aus dem Kunstmuseum Hamburg
Diese sind ein Kind modernsten wirtschaftlichen Kampfes. Ihr Hauptartikel „Eisenbahn-Achsenöl“, eine viel verbrauchte, für den Eisenbahnbetrieb wichtige Ware, lag seit einer Reihe von Jahren in Deutschland in Händen eines Kartelles, ln den Jahren. 1908/10 gehörten diesem alle in Betracht kommenden Firmen an, unter andern auch Zeller & Gmelin in Eislingen und Ruckdeschel & Noack in München, die vor ihrem Beitritt schon in lebhaftem Konkurrenzkampf mit dieser Vereinigung standen und als Outsider nach Bayern lieferten.
Als bekannt wurde, daß sich dieses Kartell 1910 auflöse und ein neues im Entstehen begriffen sei, beschloß in kluger Voraussicht das bayerische Verkehrsministerium, sich von einer solchen Neugruppierung unabhängig zu machen, und schloß mit den genannten beiden Firmen einen mehrjährigen Vertrag auf Gesamtlieferung des Achsenölbedarfes zu einem für das Ministerium vorteilhaften Preis. Dabei wurde den genannten Firmen die Auflage erteilt, eine entsprechende Anlage hiefiir in Bayern zu errichten. Dieser Vereinbarung kamen die Finnen Zeller & Gmelin und Ruckdeschel & Noack durch Gründung unserer Gesellschaft nach. Zur Errichtung der Anlage wurde der Platz Regensburg gewählt und so waren wir die ersten, welche am Petroleumhafen zu bauen begannen, damit auch die ersten, welche Maschinenöle aus Rumänien auf dem Donauwege nach Deutschland brachten.
Die Wahl des Platzes Regensburg war eine glückliche und zukunftreiche, um so mehr als die deutsche Rohölproduktion (vornehmlich in der Gegend von Celle— Wietze), auf die wir zuerst gerechnet hatten und welche seit Jahren den gesamten Bedarf der deutschen Staatsbahnen deckte, so zurückging, daß die Erfüllung des Vertrages infolge Mangels an Rohware bezw. zu hoher Preise auf dieser Basis unmöglich geworden wäre.
Unsere Anlage wurde im Jahre 1911 fertig gestellt, das gleiche Jahr brachte einen ungewöhnlich ungünstigen Wasserstand der Donau, so daß die ersten Schiffe für uns erst im Dezember 1911 aus Rumänien in Regensburg eintrafen. Der Fassungsraum unserer Tankanlage ist ungefähr 600 Waggons á 10 000 kg, wir können also den Bedarf der bayerischen Staatsbahnen für nahezu zwei Jahre lagern.
Das Öl, welches wir erhalten, wird von der Bohr-Anlage an, welche es produziert, immer offen transportiert. Von dem Rroduktionsgebiet aus wird es in Rohrleitungen nach den Raffinerien geleitet, dort destilliert und erreicht dann in Kesselwagen den rumänischen Donau-Umschlage-Platz, wo es die Schlepp-Schiffe, deren jedes 40 bis 50 Waggons faßt, aufnehmen. Aus den Schiffen wird das öl nach Eintreffen in Regensburg unmittelbar in unsere Tanks gepumpt, in großen Agitatoren gereinigt und nach verschiedenen anderen Vorschriften eingestellt. ln unseren eignen Kesselwagen wird es an die Betriebswerkstätten der bayerischen Staatseisenbahnen versandt, wo es in Vorratsbehälter oder in unsere Eisenfässer, von denen wir ungefähr 3000 Stück bei den genannten Stellen deponiert haben, abgefüllt wird. Diese Methode ist die einfachste, reinlichste und wirtschaftlichste, sie erspart eine Reihe von Kosten und Arbeit, die der frühere Bezug in Holzfässern naturgemäß mit sich brachte.
Größere Mengen öl für gleiche Zwecke liefert das Werk an Zeller &Gmelin in Eislingen für die Staatsbahnen in Württemberg und Baden, auch die sächsischen Staatsbahnen bezogen schon nennenswerte Probemengen, um sich von den mannigfachen Vorzügen der Ware zu überzeugen.
Die letzten Jahre haben unserer Industrie eine grundlegende Änderung gebracht, da Mineralöle in ganz enormen Mengen als Heizöle für die Kriegs- und Handelsmarinen und für Dieselmotoren verbraucht werden. Besonders die englische Kriegsmarine entnahm in den letzten Jahren große Mengen dem rumänischen Gebiete und hat an vielen seiner Hafenplätze Heizöl-Vorräte in Tankstationen gelagert. Die Vorzüge der Ölfeuerung sind bekannte, doch ist in Deutschland die Einführung der Heiz-ölfeuerung wegen des Zolles nicht möglich. Die große Nachfrage hat eine bedeutende Preissteigerung aller Mineralöle und besonders der Schmieröle zur Folge, woraus leicht ersichtlich ist, daß der erwähnte langfristige Auftrag des bayerischen Verkehrsministeriums diesem einen ganz erheblichen Vorteil bringt.
Unsere Anlage ist in Bayern die einzige ihrer Art. Wir haben mit derselben eine Lücke ausgefüllt, da alle anderen großen deutschen Bundesstaaten mit Ausnahme Bayerns schon früher über Raffinerien im eigenen Lande verfügten, welche die Bahnen mit dem wichtigen Material Achsenöl versorgten.
Die glückliche Entwicklung des Platzes Regensburg als Umschlage-Platz für Petroleum, Benzin etc. läßt auch unser Werk als ein zukunftreiches erscheinen.
Die Einzelnen Buchabschnitte aus: Die Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild:
Aktien-Papierfabrik Regensburg
Express-Fahrradwerke A.G.Neumarkt in der Oberpfalz
Jesuitenbrauerei Regensburg in Regensburg
Schlüssel-Bleistift-Fabrik J. J. Rehbach in Regensburg
Das Elektrizitätswerk der Stadt Regensburg
Deutsch-Amerikanische Petroleum-Gesellschaft Hamburg. Benzinfabrik Regensburg.
Dampfsägewerk Arnschwang
Johann Müller, Perlmutterknopf-Fabrik
Eisengießerei Carolinenhütte
Dampfsäge, Hobel- und Spaltwerk, Kistenfabrik
Staatliche Eisenindustrie in der Oberpfalz Amberg-Weiherhammer-Bodenwöhr
Prinz Rupprecht-Quelle vormals Silvana-Sprudel in Groschlattengrün
Bayerische Granitaktiengesellschaft in Regensburg
Tonwerk Prüfening und Braunkohlengrube Friedrichzeche
Städtisches Lagerhaus Regensburg am Luitpoldhafen
Die Kalkindustrie der Walhallastraße
Kalblederfabrik Furth i. Wald
Bayerische Braunkohle-Industrie
Die Malteserbrauerei in Amberg
Terranova-Industrie C. A. Kapferer & Co. in Freihung.
Königlich Bayerische Hofglasmalerei Georg Schneider in Regensburg
Das neue Gaswerk der Stadt Regensburg
Die Stadt Weiden
Naabwerke für Licht- und Kraftversorgung
Kalksandsteinfabrik Roding G.m.b.H.
Königl. Schwellenwerk in Schwandorf
Bayerische Maschinenfabrik Regensburg
Metallhammerwerk u. Bronzefarbenfabrik in Rothenbruck Opf. Aluminiumbronzefabrik in Rauhenstein Opf.
Die Entwicklung des Fahrrades
Tonwerk Blomenhof, G.m.b.H., Neumarkt i. Opf.
Die Flügel- und Piano-Fabrik von Georg Weidig in Regensburg
Eisen- und Metallgießerei, Maschinenfabrik und Kesselschmiede
Dresdener Maschinenfabrik und Schiffswerft Übigau A.G. Werft in Regensburg
Die Anlagen der Benzinwerke Regensburg
Portland – Cementwerk Burglengenfeld
Bürgerbräu Weiden
Aktiengesellschaft Porzellanfabrik Weiden
Holzhandlung, Werke für Holzimprägnierung und Kyanisierung
Porzellanfabrik Tirschenreuth
Stanz- und Emaillierwerke in Amberg
Bayerische Schlauchfabrik, mechanische Hanf- und Drahtseilerei
Die Wasserversorgung der Stadt Regensburg
Vereinigte Bayerische Spiegel- und Tafelglaswerke
Cahücitwerke Nürnberg. Fabrik in Neumarkt Oberpfalz.
Bayerische Überlandcentrale A.G. Haidhof
Portland-Cementwerk Berching A.G. in Berching
Die Spulen-Fabrik Max Borger in Cham
Teerprodukten-, Dachpappen- und Isoliermaterialienfabrik
Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte in Rosenberg (Oberpfalz)
Die industriellen Betriebe in Friedenfels
Dampfsäge- und Hobelwerke, Kistenfabrik (Bayer. Wald)
Möbelfabrik von A. Schoyerer in Cham – K. Bayer. Hoflieferant.
Hartpapierwarenfabrik in Dietfurt
Eichhofen, industrielle und landwirtschaftliche Besitzung des Herrn Wilh. Neuffer
Weck & Sohn : Bau- und Möbelschreineret Dampfsägewerk, Holzhandlung und Kistenfabrik
Porzellanfabrik und Malerei
Dampfsäge- und Hobelwerk, Holzwollefabrik
Krystallglasfabrik F. X. Nachtmann in Neustadt Waldnaab
Die Fabrikbetriebe der Firma Carl Zinn in Neumarkt i. Oberpfalz
Bayerischer Lloyd
Erste kaiserlich königlich privilegierte Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (Agentie Regensburg)
Mineralölwerke Bayern G.m.b.H in Regensburg
Christof Ruthof, Schiffswerft Regensburg
Königlich Ungarische Fluß- u. Seeschiffahrts Aktien – Gesellschaft
Ölwerke J. Leis & J. Ruckdeschel G.m.b.H., Regensburg
Die Werke von Steinfels
Porzellanfabrik Johann Seitmann in Vohenstrauß
Weßely & Spaett Tuchfabrik, Waldmünchen
Gareis, Kühnl & Co., Waldsassen – Porzellanfabrik, Porzellanmalerei
Glasfabrik Waldsassen G.m.b.H. in Waldsassen
Porzellanfabrik Waldsassen Bareuther & Co. A.G. in Waldsassen
Holzhandlung, Frankfurt a. Main Dampfsäge- und Hobelwerk Waldthurn – Bretterlager Waldkirchen bei Passau
Tonwarenfabrik Schwandorf Aktiengesellschaft in Schwandorf
Dampfbrennerei, Spiritus- und Likör-Fabrik
Firma Heinrich Lanz in Regensburg
Friedrich Pustet in Regensburg Verlagsbuchhandlung, Buchdruckerei, Buchbinderei
Regensburger Brauhaus
Regensburger Turmuhren-Fabrik
Fabrik künstlicher Blumen und Blätter
Der Luitpoldhafen in Regensburg
Verlagsbuchhandlung mit Buchdruckerei und Buchbinderei, Zeitungs- und Kalenderverlag mit Buchdruckerei
Chamotte- u. Klinkerfabrik Waldsassen A.G., Waldsassen
Ton-Ofen-Fabrik „ALMA“ in Tirschenreuth
Staatsbahnwerkstätten in Regensburg
Metallwarenfabrik Oberer Wöhrd : Spezialität: Kunstgewerbliche und kirchliche Arbeiten.
Die Firma Granitwerke Karl Schwinger Roßbach – Regensburg
Porzellanfabrik, Weiden
J. B. Prinstner, Beilngries
Bayerische Zuckerfabrik G.m.b.H. Regensburg
Tuchfabrik Tirschenreuth
Königl. Hauptwerkstätte in Weiden
Schnupftabakfabriken Regensburg und Sinzing
Dr. Adolf Pfannenstiel in Regenstauf
Tonwarenfabrik in Sallern
Süddeutsche Donaudampfschiffahrt – Gesellschaft