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Der deutsche Ursprung des Namens Amerika : kurze Inhaltsübersicht

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aus dem Kunstmuseum Hamburg

Ein Glückskind . . .

Denn von allen Kontinenten ist Amerika der einzige, der einen Geburtstag und einen Namenstag hat. Geboren wurde die Neue Welt am 12. Oktober 1492 und getauft wurde sie am 25. April 1507.

Nun sollte man denken, dass ein so aussergewohnliches Ereignis wie die Taufe eines Kontinents mit aussergewohnlichen Feierlichkeiten, mit all der Pracht und all dem Pomp einer hochwichtigen Staatsaktion von Papst und Prälaten, Kaisern und Königen, umgeben von den Grossen aller Nationen, im Dome der Welthauptstadt, bejubelt von Volksmassen, vollzogen wurde. . .

Mit nichten!

Wie alles wirklich Grosse in der Welt, so machte auch der Name Amerika sein Erscheinen arm und klein, bescheiden und prunklos; aber aus dem Findelkinde wurde ein Universalherrscher. Sein Eigenwert verschaffte ihm Weltgeltung. Durch seinen Wohlklang und seine Harmonie mit den anderen Kontinentalnamen brach er sich schnell überall Balm. Er wurde gedruckt, gesehen und — siegte . . .

Fern von den Stätten, wo die Geschichte am Webstuhl der Zeit gesponnen, weit ab von den Händeln der Welt, in St. Die, einem abgelegenen Bergstädtchen der Vogesen im Herzogtum Lothringen, das damals ein deutscher Bundesstaat war, erblickte der Name Amerika unbeachtet das Licht des Tages. Es war ein Sohn des Wasgengaus, der elsässische Dichter und Gelehrte, Schriftsteller und Schulmeister Mathias Ringmann, der, bezaubert von dem Klang- und Sprachwerte des Vornamens Amerigo des florentinischen Seefahrers Vespucci, der zuerst entdeckte, dass eine neue Welt endeckt worden war, den Namen Amerika prägte und in einem Büchlein, betitelt “Einführung zur Kosmographie”, das am 25. April 1507 in St. Die erschien, den Vorschlag machte, den vierten Weltteil so zu nennen. Es war auch Ringmann, der seinen Freund, den genialen Kartenzeichner Martin Waldseemüller aus dem Badischen, Schüler und Freund von Holbein und Dürer, veranlasste, den Namen Amerika auf seine grosse Weltkarte, die um dieselbe Zeit veröffentlicht wurde, zu setzen. Dieses bahnbrechende Meisterwerk der Kartenzeichnungskunst war dem Schutz und der Gunst des den schönen Künsten und Wissenschaften wohlgeneigten deutschen Kaisers Maximilian I, dem letzten der Ritter, gewidmet. So kam der Name auf die Karte; und blieb darauf!

Waldseemüllers grosse Weltkarte verursachte eine vollständige Umwälzung in den Anschauungen über die Erdkunde. Alle bedeutenden deutschen Geographen und Kartenzeichner — Wissenschaften, die zu Anfang des sechzehnten Jahrhunderts besonders am Oberrhein gepflegt wurden — übernahmen mit der Waldseemüllerschen Weltkarte auch den Namen Amerika, ohne zu wissen und ohne zu fragen, wer denselben geprägt oder woher er stamme. So passend und anheimelnd fand man den Namen, dass er sich schnell einbürgerte und volkstümlich wurde. Die Umstände, wie er entstanden, wurden niemals bekannt, da weder Ringmanns Name als Verfasser des Büchleins noch der von Waldseemüller als Zeichner der Karte in diesen Veröffentlichungen angegeben war. Sie gerieten in Vergessenheit; ihre Verdienste blieben nur dem kleinen Kreise ihrer Freunde bekannt.

Der Name Amerika kam darum um so leichter in allgemeinen Gebrauch, als weder Entdecker, noch Eroberer, noch Erforscher daran dachten, der Neuen Welt, selbst nachdem deren ungeheure Ausdehnung erfasst worden, einen Gesamtnamen zu geben. In Spanien, das das grösste Interesse hatte, gab man jedem Stück Land, jedem Strom und jeder Insel, nach der Entdeckung und Besitzergreifung, einen besonderen Namen; das Ganze aber blieb offiziell namenlos, man bezeichnete es als die Indien oder die Neue Welt.

Waldseemüller setzte den Namen Amerika auf den Teil der Karte, der unterhalb des Aequators lag und den man für den neuen Erdteil hielt; den übrigen Teil der Entdeckung betrachtete man zuerst als ein Stück von Asien. Nachdem dann die Erkenntnis durchgedrungen war, dass das ganze Landgebiet im Westen, das sich vom Nordpol bis zum Südpol erstreckte, einen einzigen zusammenhängenden Kontinent bildete, da schrieb der berühmte Kartenzeichner des Kaisers Karl V., Gerhard Kremer, genannt Mercator, den Namen Amerika, der bereits in allgemeinem Gebrauch war, im Jahre 1538 auf seiner grossen herzförmigen Weltkarte sowohl in die nördliche als auch in die südliche Landmasse ein. Damit war der Name Amerika wissenschaftlich und offiziell für die westliche Erdhälfte anerkannt. Behördliche Gutheissung hat er nie erhalten, aber von Deutschland trat er seinen Siegeszug über die ganze Welt an; Spanien eroberte er sich zuletzt.

Oft, und namentlich in den Vereinigten Staaten, ist der Versuch gemacht worden, den Namen Amerika durch einen anderen zu ersetzen, der dem Verdienste von Kolumbus Anerkennung und Ausdruck verleihen würde. Vergebens! Der Name Amerika sass zu fest. . .

Wir sehen mithin, dass der Name Amerika von einem deutschen Dichter in einem deutschen Lande geprägt und von einem deutschen Zeichner auf eine Karte gesetzt wurde; und dass diese Karte einem deutschen Kaiser gewidmet war.

Der Name Amerika:

Deutsch in jedem Buchstaben . . .

Der Stamm des Namens Amerika ist Amal, der gotischen Sage gemäss einer der Äsen, deren Gottvater Wotan oder Odin war. Von diesem mythischen Amal leiteten die Amaler, das Königsgeschlecht der Goten, und nach der Trennung das der Ostgoten, ihre halbgötterliche Abstammung her. In allen deutschen Sagen und Heldenliedern spielen die Amaler die Hauptrolle. Der bedeutendste dieses Geschlechts war Theodorich der Grosse, auch Dietrich von Bern (Verona) genannt, der mächtigste der deutschen Könige. Theodorich vermählte seine Tochter Ostrogotho mit Alarich II., König der Westgoten, und um dieser verheissungsvollen Wiedervereinigung der beiden gotischen Königsgeschlechter, der Amaler und der Balten, das ist der “Kühnen”, die würdige Weihe zu geben, wurde der Sprössling dieser Ehe Amalareiks, das ist Amaler Herrscher, oder Amalrich getauft. Das war der einzige Fall, dass ein Gotenfürst diesen erlauchten Namen trug. Amalrich wurde von den Söhnen des Frankenkönigs Ohlodovech seiner gallischen Besitzungen beraubt, doch in treuer Anhänglichkeit an das angestammte Herrscherhaus und die milde Herrschaft der Goten blieb der Name Amalrich volkstümlich bis auf den heutigen Tag in dem alten Gotenreiche, dem heutigen Südfrankreich: er nahm die Form von Amaury oder Aymerie an.

Nachdem der Schwan enritt er Gottfried von Bouillon, den Kaiser Heinrich IV. mit dem deutschen Herzogtum Niederlothringen belohnt hatte, König von Jerusalem geworden war, da wurden die alten gotischen Königsnamen Amalrich und Balduin — das ist Baltenprinz — aus Flandern und Südfrankreich nach dem heiligen Land verpflanzt. Der Name Balduin war in Flandern sehr volkstümlich geworden und ist es noch heute in Belgien. Der Bruder und Nachfolger Gottfrieds hiess Balduin und nach ihm trugen noch vier Könige von Jerusalem diesen Namen. Der Bruder und Nachfolger von Balduin III. war Amalrich getauft worden; er war der grösste und praktisch der letzte der christlichen Könige des heiligen Landes. Dieser König Unterzeichnete sich im Briefwechsel mit seinen italienischen Bundesgenossen, den Bürgern der Stadt Pisa, mit Amerigo, das ist eine verwelschte Form des Namens Amalrich. Die reiche Familie der Vespucci in Florenz stand in reger Geschäftsverbindung mit Syrien; verschiedene ihrer Mitglieder, darunter auch der Seefahrer, trugen zum Andenken an den König Amalrich den sonst in Italien unbekannten Vornamen Amerigo.

Der gotischen Sage gemäss war Amal der Asengott der ewigen erleuchteten Energie. Das Königsgeschlecht der Amaler wird in den Heldenbüchern als die “Unermüdlichen” gefeiert. Gewiss eine ideale Bedeutung für den Namen einer Neuen Welt. . .

Der Name Amerika ist darum:

Urdeutsch!

Alldeutsch!

Und Made in Germany!

Siehe auch:
Galileo Galilei
Das erwachende Europa in der Zeit vor Galilei.
Einzelbilder aus der vorgalieischen Zeit.
Galileis Werdegang
Galileis Zeitgenossen
Galileon Galilei : Die Sonnenflecken
Verbot des Heliozentrischen Systems.
Kepler und Galilei im Vorhof des Gravitationsgesetzes.
Galileo Galilei : Die Kometen des Jahres 1618.
Galileo Galilei letzte Lebensjahre.
Galileo Galilei : Der Prozeß.

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