
im Jahre 1913 47131 Tonnen, obwohl der
Export nach den unteren Donauländern infolge der Balkanwirren in diesem Jahre fast vollständig stagnierte. Der Verkehr von Regensburg donauabwärts hat demnach im Laufe von 4 Jahren eine Steigerung von 60 Prozent erfahren.
Gegenüber dieser erfreulichen Zunahme der Tal-transportc ist zumeist infolge ungünstiger Konjunkturverhältnisse bedauerlicherweise seit einigen Jahren ein Stillstand im Verkehre der wichtigsten Berggüter nach Bayern — mit Ausnahme des Erdöls und seiner Derivate — zu verzeichnen.
Mit Rücksicht auf das im übrigen stete Anwachsen des Donauverkehres hat die Gesellschaft im Laufe der letzten Jahre eine Reihe neuer Stationen errichtet, die bestehenden Umschlagplätze mit neuen Magazinen und Kranen sowie sonstigen den Fortschritten der Technik entsprechenden Ladeeinrichtungen immer weiter ausgestaltet und dabei auch eine ständige Vergrößerung des Schiffsparkes (Dampfer, Schleppe und Schwimmkrane) vorgenommen.
In letzterer Beziehung ist besonders die in der zweiten Hälfte des Jahres 1912 erfolgte Indienststellung von 3 mit Rohölmotoren (System Bolinder) betriebenen Frachtschiffen von je 650 Tonnen Tragfähigkeit hervorzuheben, die von der Dresdener Maschinenfabrik und Schiffswerft Uebigau erbaut wurden und mit denen die „Süddeutsche“ den Güterverkehr mit Motorenbetrieb auf der Donau inaugurierte. Drei weitere Fahrzeuge dieser Type, welche von der Christof Ruthofschen Schiffswerft in Regensburg stammen, werden noch im Laufe des Frühjahres 1914 dem Betriebe übergeben werden.
Die Entwicklung des gesellschaftlichen Schiffsparkes und seiner Leistungen seit dem Jahre 1896 sei durch die nachstehenden Daten veranschaulicht:
Der gesellschaftliche Schiffspark bestand:
Ende 1896 aus:
8 Dampfern mit 2180 HP,
36 hölzernen und 16 eisernen Kähnen mit zusammen 20566 tons Tragfähigkeit;
Ende 1909 aus:
11 Dampfern mit 6000 HP und
99 Eisenkähnen mit 63733 tons Tragfähigkeit;
Ende 1913 aus:
12 Dampfern mit 6800 HP.
3 Motorfrachtschiffen mit 720 HP und 1950 tons Tragfähigkeit, sowie
115 Eisenkähnen mit einer Tragfähigkeit von 76751 tons.
Leistungen des Schiffsparks: Tonnenkilometer der Dampfer: 1896: 63 243 000,
1909: 164 250 000, 1913: 197 760 000;
Tonnenkilometer der Motorschiffe: 1913: 11 126 000.
Die Einzelnen Buchabschnitte aus: Die Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild:
Aktien-Papierfabrik Regensburg
Express-Fahrradwerke A.G.Neumarkt in der Oberpfalz
Jesuitenbrauerei Regensburg in Regensburg
Schlüssel-Bleistift-Fabrik J. J. Rehbach in Regensburg
Das Elektrizitätswerk der Stadt Regensburg
Deutsch-Amerikanische Petroleum-Gesellschaft Hamburg. Benzinfabrik Regensburg.
Dampfsägewerk Arnschwang
Johann Müller, Perlmutterknopf-Fabrik
Eisengießerei Carolinenhütte
Dampfsäge, Hobel- und Spaltwerk, Kistenfabrik
Staatliche Eisenindustrie in der Oberpfalz Amberg-Weiherhammer-Bodenwöhr
Prinz Rupprecht-Quelle vormals Silvana-Sprudel in Groschlattengrün
Bayerische Granitaktiengesellschaft in Regensburg
Tonwerk Prüfening und Braunkohlengrube Friedrichzeche
Städtisches Lagerhaus Regensburg am Luitpoldhafen
Die Kalkindustrie der Walhallastraße
Kalblederfabrik Furth i. Wald
Bayerische Braunkohle-Industrie
Die Malteserbrauerei in Amberg
Terranova-Industrie C. A. Kapferer & Co. in Freihung.
Königlich Bayerische Hofglasmalerei Georg Schneider in Regensburg
Das neue Gaswerk der Stadt Regensburg
Die Stadt Weiden
Naabwerke für Licht- und Kraftversorgung
Kalksandsteinfabrik Roding G.m.b.H.
Königl. Schwellenwerk in Schwandorf
Bayerische Maschinenfabrik Regensburg
Metallhammerwerk u. Bronzefarbenfabrik in Rothenbruck Opf. Aluminiumbronzefabrik in Rauhenstein Opf.
Die Entwicklung des Fahrrades
Tonwerk Blomenhof, G.m.b.H., Neumarkt i. Opf.
Die Flügel- und Piano-Fabrik von Georg Weidig in Regensburg
Eisen- und Metallgießerei, Maschinenfabrik und Kesselschmiede
Dresdener Maschinenfabrik und Schiffswerft Übigau A.G. Werft in Regensburg
Die Anlagen der Benzinwerke Regensburg
Portland – Cementwerk Burglengenfeld
Bürgerbräu Weiden
Aktiengesellschaft Porzellanfabrik Weiden
Holzhandlung, Werke für Holzimprägnierung und Kyanisierung
Porzellanfabrik Tirschenreuth
Stanz- und Emaillierwerke in Amberg
Bayerische Schlauchfabrik, mechanische Hanf- und Drahtseilerei
Die Wasserversorgung der Stadt Regensburg
Vereinigte Bayerische Spiegel- und Tafelglaswerke
Cahücitwerke Nürnberg. Fabrik in Neumarkt Oberpfalz.
Bayerische Überlandcentrale A.G. Haidhof
Portland-Cementwerk Berching A.G. in Berching
Die Spulen-Fabrik Max Borger in Cham
Teerprodukten-, Dachpappen- und Isoliermaterialienfabrik
Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte in Rosenberg (Oberpfalz)
Die industriellen Betriebe in Friedenfels
Dampfsäge- und Hobelwerke, Kistenfabrik (Bayer. Wald)
Möbelfabrik von A. Schoyerer in Cham – K. Bayer. Hoflieferant.
Hartpapierwarenfabrik in Dietfurt
Eichhofen, industrielle und landwirtschaftliche Besitzung des Herrn Wilh. Neuffer
Weck & Sohn : Bau- und Möbelschreineret Dampfsägewerk, Holzhandlung und Kistenfabrik
Porzellanfabrik und Malerei
Dampfsäge- und Hobelwerk, Holzwollefabrik
Krystallglasfabrik F. X. Nachtmann in Neustadt Waldnaab
Die Fabrikbetriebe der Firma Carl Zinn in Neumarkt i. Oberpfalz
Bayerischer Lloyd
Erste kaiserlich königlich privilegierte Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (Agentie Regensburg)
Mineralölwerke Bayern G.m.b.H in Regensburg
Christof Ruthof, Schiffswerft Regensburg
Königlich Ungarische Fluß- u. Seeschiffahrts Aktien – Gesellschaft
Ölwerke J. Leis & J. Ruckdeschel G.m.b.H., Regensburg
Die Werke von Steinfels
Porzellanfabrik Johann Seitmann in Vohenstrauß
Weßely & Spaett Tuchfabrik, Waldmünchen
Gareis, Kühnl & Co., Waldsassen – Porzellanfabrik, Porzellanmalerei
Glasfabrik Waldsassen G.m.b.H. in Waldsassen
Porzellanfabrik Waldsassen Bareuther & Co. A.G. in Waldsassen
Holzhandlung, Frankfurt a. Main Dampfsäge- und Hobelwerk Waldthurn – Bretterlager Waldkirchen bei Passau
Tonwarenfabrik Schwandorf Aktiengesellschaft in Schwandorf
Dampfbrennerei, Spiritus- und Likör-Fabrik
Firma Heinrich Lanz in Regensburg
Friedrich Pustet in Regensburg Verlagsbuchhandlung, Buchdruckerei, Buchbinderei
Regensburger Brauhaus
Regensburger Turmuhren-Fabrik
Fabrik künstlicher Blumen und Blätter
Der Luitpoldhafen in Regensburg
Verlagsbuchhandlung mit Buchdruckerei und Buchbinderei, Zeitungs- und Kalenderverlag mit Buchdruckerei
Chamotte- u. Klinkerfabrik Waldsassen A.G., Waldsassen
Ton-Ofen-Fabrik „ALMA“ in Tirschenreuth
Staatsbahnwerkstätten in Regensburg
Metallwarenfabrik Oberer Wöhrd : Spezialität: Kunstgewerbliche und kirchliche Arbeiten.
Die Firma Granitwerke Karl Schwinger Roßbach – Regensburg
Porzellanfabrik, Weiden
J. B. Prinstner, Beilngries
Bayerische Zuckerfabrik G.m.b.H. Regensburg
Tuchfabrik Tirschenreuth
Königl. Hauptwerkstätte in Weiden
Schnupftabakfabriken Regensburg und Sinzing
Dr. Adolf Pfannenstiel in Regenstauf
Tonwarenfabrik in Sallern