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Die Mischehen unter fremden Rassen

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aus dem Kunstmuseum Hamburg

Die Statistiker möchten so gerne allen Verhältnissen des menschlichen Lebens beikommen, Geburt und Tod, Liebe und Heirat in Zahlen bringen. Zu diesem Zweck hat man neuerdings von einem Rassenanziehungsindex gesprochen, der das Mittel bieten soll, zahlenmässig festzustellen, welche Rassen einander besonders stark anziehen. Es mag wohl einige Länder geben, in denen wegen starker Vermischung gegensätzlicher Rassen eine solche Ermittelung aut dem Wege der Statistik einigermassen möglich ist. Ein kleines Beispiel dafür bringt Dr. Savorgnan in der Politisch-Anthropologischen Revue nach einer Ehestatistik, die seit einigen Jahren die amerikanische Grossstadt Boston geführt hat. Unter den 600.000 Einwohnern leben dort etwa 12000 Farbige, zu denen Neger, Chinesen und Japaner und endlich Indianer gehören. Im ganzen zeigt sich, dass die Rassen in der Eheschliessung ziemlich scharf geschieden sind. Immerhin bestätigen sich an diesem Beispiel zwei früher aufgestellte Regeln, nach denen die Männer irgendwelcher Rasse die Frauen einer andern, die sie für höherstehend halten, bedeutend vorziehen und dass sie nur, wenn sie solche nicht haben können, auch mit Frauen einer niedrigeren Rasse zufrieden sind.

Dagegen haben sich die entsprechenden für die Frauen angenommenen Regeln, dass diese Männer einer höheren Rasse gern heiraten, solche einer vermeintlich niedrigeren Rasse aber mit Abscheu zurückweisen, weniger deutlich bestätigt. Der in der Ehestatistik zutage tretende Umstand, dass sich weisse Männer gegen Mischehen mit farbigen Frauen mehr sträuben als weisse Frauen gegen solche mit farbigen Männern, stimmt mit dem allgemeinen Urteil über diesen Punkt überein. Fast noch interessanter,aber auch noch schwieriger ist die Beurteilung der Mischehen unter Nationalitäten, wofür Ungarn eine ausgezeichnete Gelegenheit zu Beobachtungen darbietet. Als Material dieser Berechnung des Rassenanziehungsindex ist die Ehestatistik der Hauptstadt Budapest benutzt worden. Daraus geht hervor, dass am zähesten die Polen auf Reinheit der Ehe achten, demnächst die Slowaken, dann die Ungarn; jedoch haben diese drei Nationalitäten in ihrem Widerstand gegen die Mischehen während des letzten Jahrzehnts nachgelassen. Bei den Deutschen ist dieser Widerstand allerdings geringer, er hat dafür aber in derselben Zeit etwas zugenommen. Die Böhmen und Mähren, die Serben, die Rumänen und Kroaten legen verhältnismässig wenig Wert darauf, eine Frau aus ihrer eigenen Nationalität zu wählen. Zum Vergleich liegen noch ähnliche Statistiken der südamerikanischen Hauptstadt Buenos Aires und Montevideo vor, und es ist beachtenswert, dass dort die Deutschen gleichfalls in letzter Zeit mehr dazu neigen, die Reinheit ihrer Nationalität durch Veimeidung von Mischehen zu erhalten, während die Engländer darin nachgelassen haben und in ihrem Anziehungsindex jetzt unter den Deutschen stehen. Besonders gegen Mischehen eingenommen sind die Italiener und Spanier; endlich liegen noch ähnliche Berechnungen für die Deutschen in der Schweiz vor, wo sich die Abneigung gegen Mischehen im Vergleich viel weniger zeigt, was sich auch nach den Verhältnissen der dortigen Bevölkerung leicht erklären lässt. („HamburgerNachrichten.“)

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