aus dem Kunstmuseum Hamburg
Regensburg besaß von alten Zeiten her zwei Wasserleitungen die nach ihrer großartigen Anlage zu urteilen, der Stadt ursprünglich bedeutende Wassermengen zugeführt haben mögen, im Verlaufe der Zeit jedoch, wohl infolge der Entwaldung, wurden sie immer spärlicher, so daß zur Zeit ihre Ergiebigkeit nur mehr wenige Sekundenliter beträgt. Die Quellen, welche nach ihrer Lage den ihr Wasser abführenden Leitungen den Namen gegeben haben und deren Fassungen heute noch gut erhalten sind, entspringen auf den das Donautal und die Stadt südlich begrenzenden Hügeln und zwar die eine auf dem sogenannten Eisbuckel, östlich der oberpfälzischen Heil- und Pflegeanstalt bei Karthaus, daher deren Bezeichnung „Eisbuckel-Wasserleitung“, der Ursprung der zweiten ist auf der südwestlich gelegenen Dechbetteneranhöhe, nach ihr „Dechbettener-Wasserleitung“ genannt, gelegen. Die Leitung der Quelle vom Eisbuckel zur Stadt wurde erst 1668 vollendet, die der Dechbettenerfassung ist laut einer Inschrift, welche sich auf einer Marmortafel in der sehr zierlich über dem Sammelbassin erbauten Brunnstube befindet, schon im Jahre 1550 angelegt worden.
Die Ergiebigkeit der Quellen nahm immer mehr ab, so daß an eine ausreichende Versorgung der Stadt aus ihren Ursprungsgebieten nicht zu denken war, man war daher hauptsächlich auf den Wasserbezug aus Pumpbrunnen angewiesen, von denen sich etwa 1100 im Privatbesitz befanden, während etwa 100 der Gemeinde .gehörten. Diese Brunnen, niedergetrieben bis auf den Kreidefelsen, der in verschiedenen Tiefen angetroffen, den unter Regensburg fließenden Grundwasserstrom trägt, lieferten jedoch Wasser von höchst ungleicher Güte; das Wasser einer größeren Anzahl derselben war sehr hart und sein Stand den Änderungen des Donau-Wasserspiegels unterworfen, in manchen Brunnen war das Grundwasser infolge der Nähe undichter Abortgruben oder schadhafter Kanäle verunreinigt und gesundheitsschädlich. Angesichts dieser höchst bedenklichen und bedrohlichen Zustände wurden schon im Jahre 1869 im Osten der Stadt bei Alt-Sankt-Niklas, sowie südlich in der Nähe von Ziegetsdorf Tiefbohrungen und Schürfungen vorgenommen; das Ergebnis befriedigte aber nicht, weil durch die Untersuchungen teils die Unzulänglichkeit der Wassermengen, teils die ungenügende Beschaffenheit des Wassers nachgewiesen wurde.
Nachdem auch der von Süden der Donau zufließende Grundwasserstrom kein einwandfreies Wasser zu liefern vermochte und gegen die Einführung künstlich filtrierten Donauwassers große Abneigung bestand, mußten auch die nördlich der Donau liegenden Niederschlagsgebiete in den Bereich der Untersuchungen gezogen werden. Man ließ daher vom Jahre 1872 an die 4 ½ km von der Stadt entfernten. am linken Regenufer bei der Sallernmühle entspringenden Quellen beobachten und zu verschiedenen Zeiten und unter verschiedenen Umständen quantitativ wie qualitativ untersuchen. Das Ergebnis war äußerst günstig. Es ließ sich nachweisen, daß die „Sallerner Quellen“ nicht nur alten an ein gesundes und gutes Trinkwasser zu stellenden Anforderungen vollständig entsprechen, sondern auch ein vorzügliches Gewerbswasser in ausreichender Menge zu liefern vermögen.
Der Ausarbeitung eines Detailprojektes über die gesamte Wasserversorgung stand somit nichts mehr hindernd im Wege, wenngleich die technische Lösung der Trage hinsichtlich der mit Rohrsträngen zu durchkreuzenden Flußbette des Regens und der Donau noch eine nicht zu unterschätzende Schwierigkeit in sich schloß. Ein von den Zivilingenieuren Grüner & Thiem in Dresden im Dezember 1872 vorgelegtes Projekt, das vom K. Oberbergrat und Prof. Dr. W. Gümbel in München einer eingehenden Prüfung unterstellt und sehr günstig beurteilt wurde, gelangte zur Annahme seitens der städtischen Kollegien und zur Ausführung durch seine Verfasser. Die teilweise sehr schwierigen Bauarbeiten wurden so gefördert, daß die Inbetriebnahme des Werkes am 1. Oktober 1875 erfolgen konnte.
Über die Wasserversorgung nach ihrem derzeitigen Stande, sowie ihres Werkes und seiner Teile dürften nachstehende Mitteilungen von einigem Interesse sein.
Die Stadt Regensburg mit den beiden Nachbargemeinden Stadtamhof und Steinweg, die gelegentlich der Legung einer Reserveleitung durch diese Orte in das Wasserversorgungsgebiet der Stadt mit zusammen rund 62 000 Seelen einbezogen wurden, wird mit Wasser aus Quellen versorgt, die, wie schon erwähnt, am linken Ufer des Regenflusses nächst der Sallernmühle entspringen. Das Wasser quillt dort aus verschiedenen Spalten des festgelagerten Kalkfelsens hervor, über welchen gewölbte Kammern und Stollen so aufgemauert sind, daß das Wasser die ursprünglich bloßgelegten Felsspalten wieder überstaut. Das Niederschlagsgebiet dieser Quellen reicht bis an die westlichen Vorberge des Bayerischen Waldes zurück und ist noch im Urgebirge gelegen, was man an den Sandkörnern und Glimmerblättchen erkennen kann, die vom Wasser bis an die Quellfassungen gespült werden.
Dieses ursprünglich weiche Wasser rinnt bis zu den Fassungen noch ca. 8 km durch Kalkgebiet und nimmt dabei so viel Kalk auf, daß es an den Quellen gemessen, 11—12 deutsche Härtegrade, aber auch sehr viel freie Kohlensäure hat, der es seinen erfrischenden Geschmack verdankt. Die Temperatur dieses Quellwassers ist Sommer und Winter 10 ½ Grad Celsius, was der mittleren Jahrestemperatur seines Niederschlagsgebietes entspricht und darauf hindeutet, daß es auf seinem unterirdischen Laufe tief unter der Erde dahin strömt. Auch die Ergiebigkeit der Quellen ist eine nahezu gleichbleibende. Wiederholte, nach anhaltender Trockenheit angestellte Messungen haben als Minimalerguß sämtlicher Quellen zusammen 180 Sekundenliter ergeben, was auf den Tag (24 Stunden) gerechnet, einer Menge von 15 500 cbm entspricht.
Die Tieflage des Quellenursprunges erfordert eine künstliche Hebung des Wassers; sie wird mittels einer am Regenflusse gewonnenen Wasserkraft bewirkt, doch sind auch Reservepumpwerke für Dampfbetrieb vorhanden, die bei Hochwasser, sowie zu Zeiten hohen Wasserverbrauches in Betrieb genommen werden. Letztere bildeten das ursprüngliche Werk seit dessen Errichtung im Jahre 1875 bis zu der im Jahre 1888 neu dazu gekommenen Wasserkraftanlage.
Zur Förderung des Wassers nach der Stadt, deren Höchstleistung bis jetzt rund 12000 cbm im Tag betragen hat, dienen zwei gußeiserne Rohrleitungen, von denen die eine in nahezu südlicher Richtung das Regental durchkreuzt und den Fluß selbst mit einem Düker unterführt, um in einer Entfernung von 2,75 Kilometer von den Quellen in den am Dreifaltigkeitsberge gelegenen Hochbehälter einzumünden, von wo wiederum zwei Rohrleitungen nach der Stadt führen. Eine von ihnen kreuzt die beiden Arme der Donau unter der Flußsohle, während der zweite Rohrstrang durch Steinweg und Stadtamhof nach der Steinernen Brücke geführt ist, an deren östlicher Brüstungsmauer hängend er die Donau überschreitet. Die zweite Rohrleitung vom Pumpwerk nach der Stadt liegt in der Staatsstraße Ainberg—Regensburg, sie überschreitet den Regenfluß auf einem besonderen Rohrsteg, der aut den südlichen Vorköpfen der Regenbrücke bei Reinhausen aufliegt, und mündet in Steinweg in diejenige Leitung, welche vom Hochbehälter her zur Steinernen Brücke und nach der Stadt führt.
Der Hochbehälter, dessen Oberwasserspiegel rund 51 Meter über dem Niederwasserstand der Quellen gelegen ist, hat einen Inhalt von 3300 cbm bei einer größten Wassertiefe von 3 Meter. Er ist aus Bruch- und Ziegelsteinen mit Zementmörtel gemauert und hat über seinem Gewölbe eine 1,30 Meter tiefe Erdschüttung, wodurch das Wasser vor den Einflüssen der Außentemperatur geschützt ist.
Die Anlagekosten des gesamten Werkes, einschließlich der Vorarbeiten, betrugen rund 2 700000 M. Zur Beschaffung des Baukapitals wurde eine Aktiengesellschaft gegründet, an welcher die Stadt mit der Hälfte der Aktien beteiligt war. Seit dem 1. Januar 1880 ist das gesamte Unternehmen an die Stadt iibergegangen und wird von dieser als Gemeindeanstalt weiter verwaltet.
Die jährlich aus der Versorgung von 2774 Anwesen anfallenden Wasserzinsen belaufen sich bei einer Jahresförderung von 2 700 000 cbm auf rund 290 000 M„ von denen nach Abzug der Verwaltungs-, Betriebs- und Unterhaltungskosten der ganzen Anlage 100 000 M. zur Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitals und 7000 M. zur Verstärkung eines Erneuerungsfonds verwendet werden, während 83 000 M. in die Gemeindekasse fließen.
Die Einzelnen Buchabschnitte aus: Die Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild:
Aktien-Papierfabrik Regensburg
Express-Fahrradwerke A.G.Neumarkt in der Oberpfalz
Jesuitenbrauerei Regensburg in Regensburg
Schlüssel-Bleistift-Fabrik J. J. Rehbach in Regensburg
Das Elektrizitätswerk der Stadt Regensburg
Deutsch-Amerikanische Petroleum-Gesellschaft Hamburg. Benzinfabrik Regensburg.
Dampfsägewerk Arnschwang
Johann Müller, Perlmutterknopf-Fabrik
Eisengießerei Carolinenhütte
Dampfsäge, Hobel- und Spaltwerk, Kistenfabrik
Staatliche Eisenindustrie in der Oberpfalz Amberg-Weiherhammer-Bodenwöhr
Prinz Rupprecht-Quelle vormals Silvana-Sprudel in Groschlattengrün
Bayerische Granitaktiengesellschaft in Regensburg
Tonwerk Prüfening und Braunkohlengrube Friedrichzeche
Städtisches Lagerhaus Regensburg am Luitpoldhafen
Die Kalkindustrie der Walhallastraße
Kalblederfabrik Furth i. Wald
Bayerische Braunkohle-Industrie
Die Malteserbrauerei in Amberg
Terranova-Industrie C. A. Kapferer & Co. in Freihung.
Königlich Bayerische Hofglasmalerei Georg Schneider in Regensburg
Das neue Gaswerk der Stadt Regensburg
Die Stadt Weiden
Naabwerke für Licht- und Kraftversorgung
Kalksandsteinfabrik Roding G.m.b.H.
Königl. Schwellenwerk in Schwandorf
Bayerische Maschinenfabrik Regensburg
Metallhammerwerk u. Bronzefarbenfabrik in Rothenbruck Opf. Aluminiumbronzefabrik in Rauhenstein Opf.
Die Entwicklung des Fahrrades
Tonwerk Blomenhof, G.m.b.H., Neumarkt i. Opf.
Die Flügel- und Piano-Fabrik von Georg Weidig in Regensburg
Eisen- und Metallgießerei, Maschinenfabrik und Kesselschmiede
Dresdener Maschinenfabrik und Schiffswerft Übigau A.G. Werft in Regensburg
Die Anlagen der Benzinwerke Regensburg
Portland – Cementwerk Burglengenfeld
Bürgerbräu Weiden
Aktiengesellschaft Porzellanfabrik Weiden
Holzhandlung, Werke für Holzimprägnierung und Kyanisierung
Porzellanfabrik Tirschenreuth
Stanz- und Emaillierwerke in Amberg
Bayerische Schlauchfabrik, mechanische Hanf- und Drahtseilerei
Die Wasserversorgung der Stadt Regensburg
Vereinigte Bayerische Spiegel- und Tafelglaswerke
Cahücitwerke Nürnberg. Fabrik in Neumarkt Oberpfalz.
Bayerische Überlandcentrale A.G. Haidhof
Portland-Cementwerk Berching A.G. in Berching
Die Spulen-Fabrik Max Borger in Cham
Teerprodukten-, Dachpappen- und Isoliermaterialienfabrik
Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte in Rosenberg (Oberpfalz)
Die industriellen Betriebe in Friedenfels
Dampfsäge- und Hobelwerke, Kistenfabrik (Bayer. Wald)
Möbelfabrik von A. Schoyerer in Cham – K. Bayer. Hoflieferant.
Hartpapierwarenfabrik in Dietfurt
Eichhofen, industrielle und landwirtschaftliche Besitzung des Herrn Wilh. Neuffer
Weck & Sohn : Bau- und Möbelschreineret Dampfsägewerk, Holzhandlung und Kistenfabrik
Porzellanfabrik und Malerei
Dampfsäge- und Hobelwerk, Holzwollefabrik
Krystallglasfabrik F. X. Nachtmann in Neustadt Waldnaab
Die Fabrikbetriebe der Firma Carl Zinn in Neumarkt i. Oberpfalz
Bayerischer Lloyd
Erste kaiserlich königlich privilegierte Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (Agentie Regensburg)
Mineralölwerke Bayern G.m.b.H in Regensburg
Christof Ruthof, Schiffswerft Regensburg
Königlich Ungarische Fluß- u. Seeschiffahrts Aktien – Gesellschaft
Ölwerke J. Leis & J. Ruckdeschel G.m.b.H., Regensburg
Die Werke von Steinfels
Porzellanfabrik Johann Seitmann in Vohenstrauß