aus dem Kunstmuseum Hamburg
J. Habbel
Verlagsbuchhandlung mit Buchdruckerei und Buchbinderei,
Gebrüder Habbel
Zeitungs- und Kalenderverlag mit Buchdruckerei,
Regensburg
Im Januar des Jahres 1870 gründete der Buchhändler Josef Habbel in Amberg unter der Firma J. Habbel eine Verlagshandlung. Er erwarb hiezu die dortige Pustetsche Sortirnentsbuchhandlung und den Verlag der Amberger Volkszeitung samt einer Buchdruckerei.
Jugendschriften von Franz Falk bildeten den Anfang des Buchverlages. Theologische Werke, politische Schriften, einige Schulbücher, die Biographie von J. N. Ringseis, Vorlagenwerke für kirchliche Kunst und Kalender reihten sich diesen an. Im Jahre 1883 erfolgte mit der Übernahme des Verlages des Regensburger Anzeigers und Morgenblatts die Errichtung einer zweiten Druckerei in Regensburg. Der Regensburger Anzeiger hatte damals eine Auflage von etwa 4200 Exemplaren. Seine Abonnentenzahl stieg lebhaft. Der geschäftliche Betrieb vergrößerte sich fortwährend. Die in der Roten Hahnengasse gemieteten Räume reichten bald nicht mehr aus. Es wurde 1880 das Haus E 81 in der Türkenstraße erworben und für eine Buchdruckerei umgebaut. Der Regensburger Anzeiger erfreute sich wegen seines guten Nachrichtendienstes und seines mäßigen Preises immer größerer Beliebtheit. Eine Vergrößerung des Formates, die Aufstellung neuer Maschinen wurde notwendig. Der Verleger entschloß sich, seine Tätigkeit auf den Regensburger Zeitungsverlag und den Buchverlag zu konzentrieren. Deshalb wurde die Amberger Sortimcntsbuchhandlung und der Amberger Zeitungsverlag 1889 anderen Händen anvertraut und der Buchverlag nach Regensburg verlegt. So war schon nach wenigen Jahren das Geschäftshaus E 81 zu klein geworden. Es bot sich Gelegenheit in der gleichen Straße, dem alten gegenüber, ein größeres Anwesen, das Gasthaus zum Fröhlichen Türken samt ausgedehnten Hofräumen zu erwerben. Hier wurde ein neues Gebäude errichtet und darin die vergrößerte Buchdruckerei und der Verlag untergebracht. Mit dem allgemeinen Aufschwung des Zeitungswesens wuchs auch der Regensburger Anzeiger. Der Verleger scheute keine Kosten, das Blatt weiter auszubauen. Der Regensburger Anzeiger bot seinen Lesern immer mehr und diese zeigten sich ihm durch Zuführung neuer Abonnenten dankbar. Seine Verbreitung ging über die Stadt und Umgebung hinaus, er wurde bald das gelesenste Blatt der Oberpfalz und des angrenzenden Niederbayern. Das ursprünglich nur vier kleine Quartseiten umfassende Blatt ist zu einer täglich zweimal erscheinenden, täglich 16—24 Seiten starken, großen Zeitung herangewachsen.
Über 30 000 Exemplare gelangen in etwa 4000 Orten täglich zur Verbreitung. Zur Drucklegung war die Aufstellung von Rotationsmaschinen nötig, erst eine solche für 4 Seiten, dann für 8 Seiten und schließlich für 16 Seiten. Schon 1899 wurden die ersten Setzmaschinen aufgestellt. Die Geschäftsräume wurden durch wiederholte Anbauten vergrößert, der Gasmotorenbetrieb durch elektrischen Einzelantrieb ersetzt, die Akzidenzdruckerei zur Herstellung besserer Drucksachen mit reichem Schriftmaterial und modernen Hilfsmaschinen eingerichtet. Der Buchverlag entwickelte sich daneben ebenfalls günstig weiter. Neue Autoren und neue Absatzgebiete wurden gewonnen.
Inzwischen waren zwei Söhne und ein Schwiegersohn des Inhabers in den Betrieb eingetreten. Eine Teilung des Geschäftes erschien besonders wegen des Umfanges zweckmäßig. Im Jahre 1906 erfolgte eine Abtrennung der Buchdruckerei und des Zeitungsverlages; diese gingen an die Söhne des Gründers, Josef Habbel jun. und Martin Habbel und den Schwiegersohn Heinrich Held über, welche das Geschäft unter der Firma Gebrüder Habbel an der gleichen Stelle weiterbetrieben. Der Buchverlag dagegen wurde unter der alten Firma J. Habbel vom bisherigen Inhaber weitergeführt.
Januar 1910 konnte der Gründer der Firma sein 40 jähriges Geschäftsjubiläum feiern. Es wurde ihm die Allerhöchste Auszeichnung der Ernennung zum Königlichen Kommerzienrat zuteil.
Zu gleicher Zeit ging der Buchverlag samt der Firma J. Habbel an Josef Habbel jun. als alleinigen Inhaber über. Auch der Buchverlag hatte sich immer mehr ausgedehnt und bedingte jetzt eigene Räume. Josei Habbel junior errichtete dazu in der Gutenbergstraße einen modernen Neubau mit eigener Druckerei, Buchbinderei, wie Lagerei und erweiterte den Buchverlag bedeutend, so daß dieser heute etwa 1000 Verlagswerke der verschiedenen Wissensgebiete, vor allem ein Konversationslexikon. schöne Literatur, Jugendschriften, theologische Werke und praktische Bücher für die Haus- und Landwirtschaft umfaßt. Unter der Erzählungsliteratur ist besonders auch die Heimatkunst durch Dichter unseres engeren Vaterlandes wie Achleitner. Baierlein, Herbert, Schädling, Schmidt etc. vertreten.
1883 beschäftigte die Regensburger Firma 12 Angestellte; heute sind bei der Firma Gebrüder Habbel 90, bei der Firma J. Habbel 60 Personen tätig. Die Buchdruckerei Gebrüder Habbel, Türkenstraße 3, ist ausgestattet mit 5 Setzmaschinen, 2 Rotationsmaschinen, 7 Schnellpressen, Buchbinderei, Stereotypieeinrichtung und 14 Elektromotoren. Die Firma J. Habbel, Gutenbergstraße 17, arbeitet mit 3 Setzmaschinen und 6 Schnellpressen teils größeren Formats, 25 Buchbindereimaschinen und 24 Elektromotoren. Gebrüder Habbel beschäftigen sich neben ihrem Zeitungsverlag hauptsächlich mit der Anfertigung gut ausgestatteter Akzidenzdrucksachen, während J. Habbel sich ausschließlich der Herstellung und dem Vertriebe von Büchern widmet.
Die Einzelnen Buchabschnitte aus: Die Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild:
Aktien-Papierfabrik Regensburg
Express-Fahrradwerke A.G.Neumarkt in der Oberpfalz
Jesuitenbrauerei Regensburg in Regensburg
Schlüssel-Bleistift-Fabrik J. J. Rehbach in Regensburg
Das Elektrizitätswerk der Stadt Regensburg
Deutsch-Amerikanische Petroleum-Gesellschaft Hamburg. Benzinfabrik Regensburg.
Dampfsägewerk Arnschwang
Johann Müller, Perlmutterknopf-Fabrik
Eisengießerei Carolinenhütte
Dampfsäge, Hobel- und Spaltwerk, Kistenfabrik
Staatliche Eisenindustrie in der Oberpfalz Amberg-Weiherhammer-Bodenwöhr
Prinz Rupprecht-Quelle vormals Silvana-Sprudel in Groschlattengrün
Bayerische Granitaktiengesellschaft in Regensburg
Tonwerk Prüfening und Braunkohlengrube Friedrichzeche
Städtisches Lagerhaus Regensburg am Luitpoldhafen
Die Kalkindustrie der Walhallastraße
Kalblederfabrik Furth i. Wald
Bayerische Braunkohle-Industrie
Die Malteserbrauerei in Amberg
Terranova-Industrie C. A. Kapferer & Co. in Freihung.
Königlich Bayerische Hofglasmalerei Georg Schneider in Regensburg
Das neue Gaswerk der Stadt Regensburg
Die Stadt Weiden
Naabwerke für Licht- und Kraftversorgung
Kalksandsteinfabrik Roding G.m.b.H.
Königl. Schwellenwerk in Schwandorf
Bayerische Maschinenfabrik Regensburg
Metallhammerwerk u. Bronzefarbenfabrik in Rothenbruck Opf. Aluminiumbronzefabrik in Rauhenstein Opf.
Die Entwicklung des Fahrrades
Tonwerk Blomenhof, G.m.b.H., Neumarkt i. Opf.
Die Flügel- und Piano-Fabrik von Georg Weidig in Regensburg
Eisen- und Metallgießerei, Maschinenfabrik und Kesselschmiede
Dresdener Maschinenfabrik und Schiffswerft Übigau A.G. Werft in Regensburg
Die Anlagen der Benzinwerke Regensburg
Portland – Cementwerk Burglengenfeld
Bürgerbräu Weiden
Aktiengesellschaft Porzellanfabrik Weiden
Holzhandlung, Werke für Holzimprägnierung und Kyanisierung
Porzellanfabrik Tirschenreuth
Stanz- und Emaillierwerke in Amberg
Bayerische Schlauchfabrik, mechanische Hanf- und Drahtseilerei
Die Wasserversorgung der Stadt Regensburg
Vereinigte Bayerische Spiegel- und Tafelglaswerke
Cahücitwerke Nürnberg. Fabrik in Neumarkt Oberpfalz.
Bayerische Überlandcentrale A.G. Haidhof
Portland-Cementwerk Berching A.G. in Berching
Die Spulen-Fabrik Max Borger in Cham
Teerprodukten-, Dachpappen- und Isoliermaterialienfabrik
Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte in Rosenberg (Oberpfalz)
Die industriellen Betriebe in Friedenfels
Dampfsäge- und Hobelwerke, Kistenfabrik (Bayer. Wald)
Möbelfabrik von A. Schoyerer in Cham – K. Bayer. Hoflieferant.
Hartpapierwarenfabrik in Dietfurt
Eichhofen, industrielle und landwirtschaftliche Besitzung des Herrn Wilh. Neuffer
Weck & Sohn : Bau- und Möbelschreineret Dampfsägewerk, Holzhandlung und Kistenfabrik
Porzellanfabrik und Malerei
Dampfsäge- und Hobelwerk, Holzwollefabrik
Krystallglasfabrik F. X. Nachtmann in Neustadt Waldnaab
Die Fabrikbetriebe der Firma Carl Zinn in Neumarkt i. Oberpfalz
Bayerischer Lloyd
Erste kaiserlich königlich privilegierte Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (Agentie Regensburg)
Mineralölwerke Bayern G.m.b.H in Regensburg
Christof Ruthof, Schiffswerft Regensburg
Königlich Ungarische Fluß- u. Seeschiffahrts Aktien – Gesellschaft
Ölwerke J. Leis & J. Ruckdeschel G.m.b.H., Regensburg
Die Werke von Steinfels
Porzellanfabrik Johann Seitmann in Vohenstrauß
Weßely & Spaett Tuchfabrik, Waldmünchen
Gareis, Kühnl & Co., Waldsassen – Porzellanfabrik, Porzellanmalerei
Glasfabrik Waldsassen G.m.b.H. in Waldsassen
Porzellanfabrik Waldsassen Bareuther & Co. A.G. in Waldsassen
Holzhandlung, Frankfurt a. Main Dampfsäge- und Hobelwerk Waldthurn – Bretterlager Waldkirchen bei Passau
Tonwarenfabrik Schwandorf Aktiengesellschaft in Schwandorf
Dampfbrennerei, Spiritus- und Likör-Fabrik
Firma Heinrich Lanz in Regensburg
Friedrich Pustet in Regensburg Verlagsbuchhandlung, Buchdruckerei, Buchbinderei
Regensburger Brauhaus
Regensburger Turmuhren-Fabrik
Fabrik künstlicher Blumen und Blätter
Der Luitpoldhafen in Regensburg
Verlagsbuchhandlung mit Buchdruckerei und Buchbinderei, Zeitungs- und Kalenderverlag mit Buchdruckerei
Chamotte- u. Klinkerfabrik Waldsassen A.G., Waldsassen
Ton-Ofen-Fabrik „ALMA“ in Tirschenreuth
Staatsbahnwerkstätten in Regensburg
Metallwarenfabrik Oberer Wöhrd : Spezialität: Kunstgewerbliche und kirchliche Arbeiten.
Die Firma Granitwerke Karl Schwinger Roßbach – Regensburg
Porzellanfabrik, Weiden
J. B. Prinstner, Beilngries
Bayerische Zuckerfabrik G.m.b.H. Regensburg
Tuchfabrik Tirschenreuth
Königl. Hauptwerkstätte in Weiden
Schnupftabakfabriken Regensburg und Sinzing
Dr. Adolf Pfannenstiel in Regenstauf
Tonwarenfabrik in Sallern
Süddeutsche Donaudampfschiffahrt – Gesellschaft