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Die Entdeckung der Neuen Welt : Die Alte Welt, die Bibelwelt und die Neue Welt.

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aus dem Kunstmuseum Hamburg

Von der Wissenschaft zum phantastischen Weltbilde.

Bis in die ältesten Zeiten kann man nachspüren, wie die Menschen eifrig bestrebt waren, sich bestimmte Vorstellungen von der Welt zu machen, die auf Erfahrung und Erkenntnis beruhten. Sehr bedeutend war schon die Erdkunde der Ägypter, der Hebräer und namentlich die der Phöniker; einen hohen Standpunkt aber erreichte sie durch die Griechen. Obwohl ihre Zeitgenossen noch an der Annahme einer Erdscheibe festhielten, so stellten die Pythagoreer die Lehre der Erdkugel bereits auf. Aristoteles vertrat diese Anschauung vom philosophischen Standpunkte; auch beschäftigte er sich mit Berechnungen über den Erdumfang. Die seefahrenden Karthager, von denen Hanno um das Jahr 460 vor Christi Geburt mit 60 Pentekonteren — Schiffe mit 25 Kuderern an jeder Seite — die afrikanische Westküste befuhr und den Senegal sowie das Grüne Vorgebirge erreichte, pflegten selbstverständlich die wissenschaftliche Erdkunde.

Rom selbst schenkte der Entwicklung der Erdkunde wenig Aufmerksamkeit; es fehlte ihm die seemännische Tüchtigkeit, doch um so mehr erregte sie die Aufmerksamkeit der Alexandriner. Dort verfasste der gelehrte Vorsteher der Bibliothek Eratosthenes, der im Jahre 194 vor Christi Geburt starb, das erste systematische Lehrgebäude der Erdkunde. Das für seine Zeit und die spätere Entwicklung der Erdkunde wichtigste Werk schrieb um das Jahr 150 nach Christi Geburt der Alexandriner Claudius Ptolemäos auf streng wissenschaftlicher Grundlage, soweit die damals festgestellten Tatsachen es gestatteten. Unter anderem berechnete er die Grösse der Erdkugel und bestimmte die Lage der Hauptorte nach geographischer Länge und Breite. Der Titel des Werkes, zu dem Agatliodämon 27 Karten zeichnete, lautete: “Anleitung zum Kartenzeichnen.? ” Die Erdkunde war auf dem besten Wege, sich zu einer wirklichen Wissenschaft zu entwickeln.

Die Alten teilten die Erde in fünf Zonen ein: zwei kalte im hohen Norden und Süden, denen sich die beiden gemässigten anschlossen mit der Zone der grosen Hitze in der Mitte. Bewohnbar für Menschen und Tiere waren nur die gemässigten Zonen. Als Festland kannte man drei Kontinente — die drei Erdteile — Europa, Lybien (Nordafrika) und Asien, von dessen Ausdehnung man aber nur verschwommene Ansichten hegte. Wohl vermutete man in der grossen Wasserwüste, dem Okeanos, noch weitere Länder — so sollte zwischen Afrika und Asien das märchenhafte Australland und im Atlantischen Ozean westlich der Säulen des Herkules die versunkene Atlantis, der fabelhafte Inselkontinent Platons, grösser als Afrika und Asien zusammengenommen, liegen —, doch gewisses wusste man nicht. Die Mutmassungen waren aber nicht so weit von der Wahrheit entfernt ….

Dann kam für das Abendland der Stillstand.

Es war am Ende seiner Kraft. Seine Götter befriedigten nickt länger; sein wirtschaftliches System der Sklaverei und der Tributausbeutung unterjochter Völker war abgewirtschaftet. Der berühmte römische Friede verdeckte eine Kloake der Sittenverderbnis und der bankerotten Staatskunst. Das Erbe der entarteten Schwächlinge der römischen Merrscherklasse, die unfähig waren, ihre Welt von den Irrtümern und Missbräuchen zu reinigen, traten an urwüchsige kraftstrotzende Naturmenschen in Bärenfellen mit Hörnern als Kopfschmuck, die aber noch wenig Sinn für Kunst und Wissenschaft hatten. Die alte Weit ging unter. Die Beziehungen zwischen West und Ost wurden abgebrochen.

Eine neue Welt entstand aus den Ruinen!

Die höhere Kultur der Länder, in denen sie nach der Völkerwanderung, verursacht durch das Anstürmen asiatischer Horden, sesshaft geworden waren, zähmte und sittete die Bärenhäuter, die nach und nach auf den Trümmern des weströmischen Weltreiches eine neue politische und wirtschaftliche Ordnung schufen. Das Feudalsystem mit seinen Königen und Herzogen, Grafen und Baronen, Knechten und Hörigen entwickelte sich; doch die neuen Herren huldigten mehr den Leibes- als den Geistesübungen. Auch die Kirchenväter des neuen Glaubens standen der heidnischen Wissenschaft feindlich gegenüber: nur unter gelehrten Mönchen in weltfremden Klöstern wurde, was von den Schriften der Alten übrig geblieben war, insgeheim gehegt und gepflegt. Sagt man doch scherzhaft, die griechische und römische Geschichte sei eine Erfindung der Mönche des Mittelalters ….

Für die Kirchenväter galt nur die Bibel!

Die heilige Schrift, wie sie damals in dem dunklen Zeitalter ausgelegt wurde. Die Wissenschaft der Alten war in Acht und Bann. Auch die Erdkunde musste sich dem neuen Gedankengang anpassen. Der Alexandriner Kosmas, den sie Indikopleustes, das ist der “Indienfahrer,” nannten, vollbrachte das Kunststück, eine anschauliche Bibelwelt zu schaffen. Tn einem Kloster auf dem Berge Sinai, woher auch die Zehn Gebote stammen, verfasste er um das Jahr 547 in griechischer Sprache ein grosses Werk, ”Christliche Topographie” betitelt, das die physikalische Geographie in Einklang mit der heiligen Schrift bringen sollte. Kosmas beschrieb das Weltall, gleich den syrischen Kirchenvätern, als einen in Stockwerke abgeteilten Bau, an dessen vier Seiten sich blaue Wände erhoben, die den Himmel stützten. Die viereckige Grundfläche bildete die Erde, umgeben von Wasser; auf dem nördlichen Teil stand ein kugelförmiger Berg, den Sonne, Mond und Sterne umkreisten. Alle Gestirne drehten sich um die Erde. Dass die Erde von Gegenfüsslem bewohnt sein könnte, hielt man für einen ketzerischen Aberglauben, da ja dann die Bäume nach unten wachsen müssten und es nach oben regnen würde. . . .

Schliesslich fiel doch Licht in diese Dunkelheit!

Die Kreuzzüge befreiten zwar nicht das heilige Land, aber sie machten das unwissende Abendland mit der Kultur des byzantinischen Reiches und mit der der Araber bekannt. Von ihren Levantereisen brachten die Kreuzzügler die Bussole mit, ein mit Wasser gefülltes Kästchen, in dem auf Strohhalmen die Magnetnadel schwamm. Unter den Erfindern, die aus diesem primitiven Instrument den Kompass entwickelten und ihm die Form gaben, die in der Hauptsache bis auf den heutigen Tag festgehalten wurde, wird auch der Name des Deutschen Johannes Scholius genannt. Auch die Kunst des Papier-machens, ohne die Gutenbergs grosse Erfindung wertlos geblieben wäre, verdanken wrir den Kreuzzügen. Die alte Welt wnrde nach und nach wieder entdeckt; sie war eine ganz neue Welt für das westliche Europa. Der Anfang des geistigen Aufschwungs im 12. und 13. Jahrhundert war die Folge. Selbstverständlich machte sich der neue Einfluss der alten Ideen ebenfalls auf dem Gebiete der Erdkunde und der ihr verwandten Wissenschaften geltend. Bahnbrechend war ein Deutscher; der Dominikaner und Regensburger Bischof Albertus Magnus, Graf von Döllstädt (1193-1280),, der seine hohe kirchliche Würde niederlegte, um sich ganz den Wissen schäften widmen zu können. Man nannte ihn den Universaldoktor und die Legende machte ihn, von dessen Wissen und Kunst man sich die wundersamsten Dinge erzählte, zum Zauberer. Durch seine Werke wurde die entscheidende Bedeutung der Lehren des Aristoteles für lange Zeit begründet. In seinen Fusstapfen wandelte der Franziskanermönch Roger Bacon, den seine Bewunderer den “wunderbaren Lehrer” nannten, der in Oxford im 13. Jahrhundert lebte und lehrte, mit Fleiss und Eifer die Schriften der Alten studierte und die wiederentdeckten Wahrheiten mit grossem Mute kündete. Die Scholastiker, deren Verirrungen und Einseitigkeiten er den Todesstoss versetzte, verfolgten ihn unversöhnlich und veranlassten Rom, ihn ins Gefängnis zu werfen, aus dem ihn sein Verehrer Clemens VI., nachdem er den päpstlichen Stuhl bestiegen, befreite. Auf Wunsch des Papstes schrieb er im Jahre 1264 zu seiner Verteidigung sein Hauptwerk, betitelt “Grösseres Werk.” Bacon schloss sich den Ansichten der Alten an, dass die Erde kugelförmig sei; aber gleich Aristoteles beging er den Irrtum, die Entfernung zwischen Westeuropa und Ostasien für viel kleiner einzuschätzen, als sie wirklich war. Die griechischen Wissenschaftler hatten sich die Landstrecke Asiens für viel ausgedehnter und die Breite des Ozeans, der Europa von Asien trennte, viel schmaler vorgestellt, als sie es tatsächlich sind. Dass die beiden Kontinente nicht nur durch ein, sondern durch zwei Weltmeere getrennt sind, und dass ausserdem sich dazwischen ein Kontinent vom Nord- bis zum Südpol erstreckt, davon wussten weder die Gelehrten des Altertums noch ihre Wiederentdecker des Mittelalters etwas. Irrtümer haben gewöhnlich verhängnisvolle Folgen für die Menschheit; dieser Irrtum der falschen Entfernungsberechnung förderte, wie wir später sehen werden, die Entdeckung Amerikas. Kardinal Pierre d’Ailly, den die Sorbonne in Paris, deren Kanzler er gewesen war, den 11 Adler der Professoren” und den “Hammer der Heretiker,, nannte und der auf dem Konzil zu Konstanz die Verbrennung des Huss durchsetzte, verfasste im Jahre 1410 auf der Rückreise von Italien in dem Vogesenstädtchen St. Die, in dessen schattigen Klostergängen er Ruhe und Erholung suchte — die reichen lothringischen Kanoniker machten den berühmten Kirchenfürsten zum ersten Würdenträger ihres Kapitels — sein Werk ”Abbild der Welt”, für das die Ausführungen von Bacon grundlegend waren. Kardinal d’Aillys Buch machte auf Kolumbus den tiefsten Eindruck — in der kolumbischen Bibliothek der Unüversität zu Sevilla befindet sich das Exemplar, das er besessen und das mit den eigenhändigen Randbemerkungen des Entdeckers versehen ist; es bestätigte seine Ueberzeugungen und gab ihm die geistigen Waffen für die Bekämpfung der kirchlichen Zweifler. Dass ein so hochstehender Kirchenfürst wie der französische Kardinal die Kugelgestalt der Erde anerkannte und die Entfernung zwischen Europa und Asien auf dem Seewege nur auf einige tausend Seemeilen einschätzte, das war für den gläubigen Genuesen massgebend; ohne diese kirchliche Sanktion wären für ihn die Lehren der Alten Ketzereien gewesen. Für die Masse der Geistlichkeit und selbst für viele Kirchenväter blieben die Werke von Bacon und d’Ailly Bücher mit sieben Siegeln.

Doch noch viel grössere Olfenbarungen sollten kommen!

Vor der Hochflut der Türken, die das oströmische Reich überströmten, flohen viele gelehrte Byzantiner nach Italien; sie brachten zahllosse Handschriften der Alten mit. Giovanni Aurispa allein war der Träger von über 200 Manuskripten, darunter auch das Handbuch des Claudius Ptolemäos “Anleitung zum Kartenzeichnen,” das Emanuel Chrysoloras und Giacomo d’Angel o da Scarperia aus dem griechischen Urtexte ins Lateinische übersetzten. So wurde den wissensdurstigen Forschem die Wissenschaft des Altertums vollständig erschlossen; die Wiedergeburt des geistigen Lebens war in vollem Schwünge. In die Dunkelheit drang helles Licht. Aber zunächst auch nur in beschränkte Kreise, da die Vervielfältigung der Handschriften mühsam und kostspielig war. Erst die grösste Erfindung aller Zeiten, die Metallmatrize für das Giessen von Drucklettern des Mainzer Patrizier sprossen Johannes Gensfleisch von Sorgenloch, genannt zum Gutenberg, ermöglichte die Verbreitung der Erdkenntnis und des Wissens in weitere Kreise. Trotzdem eine Drucklage des Ptolemäos mit den 27 Karten des Agathodämon immer noch mit grossen Kosten und Schwierigkeiten verbunden war, so erschienen vom Jahre 1472 an durch deutsche Drucker in rascher Reihenfolge Auflagen des Werkes in Bologna, Vicenza und Rom. Der Drucker Hermann Lichtenstein aus Köln am Rhein verlegte in Vicenza den ersten Teil des Ptolemäos; im Jahre 1478 fügten die Drucker Konrad Sehweynheim und Arnold Buckinck dem Text die 27 Karten des Agathodämon, zierlich in Kupfer gestochen, hei. Leonhard Holl in Ulm druckte im Jahre 1482 den ganzen Ptolemäos, dem fünf moderne Karten des Bonnus Nickolaus Germanus zugefügt waren, die Johann Schnitzer aus Arnheim in Holz geschnitzt hatte. Die modernen Karten behandelten Italien, Spanien, die nördlichen Gegenden, Frankreich und Palästina. Das war der Anfang der modernen Kartenzeichnung; Bahnbrecher war mithin ein Deutscher. Dom Nikolaus, oft auch Bonnus Nickolaus oder Nikolaus donis, sowie Nikolaus Hahn, lateinisch Gallus genannt, war Mönch in der Benediktinerabtei in Reichenbach, Bayern. Die Ulmer Ausgabe des Ptolemäos zeichnete sich, ausser den ersten modernen Karten, durch eine Verbesserung des Systems der Längen- und Breitengrade aus.

Die Erdkunde des Ptolemäos und die Karten des Agathodämon erregten in der Gelehrtenwelt das grösste Aufsehen; mehr noch als selbst später die weltumwälzenden Entdeckungen. Für die Volksmassen und das Gros der Geistlichkeit, namentlich die spanische, blieben auch diese Offenbarungen “unbekannte Welten.” Sie hielten fest an der frommen Anschauung. Darum stiess Kolumbus auf abergläubische Hindernisse, wo immer auch er seinen Plan entwickelte, Indien durch eine Fahrt Won dem Osten nach dem Westen zu erreichen. Sagte man ihm doch allen Ernstes in dem Rate zu Salamanca, er müsse mit seinen Schiffen an das Ende der Welt kommen und dort hinabfallen. Naiv meinte der Königin Isabella Beichtvater Fernando de Talavera, selbst wenn die Erde Kugelform hätte, so müsste es doch unmöglich sein, wieder hinaufzusegeln, nachdem man heruntergesegelt sei …. Allen solchen Einwänden begegnete er mit dem Hinweis auf die Ausführungen des grossen Kardinals d’Ailly, dessen Autorität selbst der unwissende Klerus anerkennen musste.

In Deutschland interessierte sich zunächst für den Ptolemäos der Kardinal Nikolaus Krebs, der aus Küs an der Mosel stammte, daher Cusanus genannt. Der gelehrte Kardinal, der merkwürdigerweise, ohne belästigt zu werden, die Mehrheit der Welten und die Bewegung der Erde um die Sonne behauptete, entwarf die erste Karte von Mitteleuropa, die 1491 in Eichstädt gestochen wurde; ferner war er es, der zuerst den Vorschlag machte, die Schiffsgeschwindigkeit nach der Zeit zu bestimmen, in der das Schiff an einem kleinen über Bord geworfenen schwimmenden Gegenstand vorbeifährt. Auch beeinflusste der Ptolemäos stark die grossen deutschen Bahnbrecher der Mathematik und Astronomie, die Vorläufer von Kopernikus und Kepler, den Oesterreicher Georg von Peuerbach und dessen Schüler, Meister Johannes Müller aus Königsberg in Franken, daher Regiomontcmus genannt. Peuerbach entwarf zuerst die sogenannten Ephemeriden, das sind astronomische Tagebücher, in denen er für die Jahre 1450-1461 die Stellungen der Sonne, des Mondes, der Planeten und die übrigen Erscheinungen am Himmel tageweis voraus auf zeichnete. Meister Johannes Müller, die Arbeiten seines Lehrers fortsetzend, verbesserte und vervollkommnete dieses wertvolle Hilfsmittel der Seefahrt— seine genauen Tagebücher datieren bis zum Jahre 1506; auch auf diesem Gebiete haben die Deutschen die Führmig bis zum heutigen Tage behalten, da das vom Recheninstitut der Sternwarte in Berlin herausgegebene, 1773 von Bode begründete “ Berliner astronomisches Jahrbuch” immer noch als massgebend anerkannt ist. Damit endeten die Verdienste des Meisters Johannes noch lange nicht; in Nürnberg errichtete er mit Hilfe des reichen Patriziers Bernhard Walther die erste Sternwarte, eine berühmt gewordene Druckerei und eine Werkstätte zur Anfertigung von astronomischen Instrumenten, wo er sein Meisterstück, den Jakobsstab oder Gradstock, einen Winkelmesser herstellte. Von der Zeit an war der Jakobsstab das Hauptinstrument der Seefahrer zur Bestimmung von Zeit und Breite, bis ihn der Spiegelsextant verdrängte. Unermüdlich war Meister Johannes tätig; er verbesserte das System der Längen- und Breitengrade des Ptolemäos, und trug sich mit dem Plan, moderne Karten von Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Griechenland zu entwerfen, doch verhinderte sein Tod an der Pest am 6. Juli 1476 in Rom, wohin ihn Papst Sixtus IV. zur Verbesserung des Kalenders berufen hatte, die Ausführung. Hinaus in die praktische Welt getragen wurden seine Errungschaften durch seinen Schüler, den alt-adeligen Ritter Martin Behaim, der zuerst in Flandern geschäftlich tätig war, dann nach Lissabon übersiedelte, wo er die portugiesische Marine mit dem Jakobsstab und den Ephemeriden bekannt machte.

Zu seinen Freunden und Schülern zählte er Dias, Vasco da Gama, Kolumbus und Magellan. So gross war der Einfluss Behaims auf diese Seeleute, dass er lange als der geistige Urheber ihrer kühneu Fahrten angesehen wurde. Ritter Martin fuhr selbst an der afrikanischen Küste entlang und entdeckte die Kongomündung. Nach Nürnberg zeitweilig zurückgekehrt, stellte er dort 1491-1493 den jetzt noch vorhandenen Erdglobus, einen Markstein der neuen Epoche in der Geographie, her. So viel steht fest, dass ohne die wissenschaftlichen Arbeiten der Deutschen und ohne ihre nautischen Instrumente die grossen Entdeckungen der Portugiesen und Spanier nicht möglich gewesen wären. Der deutsche Geist, das deutsche Genie bahnte den Weg…..

Die Führung in diesen Wissenschaften und in der Herstellung nautischer Instrumente haben die Deutschen bis zu dem heutigen Tage behalten. Und kein Volk der Welt kann sie ihnen streitig machen- trotz Zusammenbruch und Revolution ….

Die Zeit der Wiederentdeckung der alten Welt war beendet.

Die Entdeckung ganz neuer Welten, von denen weder das Altertum noch das Mittelalter etwas wusste, begann. Um aber die sich nun überstürzenden Ereignisse richtig bewerten zu können, darf nicht ausser Betracht gelassen werden, dass sowohl die Alten als auch die Kirchenväter und die Gelehrten des Mittelalters nur mit drei Erdteilen rechneten; von weiteren Kontinenten wussten sie nichts. Niemand dachte an eine solche Möglichkeit.

Der Drang nach Neuen Handelswegen.

Das Feudalsystem bröckelte ab . . .

Das Schiesspulver vernichtete die Ritter; König Karl VII. von Frankreich schuf die erste stehende Armee . . . eine neue Wirtschaftsklasse hatte sich herausgebildet; die Bürger — die Handwerker und Handelsleute, die im Schutze der Burgen Wohlstand, Macht und Einfluss erlangt hatten. Die neue Zeit stand im Zeichen des Gewerbes und des Austausches .. . der geistige Horizont wurde weiter und breiter; die Renaissance war auf dem Siegesmarsche … der Stillstand der dunklen Jahrhunderte machte auf allen Gebieten dem vorwärtsstürmenden Fortschritt Platz.

Doch nicht dem Sturm und Drang der neuen Ideen sind die grossen Entdeckungen zu danken; nur der Not gehorchend! …. Nicht die Begeisterung, neue Welten zu Anden, war der Ansporn, nein, der Türkendruck war die Ursache . . . wie die Hunnen und andere asiatische Horden einst die Völker zum Wandern nach dem Westen und Süden gezwungen hatten, so trieb die siegreich vordringende Osmanenmacht die Seeleute des eingeengten Mittelmeeres hinaus in die unermesslichen Ozeane der Welt . . . die Mächte, die das Böse wollen und das Gute schaffen . . .

Das kam so:

Die Kreuzzügler hatten mit dem Osten Handels-Verbindungen angeknüpft, die fabelhafte Gewinne brachten. Die kostbaren Gewebe, Gesteine und Gewürze des fernen Indiens gelangten durch den Levantehandel nach den mächtig auf geblühten italienischen Städterepubliken Amalfi, Pisa, Florenz, Genua und Venedig; von dort fanden sie ihren Weg durch den Brennerpass über die Alpen nach Augsburg und Nürnberg und schliesslich den Rhein hinab nach Flandern, England und Nordeuropa. Das war die goldene Zeit des neuen Bürgerstandes; Familien wie die Medici in Florenz, die Welser und Fugger in Augsburg wurden reicher als Kaiser und Könige. Die finanziellen Geschäfte der Welt wurden von lombardischen Geldwechslern betrieben, deren Wappen drei Kugeln — die drei Erdteile — zeigten. Einhalt wurde diesem schwungvollen Handel durch die Eroberungen der Türken gemacht; sein Ende fand er nach der Einnahme von Byzanz, wodurch das Schwarze Meer für die abendländische Schifffahrt gesperrt wurde. Damit war Indien von Westeuropa abgeschlossen. Ebenso schnell wie die Handelsstädte des Mittelalters emporgeschossen waren, verloren sie auch wieder ihren weltgebietenden Einfluss. Der neuen Zeit waren sie nicht gewachsen, Ihr Reichtum hatte sie erschlafft.

Neue Aufgaben erfordern neue Leute . . .

Portugal übernahm die Führung, auf dem Fusse gefolgt von Kastilien. Frankreich und England machten kleine Anläufe, doch unterbrachen sie ihre Tätigkeit bald auf ein Jahrhundert. Die beiden Italiener Caboto, Vater Giovanni und sein Sohn Sebastiano, bereisten im Aufträge Heinrichs VH. und Heinrichs VIII. zu Ende des 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts Labrador, Neufundland und die Hudson Bai; sie suchten die nordwestliche Durchfahrt nach Indien. Erst ein Jahrhundert später, im Jahre 1584, wurde die erste englische Kolonie auf amerikanischem Boden gegründet; zu Ehren der “ Jungfräulichkeit” der Königin Elisabeth nannte sie Sir Walter Raleigh, der die Kartoffeln nach Irland brachte, Virginia. Frankreichs König Franz I. sandte den Florentiner Giovanni Verazzani nach der Ostküste; Verazzani war der erste, der in den Hudson Strom einfuhr. Aber erst 1608 wurde die Kolonisation von Neufrankreich (Kanada) begonnen. Deutschlands Anteilnahme wurde, wie schon erwähnt, dadurch verhindert, dass sein Kaiser in der kritischen Periode zugleich König von (Spanien war. Die Hansa in kleinlichem Krämergeiste konnte nicht über die Ausgänge der Ost- und der Nordsee sehen. Sie verpasste die goldene Gelegenheit.

Portugal konnte sich glücklich preisen, dass es in Dom Henrique el Navegador, Prinz Heinrich dem Seefahrer, einen Mann besass, der für die neuen Verhältnisse das nötige Verständnis, den weiten Blick und die tatkräftige Energie hatte. Da der Levanteweg durch die Türken verrammelt war, so suchte man einen Seeweg nach Indien. Selbstverständlich war bei den damaligen Kenntnissen die Fahrt um Afrika und durch den Indischen Ozean das nächstliegende. Prinz Heinrich förderte darum mit seinem ganzen Einfluss dahingehende Unternehmungen ; alljährlich rüstete er Schiffe aus, welche die Westküste Afrikas erforschen sollten. Im Jahre 1419 wurde Madeira entdeckt, 1434 drang man bis Kap Bojador vor, 1447 wurden die Azoren erreicht, 1456 das Kap Verde umfahren und 1471 der Aequa-tor gekreuzt und das fnichtbare Senegambien gefunden, womit das Vorurteil, die heisse Zone sei imbewohnbar, widerlegt wurde.

Bartholomäus Dias, der Schüler des Nürnberger Ritters Martin Behaim, gelangte im Jahre 1487 an das Vorgebirge der Südspitze Afrikas, das er des bösen Wetters wegen das Stürmische Kap taufte; auch mag er wohl sein Schicksal geahnt haben, denn später fand er in der Nähe des Kaps seinen Untergang. König Johann II. von Portugal änderte, weil die Umsehiffung eine glänzende Zukunft in Aussicht stellte, den Namen in Kap der Guten Hoffnung um. Schliesslich setzte Vasco da Gama allen diesen Fahrten die Krone auf; er umschiffte Afrika und kam im März 1498 bis zur Küste von Sansibar. Hier gewann er einen indischen Piloten, unter dessen Leitung er das Indische Meer durchquerte und am 20. Mai ankerte er vor Kalikut an der Malabarküste, das damals der Mittelpunkt des ostafrikanischen, arabischen, persischen und indischen Handels war. Das Problem war durch die Portugiesen gelöst; der Seeweg nach Indien war für das Abendland erschlossen . . . die Türken waren in der Seeflanke umgangen . . . Gama wurde von König Emanuel zum Admiral von Indien ernannt . . .

Der andere Seeweg nach Indien . . .

Die Fahrt vom Osten nach dem Westen durch die “See der Dunkelheit;’’ den vermeintlich kürzeren Handelsweg, für dessen Erschliessung Christoph Kolumbus ein Menschenalter geworben. Vergebens hatte er in England, Frankreich und Portugal, teils selbst, teils durch seinen Bruder Bartolomeo um Unterstützung gebeten. In Lissabon erklärte eine gelehrte Kommission den Plan für eitel Träumerei; nur der Nürnberger Ritter Martin Behaim stimmte Kolumbus zu. Als aber König Johann II. hinter dem Rücken des Kolumbus auf eigene Rechnung eine Expedition ausrüstete, die aber nach wenigen Tagen, entmutigt durch die hohen Wellen des schier unermesslichen und unendlichen Ozeans, unverrichteter Dinge zurückkehrte, da verliess er entrüstet Portugal. In Spanien, wohin er sich begeben, fand er zunächst auch wenig freundliches Eingehen auf seine abenteuerlichen Ideen; die Gelehrten der Universität zu Salamanca und die Kirchenväter, denen seine Vorschläge zur Prüfung unterbreitet worden waren, lehnten siel als undurchführbar beinahe einstimmig ab. Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragonien hatten wenig Zeit, sich mit dem anmassenden Fremden zu beschäftigen; sie hatten alle Hände voll, um die Mauren aus der Stadt Granada, ihrem letzten Stützpunkt, zu vertreiben. Erst nach der Eroberung dieser Stadt trat Isabella als Königin Yon Kastilien dem Unternehmen näher; Ferdinand von Aragonien konnte sich nie für dasselbe erwärmen. An den masslosen Bedingungen des mittellosen Genuesen wäre die Sache im letzten Augenblick doch noch gescheitert; er verlangte die Würde eines Admirals des atlantischen Ozeans, unumschränkte vize-königliche Gewalt und Macht für alle eroberten und entdeckten Länder und einen grossen Teil der Einkünfte. Aber auch diese Schwierigkeiten wurden aus dem Wege geräumt, und am 3. August 1492 stach Kolumbus von Palos mit drei armseligen Karavellen in See; er selbst befand sich auf dem “ Admiralsschiff’ ’ Santa Maria, während die beiden anderen Pinta und Nina, die von den reichen Brüdern Pinzjon ausgerüstet worden waren, auch von diesen befehligt wurden.

Damit begann die Entdeckung Amerikas!

Ueber vierhundert Jahre nahm die vollständige Entdeckung und Erforschung der Neuen Welt in Anspruch; erst 1903-1906 gelang dem Polarforscher Koald Amundsen, einem Norweger, die Durchfahrt der Nordwestpassage. Die Vorstellung, die ganze gewaltige westliche Erdhälfte sei an einem Tage entdeckt worden, ist kindlich. Kolumbus fand den Weg; er machte den Anfang. Ehre, Ruhm und Verdienst gebühren daher ihm und ihm allein für diese weltumwälzende Grosstat, die der ganzen Menschheit Vorteil brachte. Alle anderen Seefahrer folgten in seinem Kielwasser; alle späteren Entdecker, Erforscher und Ansiedler wandelten in seinen Spuren. Die Neue Welt war nicht allein auf gefunden, ihr Dasein wurde auch der ganzen Weltbekannt. Darum sind auch alle Spekulationen, wer vor Kolumbus das amerikanische Festland betreten, eitel und müssig. Sein Name wird stets bis in allen Zeiten mit der Entdeckung Amerikas unlöslich verknüpft sein; weder die legendenhafte Reise des irischen Abtes Sankt Brendanus, der im 6. Jahrhundert der Sage nach mit 17 Mönchen Seefahrten nach fabelhaften atlantischen Inseln und Ländern gemacht und dabei schliesslich zufällig das “Land der Verheissung” gefunden haben soll, noch die kühnen Wikingerfahrten Eriks des Roten und seines Sohnes Laif Erikson nach Weinland, den heutigen Neuengland-Staaten, und nach Markland und Helluland, dem Wald- und Felsenland von Labrador, noch die Zufallsentdeckung des Jean Cousin aus Dieppe, der angeblich, aber keineswegs erwiesenermassen, im Jahre 1488 nach Brasilien verschlagen worden war, hatten irgendwelchen praktischen Wert für die Menschheit. Erst die erfolgreiche Fahrt des Kolumbus lenkte die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Neue Welt. Damit ermöglichte er neue An Siedlungsgebiete für die Allzuvielen, schuf den Welthandel und begründete die wirklich wissenschaftliche Erdkunde; gewiss Verdienste mehr als genug für ein Menschenleben ….

Was bezweckte nun eigentlich Kolumbus?

Denn nichts lag seinem Gedankengange ferner als die Entdeckung eines neuen Erdteils. Dafür wagte er sich nicht auf die unbekannten Wasserwogen und Wellen; das kann nicht stark genug betont werden. Er hatte keine Ahnung von einer Neuen Welt; nicht einmal als er sie wirklich entdeckt hatte. Bis an sein Lebensende war er der festen Meinung, dass die Länder und Inseln, die er gefunden, Teile des asiatischen Kontinents seien. Kolumbus hatte in seinem Leben nur eine Leidenschaft : Hass gegen die Türken. Hass, weil sie seine Vaterstadt zugrunde gerichtet, und ihm selbst die Ausübung seines seemännischen Lebensberufs unmöglich gemacht hatten, sodass er sich kümmerlich schlecht und gerecht durch das Zeichnen von Portolanos (Küstenkarten) ernähren musste. Die Türkenherrschaft wollte er vernichten, die bedrängte Christenheit erlösen und das heilige Land von den Ungläubigen befreien. Dazu gehörten grosse Macht und Mittel; diese wollte er sich durch eine übermenschliche Unternehmung verschaffen, deren Gelingen ihn den Fürsten gleichgestellt und ihm unschätzbare Reichtümer eingebracht hätte. Darum behandelte er die Höchst stehenden der Welt als seines gleichen und stellte anmassende Bedingungen. Er war sich seines Wertes vollbewusst. Sein Traum aber sollte sich nicht erfüllen; was er entdeckte, war für ihn eine grausame Enttäuschung, an der er schliesslich einsam und verlassen elend zu Grunde gehen sollte. Weder Macht noch Reichtum war sein Lohn, nicht einmal Ruhm zu seinen Lebzeiten; in Ketten legte man ihn und spöttisch und höhnisch nannten ihn seine Zeitgenossen den “Admiral des Moskitolandes” . . . die Türkenherrschaft blieb gesichert ….

Menschliche Schwächen, und nicht zu wenige, hafteten Kolumbus an wie jedem Staubgeborenen . . . warum darüber sich aufhalten? . . . leuchtend aber als Vorbild in der Geschichte wird immer bleiben seine zu jedem Opfer bereite Hingabe an seine Idee, der kühne Flug seiner Gedanken, seine felsenfeste Ueberzeugung von der Richtigkeit seiner Pläne, seine unermüdliche Beharrlichkeit, die sich weder durch Spott und Hohn, noch Misserfolge und Perfidie schwächen liess und sein stahlharter Wille und Mut, denn die waren unbedingt notwendig, um sich auf die Wasserwüste zu wagen, deren Geheimnis zu ergründen, weder Phöniker noch Karthager, weder Griechen noch Römer Herzhaftigkeit genug besessen hatten ….

Der Umgang mit Martin Behaim, der dieselben Ansichten hegte, hatte Kolumbus mit dem Gebrauch der neuesten nautischen Instrumente, den mathematischen Berechnungen und den Beobachtungen der astronomischen Erscheinungen vertraut gemacht. Kolumbus war mithin mit all den Vorbedingungen für den Erfolg seiner Unternehmung ausgerüstet; ein Marinestab hätte die Sache nicht besser in Szene setzen können. Darum ist es auch falsch, wenn behauptet wird, seine grosse Idee sei in seinem Kopfe entstanden durch eine Reise nach dem Ultima Thule (Island), dem äussersten nördlichen Punkte, wo er mit den Schriften des Domscholasters Adam von Bremen bekannt geworden sei, der von den Wikingerfahrten nach Weinland, Markland und Helluland berichtete; oder durch die Erzählungen des Piloten Alonzo Sanchez de Huelva, der mit fünf Ueberlebenden aus einer Schiffsmannschaft von vierzig Personen, die nach der Neuen Welt verschlagen worden war, auf der Rückfahrt schiffbrüchig bei Terceira, einer Insel der Azoren, ans Land geschwemmt wurde, wo er auf dem Sterbebette in dem Hause des Kolumbus diesem seine Erlebnisse mitgeteilt haben soll; oder durch das Anschwemmen von geschnitztem Holz, Stämmen fremdartiger Fichten, mächtigem Schilfrohr und den Leichen einer unbekannten Menschenrasse. Alle diese Vorfälle mögen seine Ueberzeugung bekräftigt haben; seine Idee beruhte aber auf ausgedachter und wissenschaftlicher Grundlage. Weil das der Fall war, liess er sich auch durch nichts irre machen; nicht durch Meutereien der aus bösem Menschenmaterial zusammengewürfelten Besatzung, die er durch gefälschte Eintragungen über die zurückgelegte Meilenzahl beruhigte; nicht durch das unerklärliche und erschreckende Abweichen der Magnetnadel, noch durch das mit fast undurchdringlichen Gewächsen angefüllte Sargossameer, oder durch den beständigen Ostpassat in dieser Gegend, der eine Rückfahrt auszuschliessen schien, noch durch den Meteorstein, der eines Tages mit grossem Platschen nahe den Schiffen ins Wasser fiel. Nur eine so festgewurzelte Ueberzeugung, wie Kolumbus sie durch seine wissenschaftlichen Studien besass, konnte alle diese Schwierigkeiten, ohne den Mut sinken zu lassen, überwinden.

Endlich am 11. Oktober 1492 um 10 Uhr Abends erscholl der Ruf “Licht” — ein Feuer war aufge-flammt—und um 2 Uhr nachts ? am 12. Oktober verkündete Kanonendonner, dass Land in Sicht sei . . . Her Matrose Rodrigo de Triana von der Nina hatte es zuerst gesehen . . . Der Weg für die Entdeckung der Neuen Welt war gebahnt ….

Damit war Spanien der Rivale Portugals ….

Am 6. März 1493 zog Papst Alexander VI., der Sohn der Isabel Borgia, Vater des Cäsar und der Lucrezia Borgia, die Scheidelinie; alles Land, das 370 Seemeilen östlich von den Inseln des Grünen Vorgebirges entdeckt wurde, sollte den Portugiesen, alles, das westlich dieser Linie gelegen, sollte den Spaniern gehören . . . Und heute … ? wo ist das Spanische Reich, in dem die Sonne nicht unterging … ? wo ist Portugal … was hat die eherne Entwicklung der Weltgeschichte aus der Scheidelinie des Papstes gemacht. . . ? Heute beherrscht England die Welt und die Weltmeere ohne Scheidelinie . . . ; aber wie lange noch . . . ? Auch diese stolze Säule . . . schon geborsten . . . kann stürzen über Nacht . . .

Nur ein Volk, das festgewurzelt steht auf Mutter Erde, kann auf die Dauer bestehen . . . !

War Kolumbus ein va banque Spieler?

War er ein Glücksritter, ein tollkühner Abenteurer, der aufs gerade wohl, unbekümmert um etwaige Folgen, sich unerforschten Weltmeeren leichtsinnig anvertraute und nach unbekannten Gegenden leichten Herzens segelte . . . ? Gewiss nicht; vielmehr war das Gegenteil der Fall. Als Kolumbus an jenem denkwürdigen Augusttage in die See stach, da folgte er einem sorgfältig durchdachten und wissenschaftlich bis in die kleinsten Einzelheiten ausgearbeiteten Plane. Das Studium des Werkes von Kardinal Pierre d’Ailly hatte ihn von der Kugelgestalt der Erde vollständig überzeugt; darum schien es logisch, dass, wenn man von dem Osten nach dem Westen segelte, man nach Asien kommen müsse. In dieser Ueberzeugung bestärkt wurde er durch seine Korrespondenz mit dem berühmten florentiner Gelehrten Toscanelli, genannt Paul der Physiker, der ihm auch eine Karte mit dem vorgezeichneten Weg nach Indien gesandt hatte. Toscanelli war von demselben Irrtum der Alten befangen, die die Entfernung zwischen Europa und Asien auf nicht einmal ein Viertel der Wirklichkeit einschätzten; die Berichte des venedischen Reisenden Marco Polo, der als erster Europäer das östliche Asien bereist hatte, über die ungeheure Ausdehnung des asiatischen Kontinents hatten diese’falsche Ansicht nur befestigt. Kolumbus war unerschütterlich davon überzeugt, dass er Asien in weniger als dreissig Tagen Fahrt erreichen müsse; hiess es doch auch in dem 4. Buch Esra, dass sechs Teile der bekannten Weit, das sind die gemässigten Zonen, bewohnbar wären, dagegen nur ein Siebtel mit Wasser bedeckt sei. Alle Autoritäten, die kirchlichen und die weltlichen, waren sich in dieser irrigen Ansicht von der verhältnismässig geringen Ausdehnung des Weltmeeres einig. In Wirklichkeit beträgt die Landmasse der Erde nur 28 Prozent, die des Wassers aber 72 Prozent.

 

Die Entdeckung, dass eine Neue Welt entdeckt worden war.

A Castilla y a Leon Nuevo Mundo dió Colon

Zu deutsch:

An Kastilien und an Leon Eine Neue Welt gab Colon . . .

Diese Erkenntnis kam erst lange nach dem Tode des Kolumbus. Der Geschichtsschreiber Gonsalvo Hernandez de Oviedo erwähnt diesen Wahrspruch zuerst im Jahre 1535; Ferdinand Kolumbus, der natürliche Sohn des Entdeckers und der Beatriz Enriquez de Arana aus Cordoba, ein glühender Verehrer seines Vaters, machte sich diesen Spruch zu eigen und liess ihn auf seinem Grabmal in der Kathedrale zu Sevilla anbringen. Wenn man in Spanien von den neuen Besitzungen redete, so nannte man sie zunächst ausschliesslich die Indien; Niemand sprach von einer Neuen Welt. Kolumbus selbst hielt steif und starr an seiner vorgefassten Ueberzeugung fest, dass er Teile des südasiatischen Kontinents gefunden habe; so eigensinnig verbohrt war er in diesem Vorurteil, dass er auf der zweiten Fahrt, um allen Zweiflern den Mund zu stopfen, die Mannschaften seiner drei Schiffe am 12. Juni 1494 zwang, eidlich zu erklären und ein notariell beglaubigtes Dokument zu unterschreiben, das entdeckte Land gehöre zu Asien. Als Strafe sollte jedem Mitglied der Besatzung, das jemals diese beschworene Aussage in Abrede stellte, die lügnerische Zunge auf geschlitzt werden; ausserdem sollte jeder abtrünnige Offizier eine hohe Straf summe zahlen und jeder Matrose hundert Hiebe mit der neun-schwänzigen Katze aufgezählt bekommen. Kolumbus griff mithin zu den drastischsten Massregeln, um ein für allemal festzustellen, dass er Asien erreicht habe, indem er vom Osten nach dem Westen segelte. Da Kolumbus kaum auf allen seinen vier Fahrten aus der Karibischen See (Antillenmeer) herausgekommen war, so fand er nichts, das seinen Glauben hätte stark erschüttern können. Lag doch alles Land, das er entdeckt, auf demselben Breitengrade mit dem südlichen Asien; war nicht die Inselgruppe, auf die er im Süden von Cuba stiess und die er den “Garten der Königin” nannte, der Archipel mit den 7000 Inseln, den Marco Polo östlich von China gefunden hatte; stimmte nicht die ganze Entwicklung seiner Reise mit seinen wissenschaftlichen Berechnungen überein? . . . Warum zweifeln? . . . Kur eins quälte ihn; wo war die Durchfahrt nach Indien? Ueberall stiess er auf Land, aber eine Durchfahrt musste es doch geben; sie stand doch auch auf der Karte des Toseanelli verzeichnet. Vergebens suchte er nach dieser Durchfahrt auf seiner dritten und vierten Reise; dass er sie nicht gefunden, lastete sorgenschwer auf ihm in seinen letzten Jahren und er betrachtete auf dem Totenbette diesen Fehlschlag als den grössten Misserfolg seines Lebens. Denn diese Durchfahrt hätte ihn nach den Ländern gebracht, wo es Gold und Silber, unbezahlbare Gesteine, Gewürze und Gewebe in Hülle und Fülle gab! Kolumbus dachte an die Strasse von Malakka, die tausende von Meilen weiter westlich liegt; die Durchfahrt, die er nicht finden konnte, wurde erst in unserer Zeit durch den Bau des Panamakanals geschaffen. Wie konnte das aber Kolumbus wissen ? Geschichtlich ist einwandsfrei erforscht, dass bei dem Tode des Kolumbus weder er noch die Spanier sich bewusst waren, dass eine Neue Welt entdeckt worden war.

Wer wurde sich nun dieser Tatsache zuerst bewusst? Wer hat die Entdeckung einer Neuen Welt entdeckt ? Wer erfasste vor seinen Zeitgenossen, dass ein vierter Erdteil entdeckt worden war, von dem weder die Alten noch die Geographen des Mittelalters etwas wussten und der auch dieser Offenbarung klaren und deutlichen Ausdruck gab? Das war Amerigo Vespucci. Die Vespucci gehörten zu den ersten Patrizierfamilien von Florenz; seit den Kreuzzügen standen sie mit Syrien in engster Geschäftsverbindung, durch den Niedergang des Levantehandels waren auch sie verarmt. In der Schule seines Oheims Georgio Antonio Vespucci, die von den Söhnen der vornehmsten italienischen Aristokratie besucht wurde, genoss Amerigo eine vortreffliche Erziehung. Einer seiner Mitschüler war Piero Soderini, der. nach der Hinrichtung des Dominikanermönchs Fra GirolamJo Savonarola als lebenslänglicher Gonfaloniere an die Spitze des Staates Florenz gestellt wurde. Amerigo war dazu ausersehen, die zerrütteten Vermögensverhältnisse der Familie Vespucci wieder zu bessern, doch widmete er sich, trotzdem er für den Kaufmannstand bestimmt war, mit Vorliebe dem Studium der höheren Mathematik, der Erd- und Himmelskunde, in welchen Wissenschaften ihm der bereits erwähnte Paolo del Pozzo dei Toscanelli, Paul der Physiker genannt, ein unvergleichlicher und vorbildlicher Lehrer war. Unter den Wissenschaftlern seiner Zeit stand Toseanelli hors concours. Nachdem Amerigo eine Zeitlang der Florentiner Gesandtschaft in Paris, der ein anderer Oheim von ihm Vorstand, attachiert war, trat er in die Dienste des jüngeren Zweiges des weltberühmten Hauses Medici und wurde nach dessen Niederlassung in Sevilla, Spanien, gesandt. Der Leiter dieses Geschäfts war Gianetto di Lorenzo Berardo Berardi, dem Vespucci bei der Ausrüstung für die Fahrten des Kolumbus behilflich war. Dadurch wurde er mit dem neuen Kurse eingehend vertraut. Nach dem Tode des Berardi und der Abwicklung der Geschäfte hielt es Amerigo nicht länger; auch er musste hinaus auf die See. Aber nicht die Sucht nach Reichtum war sein Antrieb, sondern sein Wissensdrang; er wollte seine Kentnisse praktisch bereichern. Sein Studium der Mathematik, Erd- und Himmelskunde sollte ihm jetzt sehr von Nutzen sein; die erste Reise machte er mit als Supercargo, die zweite als Astronom, die dritte als Kapitän und die vierte als Geschwaderführer. Später als man in Spanien ein wissenschaftliches Seeamt einrichtete, wurde Amerigo unter dem Titel eines Grosslotsen bis zu seinem Tode am 22. Februar 1512 Leiter dieser Behörde. Im Verlaufe seiner Fahrten bereiste er die ganze amerikanische Küste vpn der Chesapeake Bai im Norden bis zum La Plata Flusse im Süden; ausserdem landete er sowohl auf den Bermudas wie auch auf der Insel Südgeorgien. Der wissensdurstige florentiner Forscher lernte ein viel grösseres Stück der Ostküste der Neuen Welt kennen als Kolumbus oder irgend einer der anderen Amerikafahrer seiner Zeit. Soviel ans seinen (Schriften zu ersehen ist, muss auch er die nördlich des Aequators gelegenen neuentdeckten Länder und Inseln für einen Teil von Asien gehalten haben, aber anders lag die Sache mit den Küsten, die er südlich des Aequators befahren. Von Land und Leuten in diesen Gegenden stand weder in den Textbüchern noch auf den Karten der Alten etwas verzeichnet. Das musste logischerweise Neuland sein. Und da es sich so mächtig ausdehnte, so konnte es sich nur um einen Erdteil handeln, nicht aber um eine abgelegene Insel. Zu dieser Einsicht kam Amerigo Vespucci als der erste seiner Zeit auf seiner dritten Reise. Auf der Ausfahrt traf er bei den Inseln des Kap Verde (dem Grünen Vorgebirge) zusammen mit Pedro Alvarez Cabral, der auf der Reise nach Hindustan an den Teil der amerikanischen Küste verschlagen worden war, der heute Brasilien heisst; dort war er am 24. April 1500 gelandet und hatte im Namen Portugals von dem Lande Besitz ergriffen. Nachdem Cabral dem Vespucci seine Erlebnisse mitgeteilt, segelte dessen Expedition direkt nach der beschriebenen Gegend, wo sie am Tage des Heiligen Rochus Anker an der Nordostspitze von Brasilien warf; zu Ehren dieses Heiligen wurde das Vorgebirge San Roque getauft. Von da aus wurde die Fahrt der Küste entlang nach dem Kap Santa Maria, in der Nähe des heutigen Montevideo, fortgesetzt. Hier war vor Vespucci noch keiner der Amerikafahrer gewesen; ihm, dem Kenner der wissenschaftlichen ‚Erdkunde, der mit keinerlei Vorurteil belastet war und der alle Erscheinungen unbefangen bewertete, musste sich die Ueberzeugung auf drängen, dass das Land, das er sah, zu keinem der alten Kontinente gehören könne. Es konnte nur ein neuer Erdteil sein, mochte man die Sache ansehen, wie man wolle. .Dieser folgerichtigen Erkenntnis gab er klaren und bestimmten Ausdruck in einem Berichte über seine dritte Reise, den er nach seiner Rückkehr an seinen Freund und Gönner Lorenzo di Pierfrancesco de Medici kurz vor dessen Tode im März oder April 1503 nach Florenz sandte. Die auf die Neue Welt bezügliche Stelle des Briefes hat in deutscher Uebersetzung folgenden Wortlaut:

“Ich habe Ihnen bereits seit meiner Rückkehr des längeren über diese neuen Länder geschrieben, die ich auf Befehl des allergnädigsten Königs von Portugal gesucht und gefunden habe. Es ist angemessen, sie eine Neue Welt zu nennen. Denn unsere Vorfahren hatten keine Kenntnis von ihnen und für jeden, der davon hört, ist die Sache ganz neu. Diese Länder gehen über die Begriffe der Gelehrten des Altertums hinaus, da die meisten derselben sagten, dass unterhalb des Aequators dem Süden zu kein Kontinent existiere, sondern nur ein Meer, das sie das Atlantische nannten. Und wenn einige derselben die Existenz eines Kontinents für möglich hielten, so gaben sie doch viele Gründe an, warum das Land nicht bewohnt sein könne. Aber diese letzte meiner Reisen hat bewiesen, dass ihre Meinung unrichtig und nicht im Einklang mit den Tatsachen war, denn in diesen südlichen Gegenden habe ich einen Kontinent gefunden, der mit Völkern und Tieren dichter bevölkert ist, als Europa oder Asien oder Afrika, und dessen Klima milder und angenehmer ist als das irgend einer der uns bekannten Gegenden, wie Sie aus Nachstehendem begreifen werden, wo ich kurz die Hauptsachen anführe, die ich in dieser neuen Welt gehört und gesehen habe.”

Eine Abschrift dieses höchst sensationellen Briefes geriet auf eine bis jetzt noch nicht authentisch festgestellte Weise in den Besitz von Fra Giovanni Giocondo. Entweder hatte er dieselbe direkt von den Medici, mit denen er befreundet war, erhalten oder durch Vermittlung seines Verwandten Giuliano di Bartholomeo del Giocondo in Lissabon, der mit Vespucci bekannt war und diesen bewogen hatte, aus spanischen in portugiesische Dienste zu treten. Fra Giovanni war ein Universalgenie — Dominikanermönch, Meister der Baukunst, Forscher und Kenner des Altertums und Schriftsteller — kurzum einer der Hauptführer der italienischen Renaissance. In Verona geboren, baute er dort auf Befehl des Kaisers Maximilian den weltberühmten Palazzo del Consiglio. König Karl VIII von Frankreich berief ihn nach Paris, wo er die Brücken Notre Dame und Petit Pont baute. Zu seinen Ehren wurde auf der Brücke Notre Dame folgende Inschrift angebracht:

Jucnndns geminos posuit tibi, Sequcma, pontes

Hunc tu jure potes dicere “Pontificem.”

Zu deutsch:

Giocondo hat Dir, Seine, Doppelbrücken gespannt,

Mit Recht darfst Du ihn darum “Pontifex” nennen . . .

Pontifex — Brückenbauer ist ein Wortspiel auf den gleichen päpstlichen Titel; der Papst ist ja auch Pontifex, weil er die Brücke zwischen der Erdo und dem Himmel baut . . .

Später ging Fra Giovanni wieder nach Italien, wo er nach dem Tode des Donato d’Angelo Bramante mit Raffael und Giuliano da Sangallo den Bau der Peterskirche in Rom leitete. Schriftstellerisch hat er sich durch eine Bearbeitung der “Denkwürdigkeiten” Cäsars (Gommentarii) und der Schrift “Ueber die Landwirtschaft” (De agricultura) Catos ausgezeichnet. Auch entdeckte er den Briefwechsel Plinius des Jüngeren mit Trajan und sammelte über 2000 Handschriften, die er Lorenzo il Magnifico, Lorenz dem Prächtigen der Medici, zum Geschenk machte.

Von dem italienisch – portugiesisch – spanischen Kauderwelsch des Briefes, den Amerigo Vespucci über seine dritte Reise an Lorenzo di Pierfrancesco de’ Medici gesandt hatte, machte Giocondo eine Heber Setzung ins Lateinische, der damaligen Weltsprache der Gelehrten und Gebildeten, die von dem Pariser Drucker Jehan Lambert verlegt wurde. Die Urausgabe, die vier Blätter umfasste, erschien zu Anfang des Jahres 1504. In einer Anmerkung auf der Rückseite des letzten Blattes stand:

“Der Dolmetscher Jocundus hat diesen Brief aus dem Italienischen ins Lateinische übersetzt, damit alle, die mit dem Lateinischen vertraut sind, lernen können, welche wunderbaren Dinge jeden Tag entdeckt werden, und die Tollkühnheit aller derer, die den Himmeln und ihrer Majestät trotzen wollen, beschämt wird, da trotz der langen Zeit seit Anbeginn der Welt die Grösse derselben und ihre Beschaffenheit noch unbekannt sind.”

Die Latinisierung des Namens Gioaondo in Jocundus hat viel zu der Verwirrung der Forschungen über den Ursprung des Namens Amerika beigetragen. Die Nachdrucker des lateinischen Textes und die Uebersetzer in andere Sprachen wussten nicht, was sie aus dem komischklingenden Namen machen sollten; so wurde Jocundus mit “der hübsch Tollmetsch” und “ein guter Schwatzman” verdeutscht. Im Englischen verfiel man auf jocular. Erst Major R. EL Major, der englische Amerikaforscher, stellte im Mai 1864 fest, dass der berühmte Baumeister Giocondo und der “Dolmetscher” Jocundus ein und dieselbe Person waren. Alexander von Humboldt verwechselte Fra Giovanni noch mit seinem Lissaboner Verwandten Giuliano. In den von Lambert gedruckten lateinischen Urtext schlich sich ein Irrtum ein, der ebenfalls nicht wenig zu der Verwirrung beigetragen hat, mit welcher die Forschung über den Ursprung des Namens Amerika jahrhundertelang zu kämpfen hatte. In diesem Urtexte lautete der Vorname des Vespucci anstatt Amerigo fälschlich Alberico; wahrscheinlich war in der Handschrift der Vorname undeutlich geschrieben und da Amerigo äusserst selten im Gebrauch war und daher dem Uebersetzer und Drucker unbekannt, so riet man auf den viel gebräuchlicheren Alberico.

Die Veröffentlichung dieses Briefes erregte das grösste Aufsehen, weit, weit mehr als die Reisen des Kolumbus und die des Vaseo da Gama es getan. Es handelte sich nicht länger um neue Handelswege oder die Auffindung einiger abgelegener Inseln, nein um weit Wichtigeres—um die Entdeckung einer bevölkerten Neuen Welt. Das war eine Sensation ersten Ranges. Die geschäftskundigen Nachdrucker des Pariser Urtextes erfassten schnell den Wert dieser Tatsache; als Titelüberschrift wählten sie darum für ihre Auflagen Mundus Novus — Neue Welt. Das zog in aller Welt. Neuauflagen und lieber Setzungen schossen wie Pilze nach warmem Regen in der ganzen damaligen Kulturwelt empor.

Namentlich in Deutschland war ein grosses Interesse an den neuen Entdeckungen erregt; wohl schon aus dem Grunde, weil man sich aktuell nicht beteiligen konnte. Niemals hat in der Weltgeschichte eine »Schrift so schnell die allgemeine Aufmerksamkeit entflammt, wie dieser Brief des Ame-rigo Vespucci, der in der ganzen Kulturwelt als der “Neue-Welt-Brief” bekannt wurde.

Siehe auch:
Galileo Galilei
Das erwachende Europa in der Zeit vor Galilei.
Einzelbilder aus der vorgalieischen Zeit.
Galileis Werdegang
Galileis Zeitgenossen
Galileon Galilei : Die Sonnenflecken
Verbot des Heliozentrischen Systems.
Kepler und Galilei im Vorhof des Gravitationsgesetzes.
Galileo Galilei : Die Kometen des Jahres 1618.
Galileo Galilei letzte Lebensjahre.
Galileo Galilei : Der Prozeß.

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