Krieg ist der Zustand gewaltsamen Kampfes zwischen Staaten, Völkern oder Parteien eines Staates. Dieser Zustand bedingt eine Unsumme der vielgestaltigsten Tätigkeiten, die sich nur zum geringeren Teil im Bilde darstellen lassen. Die Wiedergabe des „Krieg in Bildern“ muß sich daher auf Abbildung des Menschenmaterials der Krieger, Soldaten, der Waffen und sonstigen Kriegsmittel und einzelner Gefechtshandlungen, Marsch-, Lagerszenen u. dgl. aus dem Feld-, Festungs- und Seekrieg beschränken. Je größer der Umfang der Gefechte und Schlachten wurde, und je mehr in der Darstellung der Schwerpunkt auf bildmäßige, künstlerische Wirkung gelegt wurde, desto kleiner mußte der räumliche Ausschnitt werden, der im Bilde erscheinen konnte. Wenn noch im Mittelalter versucht werden konnte, eine ganze Schlacht bildlich darzustellen, kann dies seither nur mehr durch den Plan, die Kartenskizze, geschehen.
Die Aufgabe, die sich für den Verfasser des rein militärischen Teils ergab, schien durch das Vorstehende gegeben. Es konnte sich nur darum handeln, eine allgemeine Unterlage zu schaffen, die es ermöglichte, die bildlich festgehaltenen Handlungen usw. mit der geschichtlichen Entwicklung des Kriegswesens in Verbindung zu bringen, um sie nach dem jeweiligen Stande desselben verstehen und beurteilen zu können. Daraus resultierte, daß die Heeresbildung als Zusammenfassung des im Bilde erscheinenden Menschenmaterials zum Zwecke des Krieges, dann die Entwicklung des Waffenwesens und der Taktik Feld-, Festungs- und Seekrieg , die gleichfalls im Bilde zum Ausdruck kommen, kurz Erwähnung finden mußten. Schließlich war noch die Rücksicht auf den geringen zur Verfügung stehenden Raum maßgebend, wobei in Rechnung zu stellen ist, daß der Schwerpunkt des vorliegenden Buches eben in der bildlichen Darstellung der historischen Vorgänge liegt. Die Elemente der höheren Kriegführung, die Strategie, mußte gänzlich außer Betracht bleiben.
Naturgemäß ließ sich aus den angegebenen Gründen eine auch nur annähernde Vollständigkeit in der Wiedergabe von Werken aller bekannten Schlachtenmaler gleichfalls nicht erzielen. Es sollte ein Gang durch die Kriegsdarstellung aller Zeiten sein und im wesentlichen das historisch-treue, nicht das typisierende Kriegsbild vor Augen führen.
ENTWICKLUNG DES KRIEGSWESENS
Von Alfred Steinitzer, Major a. D.
Mit dem ersten Auftreten von Lebewesen in der Natur beginnt auch der Kampf, der Kampf um die Existenz, um den besseren Platz an der Sonne, der mit allen jeweils zur Verfügung stehenden Mitteln geführt wird. Auf je höherer biologischer Stufe die Kämpfer stehen, desto ausgebildeter werden Kampfmittel und Kampfmethoden: sie werden beim höchst organisierten Lebewesen, dem Menschen, schließlich zur Kriegskunst, der alle technischen Errungenschaften dienstbar gemacht werden. Die Entwicklung dieser Kunst hing im Altertum vornehmlich von den nationalen Eigentümlichkeiten der verschiedenen Völkerschaften, Charakter und Temperament ab, später, insbesondere seit der Erfindung des Schießpulvers, wird sie in erster Linie durch die technische Vervollkommnung der Streitmittel, der Waffen, bedingt; denn aus dem jeweiligen Stande der Bewaffnung resultiert ihre bestmöglichste, wirksamste Verwendung. Schon sehr frühzeitig war der Kampf nicht mehr auf das freie Feld beschränkt; mit festen Wohnsitzen ergab sich die Notwendigkeit von deren Verteidigung bzw. ihres Angriffes: die Anfänge des Festungskriegs; aus der Notwendigkeit, auch das Wasser zum Kampfplatz zu machen, entstand der Seekrieg.
Die Formen, nach denen die Kämpfer zu höheren Einheiten zusammengefaßt werden, die Grundsätze und Regeln, nach denen Streitkräfte zur Erzielung des Waffenerfolges im Gefecht, in der Schlacht, verwendet werden, bezeichnet man als Taktik. Die Kunst der höheren Kriegsleitung, die Strategie, muß, wie schon erwähnt, im Hinblick auf Zweck und Inhalt dieses Buches außer Betracht bleiben. Man spricht von einer Taktik der einzelnen Waft’enarten (Infanterie-, Reiter-, Artillerie-Taktik); von einer Taktik der verbundenen Waffen, des Festungs-, Seekrieges usw.
ALTERTUM
Schon bei den Völkern der Urzeit und den Naturvölkern finden wir primitive Schutz- und Trutzwaften, wie Äxte, Bogen und Speer, Schilde und Panzer; Befestigungen bestehen in Verpfählungen, Verzäunungen und Erdringwällen zum Schutz der Wohnstätten; von einer Kampfform, die die Bezeichnung „Taktik“ verdienen würde, kann noch kaum gesprochen werden.
Über die Kriegführung der Ägypter, des ältesten Kulturvolkes, geben uns zahlreiche Reliefs in Tempeln und Ausgrabungen von Grabstätten Aufschluß. Mit der Zeit der ägyptischen Großmacht (von 1580 v. Chr. an) war das Kriegswesen geordnet; das schwere Fußvolk führte Speer, Stabkeule, Streitaxt und einen kurzen Krummsäbel; die leichte Infanterie wie auch die Wagenkämpfer, die die Kavallerie ersetzt zu haben scheinen, vorzugsweise den Bogen. Die Reliefdarstellungen können im allgemeinen nur den Einzelkampf zeigen, doch finden sich auch einzelne geschlossene Abteilungen, die sich zu überflügeln suchen; auch sehen wir Leiterersteigungen befestigter Städte unter dem Schutze von Sturmdächern. Alle kriegerischen Darstellungen zeigen den Gebrauch von Feldzeichen, welchen die Bedeutung unserer „Fahne“ zukam.
Die Denkmale und Inschriften in den Ruinen von Ninive geben einen vollständigen Einblick in die äußere Erscheinung des assyrischen Kriegswesens. Das Fußvolk ist in Scharen geteilt, die unter sich in Uniformierung und Bewaffnung verschieden sind: Schwerbewaffnete in kürzeren oder längeren Waffenröcken, die mit Platten besetzt sind, Schuppenhosen, Schild, Lanze und kurzes Schwert; durch Schildträger gedeckte Bogenschützen, Lanzenreiter und Bogenschützen zu Pferde und Streitwagen. Der Festungskrieg stand schon auf einer verhältnismäßig hohen Stufe: die Mauern wurden durch unterirdische Gänge untergraben und nach Ausfüllung des Grabens mit Sturmhöcken berannt, die in Wandeltürmen untergebracht und gegen oben eingedeckt waren; auch finden wir schon Maschinen zum Schleudern großer Steine.
Der Mederkönig Cyaxares (um 610 v. Chr.) soll der erste gewesen sein, der die Heeresmassen, die sonst durcheinander stritten, in einer bestimmten Schlachtordnung aufstellte, indem er Fußvolk, Reiter und Wagenkämpfer schied. Die Streitwagen wurden an den Naben mit Sicheln versehen; im lydischen Krieg (um 545 v. Chr.) verwendete Cyrus mit Erfolg auf Kamelen berittene Bogenschützen und fahrbare Wurfmaschinen, die als die ersten „Feldgeschütze“ anzusehen wären. Das Heer war ferner mit reichlichem Brückenmaterial und im Brückenbau besonders ausgebildeten Mannschaften versehen, so daß wir hier dem ersten „Brückentrain“ begegnen. Auch mit Belagerungswerkzeugen waren die persischen Heere reichlich ausgerüstet; zu den schon oben genannten Wandeltürmen kamen noch Sturmleitern, Wurfscheiben von Stahl und mit Erdöl gefüllte Gefäße, die gegen die Tore und Palisaden geworfen und dann mit Feuerpfeilen in Brand geschossen wurden.
ln der Schlacht suchte man das Zentrum, in dem die Schwerbewaffneten aufgestellt waren, zu durchbrechen und den Gegner durch Überflügeln zu umklammern.
Die Phönizier sind der Sage nach die Erfinder des Segels, jedenfalls aber des Seekriegs. Die Kriegsschiffe, die sie zur persischen Flotte (um 500 v. Chr.) stellen, sind Kielfahrzeuge mit dreigeschossigem Unterdeck, in denen die Ruderknechte übereinander saßen, und deren gleichfalls mehrgeschossiges Oberdeck die Kriegsmannschaft beherbergte.
Zur Zeit der höchsten Entwicklung des griechischen Kriegswesens bestand das Heer aus den schwerbewaffneten „Hopliten“ mit kurzem Speer, Schild und kurzem donier. Schwert und den „Peltasten“, die mit dem Wurfspeer, später mit langem Degen und neben dem Wurfspeer mit einer Stoßlanze ausgerüstet waren, so daß sie im Fern- und Nahkampf verwendet werden konnten. Für den Fernkampf dienten Bogenschützen und Schleuderer. Im Festungskrieg waren ebenso Verstärkungsmittel der bedrohten Städte, wie Annäherungs- und Zerstörungsmittel (Belagerungsmaschinen, Katapulten) im Gebrauch, wobei alle Fortschritte der damaligen Technik benutzt wurden.
Bei den Griechen stoßen wir zum ersten Male auf eine systematisch durchgebildete Elementar- und Schlachtentaktik, so daß wir von einem Reglement im modernen Sinne sprechen könnten; die erste klassische militärtheoretische Schrift ist Xenophons Kyropädie (ca. 400 v. Chr.).
Der taktische Körper des schwergerüsteten Fußkriegers, die meist achtgliedrige „Phalanx“, bildete den Kern des Heeres. Die Linie ist Grundstellung und zugleich Gefechtsstellung; Marschordnung ist die Kolonne, und zwar die Reihen- oder Sektionskolonne; die Bewegungen (Abschwenkungen, Aufmärsche u. dgl.) erfolgten auf Kommando wie bei uns. Die numerisch geringe Reiterei führte den Kampf in losen Scharen, meist als Fernkampf mit dem Wurfspeer; die Stoßkraft, der „Chok“ der geschlossenen „Attacke“ war noch unbekannt.
Epaminondas (371 v. Chr.) teilte das Heer in einen Offensiv- und einen Defensivflügel, die berühmte schiefe Schlachtordnung, von dem der erstere, stärkere die Entscheidung herbeizuführen hatte und durch Reiterei und Leichtbewaffnete in seiner äußeren Flanke geschützt wurde. Wir sehen hier also schon das moderne Prinzip der „Flügelschlacht“, die Absicht, an einem Flügel unbedingt stärker als der Gegner zu sein, um ihn dort zu durchbrechen und aufzurollen.
Die Macedonierkönige Philipp und Alexander der Große (323 v. Chr.) sind die Schöpfer der ersten disziplinierten Kavallerie der Weltgeschichte; die schwere Reiterei mit Stoßlanzen wird zu fest geformten taktischen Körpern zusammengeschweißt und in geschlossenen Gliedern zur „Attacke“, also zur Erzielung des Chok nach heutigem Begriffe, verwendet. Dazu kamen noch leichte Reiterei und berittene Bogenschützen, die Alexander auch zu energischer Verfolgung gebrauchte, in der die Griechen jede Initiative vermissen ließen. Nach dem Beispiel der Inder stellten die Diadochen Elefanten ein, die von Bogenschützen und Speerwerfern besetzte Türme auf den Rücken trugen. Die Elefanten sollten die Schlachtordnung durchbrechen und den Gegner zerstampfen. Die Niederkämpfung der Kolosse erforderte in der Tat ein ansehnliches Maß von Kräften und hohen Mut tief gegliederter Phalangen.
Philipp hatte zuerst vollständige, mit allen Hilfsmitteln der damaligen Technik ausgerüstete „Belagerungstrains“ formiert, die seinem Sohne Alexander die rasche Bezwingung der stark befestigten persischen Städte ermöglichte. Außer den schon erwähnten Wandeltürmen, Katapulten usw., die dazu bestimmt waren, Breschen zu legen, war der „Hochbau“ ein Mittel, um zum befestigten Platze einen Zugang zu schaffen. Es waren dies Erddämme und Türme, die auf Walzen gesetzt an die Mauern heranbewegt wurden. Eine organisierte „Intendantur“ sorgte für den Nachschub von Heeresbedürfnissen.
Auch das Seewesen gelangte bei den Griechen zu hoher Blüte: bei Salamis (449 v. Chr.) kämpften 378 Schiffe. Die Seetaktik bestand im wesentlichen aus zwei Manövern: dem „Rammen“, indem man dem Feind die Flanke abzugewinnen sucht und ihm den metallenen Schiffsschnabel in die Seite rennt, oder indem man durch rasches Vorbeifahren unmittelbar an den feindlichen Schiffen, diesen die Ruder abzustreifen und sie so bewegungsunfähig zu machen versucht, während man die eigenen rechtzeitig einzieht. Durchbruch und Überflügelung wurden gegenseitig angestrebt; schließlich kam es.zum Einzelkampf von Schiff zu Schiff, wobei Wurfgeschosse, Feuerbrände oder der Kampf von Verdeck zu Verdeck (Entertaktik) in Tätigkeit traten.
Die phalangitische Schlachtordnung, die Bewegung langer geschlossener Linien im Gefecht, hatte große taktische Nachteile. An der einen Stelle entstehen Stauungen, an der anderen zerreißt die Linearformation. Im ersten Falle können die Hopliten die Waffen nicht ordentlich gebrauchen, im letzteren wird dem Gegner der Durchbruch erleichtert. Wenn die phalangitische Taktik sich Jahrhunderte durch erhielt, so lag dies daran, daß die Nachteile auf beiden Seiten gleich waren und sich gegenseitig aufwogen.
Zur Blütezeit der Republik waren alle Bürger zum Waffendienst verpflichtet, Sklaven und Unfreie waren ausgeschlossen. Eiserne Manneszucht und unbedingte Hingabe an den Staat wirkten zusammen, um die kriegerische Tüchtigkeit aufs höchste zu steigern. Wenn auch stehende Heere nicht bestanden, so wurde doch durch die immerwährenden Kriege ein großer Teil der Bürger unter den Waffen gehalten und verbürgte kriegerische Übung, die es ermöglichte, auf die schwerfällige Phalanx zu verzichten und kleinere Einheiten in den Kampf zu führen und zu leiten.
Aus diesen Umständen resultierte der höchst bedeutungsvolle taktische Fortschritt der Manipular-Legion (ca. nach 300 v. Chr.). Die Legion, die unserem Infanterieregiment entsprach, wurde in 30 Manipeln eingeteilt, die in Normaistellung 20 Mann breit und 6 Mann tief waren. Die Manipeln waren gedrillt, unter sich fest zusammenzuhalten. Sie wurden schachbrettartig mit Zwischenräumen und Abständen so aufgestellt, daß die zweite und dritte Linie sich je auf die Zwischenräume der vorderen deckte. Die vierte und fünfte Linie, deren Manipeln nur 10 Mann breit und 6 Mann tief waren, bildeten eine Art Reserve zum eventuellen Ausfüllen im Gefecht vorn entstandener größerer Lücken. Im Kampf selbst wurden durch Eindoublieren der hinteren Abteilungen die Lücken geschlossen. Das Wesen der Phalanx als eines in der Attacke geschlossenen, wuchtigen Riesenkörpers wurde also dadurch nicht verändert, wohl aber war eine größere Beweglichkeit im Gelände erreicht.
An Stelle der langen Hasta (Stoßlanze) trat im 2. und 3. Jahrhundert v. Chr. teilweise das Pilum (Wurfspieß), das salvenartig geschleudert wurde; in die hierdurch erschütterten Linien des Gegners brachen die ersten beiden Glieder mit dem kurzen Schwert ein, die hinteren mit dem Piiutn bzw. der Hasta. Die Reiterei versah den Sicherheitsdienst, im Kampfe kam ihr keine wesentliche Bedeutung zu.
Marius (ca. 100 v. Chr.) und Cäsar ersetzten die schwachen Manipeln durch die 600 Mann starke Kohorte, die unserem Bataillon entsprach. Die Kohorten konnten in mehreren Treffen, in Haken usw. aufgestellt und auch während der Schlacht beliebig dirigiert werden, wodurch die Legion an Manövrierfähigkeit außerordentlich gewann. Die Kohortentaktik bedeutet den Höhepunkt der antiken Kriegskunst.
Die Reiterei wurde auf den Flügeln aufgestellt, ihr kam die Aufgabe zu, eine Überflügelung durch den Feind abzuwehren, diesen in der Flanke anzugreifen und die Verfolgung aufzunehmen. Große Reitermassen wurden in Regimentskolonnen formiert; die Kampfart war die geschlossene Attacke.
Der Festungskrieg, Befestigung, Angriff und Verteidigung befestigter Plätze unterschied sich nicht von denjenigen der Griechen und Macedonier; ebenso blieb auch die Seetaktik die schon oben beschriebene. Mit dem Niedergange des kaiserlichen Roms ist auch der Rückgang der Kriegstüchtigkeit verbunden. Mit der Disziplin geht die eigentümliche römische Fechtweise, die kunstvolle Anwendung des Piienw urfs mit dem Schwertkampf, verloren, die Kohortentaktik verschwindet, und die römischen Heere erliegen in der Völkerwanderung den Germanen, deren Kraft in der natürlichen Wildheit begründet ist.
MITTELALTER
Mit dem Zusammenbruche der antiken Kultur begannen auch auf dem Gebiete des Kriegswesens wieder rohe Urzustände, aus denen sich bei den germanischromanischen Völkern durch das Feudalsystem die Lehensbewaffnung entwickelte, die dann zum Söldnerwesen herabsank. Das Rittertum stellte die Individualität des Einzelkämpfers, die Einzeltat über den Kampf geschlossener, disziplinierter Truppenkörper. Die Organisation ist immer nur eine zufällige. Die einheitliche Führung fehlt, so daß die Schlachten schließlich nur aus Episoden bestehen. Auch die berittenen Führer, die Könige und Herzoge, stürzen sich selbst ins Handgemenge; denn es gilt nicht um Feldherrentum, sondern um Ritterruhm. Einzelne Ausnahmen ändern nichts an der Regel. Schließlich wird, namentlich hei den Gondottiori Italiens, der Krieg zur spielerischen Kunst und Spekulation: die Feldhauptleute verkaufen sich mit ihrer Truppe an die bestzahlendc Partei, und da ihr Betriebskapital die angeworbene Truppe ist, schonen sie diese nach Möglichkeit, lirst mit der Schußwaffe setzt die Reform ein, welche sich nunmehr konsequent bis zu den neuesten Zeiten weiterentwickelte.
Die Trutzwaffen des Mittelalters bleiben bis zur Einführung der Feuerwfften im Grunde dieselben wie im Altertum, wenn sich auch die Form ändert und vervielfacht; neu tritt nur die Armbrust hinzu. Eine wesentliche Verstärkung erhalten die Schutzwatten der Reiterei, die sich bei den Rittern bis zur vollständigen Panzerung von Roß und Reiter steigerte. Erst mit der Verwendung des Pulvers für die Waffentechnik tritt ein neues Element in die Bewaffnung.
Die taktische Einheit der Germanen war die im Durchschnitt zweihundert Mann starke „Hundertschaft“, die zugleich Familien-, Geschlechts- und Gaugenossenschaft war; die Form des Angriffs war der Keil, der „Schweinskopf“. Die Angelsachsen griffen noch zu Ende des 11. Jahrhunderts bei Hastings im Keile an. Der germanische Schweinskopf hatte die gleichen Vorzüge wie die griechische Phalanx, mechanische Geschlossenheit und Stoßkraft; die Gaugenossenschaft erhöhte den moralischen Zusammenhalt und ersetzte so die römische Disziplin. Die Schwerfälligkeit des eng massierten Heeres schloß ein Manövrieren nahezu aus; zwischen dem Siege, der durch den ersten gelungenen Stoß entschieden sein mußte, und der Vernichtung im Falle des Mißlingens gab es meist keine Mittelstufe. Einen teilweisen Ersatz für die Mängel der starren Gliederung fanden die Germanen in den vorzüglichen Leistungen des leichten Fußvolks, das unter geschicktester Ausnutzung des Geländes in zerstreuter Ordnung kämpfte, und in ihrer vorzüglichen Reiterei. Für den Kampf außerhalb der geschlossenen Schlachtreihe war jedem Reiter ein besonderer Fußfechter beigegeben; diese hatten die Reiter durch ihre Wurfwaffen zu unterstützen und dann in das Handgemenge einzugreifen, indem sie ihre Watten namentlich gegen die Pferde des Feindes richteten.
Artillerie (Wurfmaschinen) besaßen die Germanen nicht. An der überlegenen Taktik der Römer und später der Byzantiner (unter Belisar und Narses) mußte die primitive Gefechtsweise der Germanen scheitern. ln der Defensive bildeten die Germanen die „Schildbürg“, als Marschlager diente die „Wagenburg“, die aus den Fahrzeugen des Trosses hergestellt wurde. Nur bei längerem Aufenthalte wurden Palisadierungen und Verschanzungen angelegt. Die Überlegenheit der byzantinischen Heere bestand in der Masse der Bogenschützen zu Pferde, denen die Germanen keine Fernwaffen entgegenzustellen hatten. Auch der Kern der neupersischen und sarazenischen Heere war die vorzügliche Reiterei, die mit Bogen, Speer, Wurfspieß und Säbel ausgerüstet nur durch das Stahlhemd und den kleinen Schild geschützt war. Die regellosen Angriffe, die in verschiedenen Treffen folgten und auf Flanken und Rücken des Gegners gerichtet waren, und die rücksichtslose Verfolgung sind das Charakteristische der orientalischen Reitertaktik.
Hunnen, Bulgaren und Avaren waren Reitervölker, die ausschließlich zu Pferde fochten. Die Hauptwaffe war der Bogen und der krumme Säbel, die Hunnen führten außerdem noch Schlingen (Lasso), die sie dem Gegner überwarfen, um ihn zu Tode zu schleifen.
Den Kern des mittelalterlichen Kriegertums bildete ein im wesentlichen erblicher Kriegerstand; der Adel wurde mit dem Heere identisch. Fs war die Blütezeit der Reiterheere, des Ritterwesens. Ein präzises Bild der Kampfweise dieser Zeit zu geben, ist nicht möglich, weil die mittelalterlichen Quellen gerade in dieser Richtung sehr unklar sind. Immerhin können wir beurteilen, daß von einer eigentlichen Taktik von festen Regeln für Gliederung und Verwendung der Streitkräfte kaum die Rede sein kann. Wir erkennen aus der Beschreibung einzelner Schlachten zwar die Gliederung in Treffen und einen allgemeinen Plan, z. B. Benevent, Tagliacozzo, aber das ist eine Ausnahme. Das Charakteristische der Rittertaktik ist schon oben erwähnt worden; die Attacke, wenn man das Anreiten so nennen darf, war nur dazu bestimmt, sich zu nähern, nicht durch den Chok zu wirken. Man ritt deshalb in langsamer Gangart an, und dann entwickelte sich der Einzelkampf als eine Anzahl gleichzeitiger Turniere. Die Kampflust, der Ehrgeiz auf der einen, die Disziplinlosigkeit der Ritter auf der anderen Seite führten dazu, daß einzelne Heerhaufen oft früher aus dem Lager abrückten und vereinzelt auf den Feind stießen. Man kam also statteiweise ins Gefecht, und häufig geschah es, daß der Erstfechtende auch der Einzigfechtende blieb, da die Schlacht schon durch den ersten partiellen Zusammenstoß als entschieden angesehen wurde.
Die Ritterschlacht kennt nur die Offensive, denn die Defensive ist zu Pferde unmöglich. Die Schlachten sind sehr rasch entschieden, denn ein „Ringen“, wie beim Kampf der Infanterie, ist ausgeschlossen. Dem an Anzahl geringen Fußvolk, den „Knechten“, kam in der Ritterschlacht keine Bedeutung zu.
Eine andre Entwicklung des Heerwesens sehen wir bei den großen italienischen Kommunen, in deren Dienst sich Miettruppen aus aller Herren Ländern drängten. Ihre Streitkräfte bestanden im wesentlichen aus Fußvolk, denn sie waren zunächst zur Verteidigung der wohlbefestigten Städte bestimmt. Deshalb trägt das Ringen der Reichsgewalt unter den Hohenstaufen mit dem guelfischen Städten vielfach den Charakter eines Kampfes zwischen Reiterei und Fußvolk. Doch besteht die Kriegführung in der Hauptsache aus Verwüstungszügen, Belagerungen und Überfällen, und die Entscheidung fällt weniger durch Waffenerfolge, als durch Parteiwechsel von Fürsten und Städten, die bald auf die eine, bald auf die andere Seite treten.
Die erste Schlacht, in der wieder das Fußvolk zu Ansehen kam, ist die Schlacht bei Courtray (1302), in der das französische Heer an der Phalanx des von den flämischen Städten- und Bauernschaften gestellten Fußvolkes unterlag, wobei die Flämen allerdings durch das sumpfige Gelände begünstigt waren, ln der Schlacht bei Crecy (1346) gab die Geschicklichkeit und Überlegenheit der englischen Armbrustschützen den Ausschlag gegen die Franzosen; die Attacken der französischen Ritter zerschellten an der Fernwirkung der Schützen. Auch bei Azincourt (1415) entschieden die Bogenschützen gegen die Ritter; nachdem sie die Attacken abgewiesen hatten, warfen sie sich mit Axt und Schwert in die erschütterten und stürzenden Haufen.
Die von dem schweizerischen Fußvolk bei Morgarten (1315) und Sempach (1386) über die österreichischen Ritter erfochtenen Siege waren hauptsächlich durch die Gunst des Geländes bedingt. Seit diesen Schlachten wurden die Schweizer als Söldner geschätzt und gesucht.
Der Gebrauch von Feuerwaffen findet sich zuerst mit Bestimmtheit in der Einführung Chronik von Metz für das Jahr 1324 erwähnt; dann im Jahre 1326 für Florenz, wo von metallenen Kanonen und schmiedeeisernen Kugeln gesprochen wird. Von Mitte zum des 14. Jahrhunderts an werden die Nachrichten über Verbreitung der neuen Kriegsmittel häufiger; bald wurden in allen Ländern Geschütze gegossen. Zu gleicher Zeit kommt auch die Bezeichnung „Artillerie“ auf, die für sich eine besondere Zunft bildete, welche die Kunst der Bedienung der Artillerie und die Feuerwerkerei sehr lange in einer großen Abgeschlossenheit von den übrigen Zweigen des Heeresdienstes hielt, was noch bis in das 19. Jahrhundert nachwirkte. Die ersten Handwaffen scheinen Handmörser gewesen zu sein; dann führte man längere, geschäftete Rohre, die zum Schuß auf einer Gabel aufgelegt wurden. Die leichteren Handfeuerwaffen benannte inan Arkebuse oder Hakenbüchse nach dem vorn zur Sicherung der Auflage auf der Gabel angebrachten Haken die schweren nannte man Muskete oder Doppelhaken. Zunächst fand die Verwendung der Geschütze vornehmlich im Belagerungskriege statt; auch wo sie in der Feldschlacht auftraten, vermochten sie noch keinen Hinfluß auf die Taktik auszuüben, Erst in den Kämpfen der Engländer und Franzosen bei Orleans (1429) läßt sich eine zielbewußte Verwendung der Artillerie erkennen: die Franzosen eröffnen die Schlacht mit Artilleriefeuer und stürzen sich dann schnell auf den Punkt, wo die Kugeln Unordnung herbeigeführt haben.
Ein eigenes Gepräge der Kriegführung zeigen die Hussitenkriege (1419 1430) durch Verwendung von Wagenburgen, die Ziska auch während des Kampfes zu bewegen wußte. Trotzdem mußte aber diese eigenartige Kampfweise im Wesen defensiv bleiben.
Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wird der Einfluß der Feuerwaffen bemerkbarer; mit den Niederlagen Karls des Kühnen von Burgund bei Granson, Murten und Nancy (1476 1477) ist das Absterhen der Ritterheere besiegelt; die Ritter, die schon teilweise genötigt waren, zu Fuß zu fechten, zerschellten an dem „Igel“ (s. unten) der Schweizer, „der ersten Form der modernen Infanterie“; die Schweizer hatten damit bewiesen, wie ein wohlgeordnetes Fußvolk, das sich mit vollem Gewichte bewußt für einen einheitlichen Zweck einsetzt, dem turnierhaften Kampfe, in dem sich jeder zur persönlichen Geltung zu bringen suchte, überlegen sein muß.
Die Verbreitung der Handfeuerwaffen hat dem Fußvolk wieder die der Infanterie naturgemäß zukommende erste Stellung verschafft. Die herumziehenden, abenteuernden Heerhaufen verschwinden, und der Soldatenstand wird ein Gewerbe; der Werbevertrag wird — zunächst für das Fußvolk -— zur Grundlage des Kriegsdienstes. Karl VII. von Frankreich (1422 1461) hatte zuerst eine stehende Truppe als das wichtigste Organ der Monarchie erkannt; Maximilian I. (1493 1519) schuf die Landsknechte, das erste organisierte Fußvolk.
Die Aufstellung der Truppen erfolgte durch Werbung; der Landesherr beauftragte einen Feldobersten damit, ihm eine Anzahl Knechte unter die Waffen zu bringen, und schloß einen förmlichen Vertrag mit ihm ab. Die Ernennung der Offiziere geschah durch den Obersten. Die kleinste organisatorische Einheit war das von einem Hauptmann befehligte „Fähnlein“, das bis zu 500 Mann stark war; 10-15 Fähnlein machten ein „Regiment“ aus. Die Landsknechte waren die Verkörperung des alten germanischen Wandertriebes, der sie in die Dienste aller Herren und Länder führte, so daß in den Kriegen der damaligen Zeit fast überall Schweizer und Deutsche gegen die eigenen Landsleute kämpften. Der ritterliche und aufopfernde Geist, der die Organisation zu Anfang beseelt hatte, sank schon um die Hälfte des 16. Jahrhunderts auf das Niveau gewöhnlicher Söldnerscharen; gegen Ende des Jahrhunderts verschwand auch die Bezeichnung Landsknechte.
Mit der wachsenden Bedeutung des Fußvolkes begann die Kriegführung wieder, wie im Altertum, eine Kunst zu werden; die primitive Stoßtaktik genügte nicht mehr, die Heere wurden gezwungen, das Gelände auszunutzen und zu manövrieren.
Das Fußvolk kämpfte in geschlossenen Haufen, die Spieße und lange Degen führten; daneben kämpften die Büchsenschützen in geöffneter Fechtweise. Die Landsknechte stellten sich im Marsche und beim Vorgehen nach Schweizerart in Geviertordnung, fast quadratisch auf, in der Mitte die Fahnen. Um den „Gewalthaufen“ wurden die Hakenschützen in kleinere Haufen verteilt, die letzteren eröffneten den Kampf, zogen sich während des Speerangriffes in die Mitte des Haufens zurück und sprangen wieder vor, wenn ihre Mitwirkung von Vorteil war. Der Zusammenstoß der Haulen zum Speer- und Schwertkampf endigte meist mit der vollständigen Niederlage eines Teils. Gegen Reiterangriffe wurde der „Igel“ (das spätere Karree) gebildet, d. h. Speere gefällt, nach allen Seiten Front gemacht.
Bei der Reiterei verschwindet allmählich die schwere Rüstung nach einigen vergeblichen Versuchen, sie durch Verstärkung des Metalls gegen die Geschosse der Feuerwaffen undurchdringlich zu machen; sie wird nur mehr Turnier- und Zeremoniegewand. Der Gefechtsmodus des Fußvolkes, der im wesentlichen ihr gegenüber auf Defensive eingerichtet war, erforderte zudem rasche Beweglichkeit, um die Überraschung zu ermöglichen. Mit bewundernswertem Scharfblick bezeichnet Machiavelli (1469 1523) die wahren Aufgaben der Reiterei:
„Man bedarf die Reiterei zur Unterstützung des Fußvolkes, keineswegs darf man sie aber als Hauptwaffe des Gegners betrachten. Sie hat ihre hohe Bedeutung bei Erkundungsritten der Avantgarde, auf Streifzügen zur Fouragierung und Verwüstung des feindlichen Gebietes, zur steten Beunruhigung des Gegners und zum Ablängen seiner Zufuhren. In Feldschlachten aber, wie sie über das Schicksal der Völker entscheiden, ist die Reiterei mehr geeignet, einen schwer erschütterten Feind anzugreifen oder den Fliehenden zu verfolgen, als für irgendeine andere Aufgabe.“
Die Artillerie gewinnt nunmehr auch in der Feldschlacht an Bedeutung. Gewöhnlich sind die Geschütze vor den Haupttreften verteilt, zuweilen werden sie in Batterien (2-8 Stück) vereinigt und kämpfen in ausgewählten Stellungen. Die Beweglichkeit ist meist noch gering, doch wird von der Schlacht bei Cerisolles (1544 zwischen Franz I. und Karl V.) berichtet, daß drei doppelt bespannte Geschütze, wahrscheinlich mit aufgesessener Bedienungsmannschaft, die Kavallerie der Avantgarde begleitet haben. Die Schlachtordnung der Heere beschränkte sich auf Bildung großer Haufen Fußvolkes, die Reiterei steht auf den Flügeln oder im Zentrum, zuweilen auch mit dem Fußvolk abwechselnd in Geschwadern. Im allgemeinen kämpften die Haufen der verschiedenen Truppengattungen für sich; ein planmäßiges Zusammenarbeiten fehlt, von einer Taktik der verbundenen Waffen ist noch nicht die Rede.
Gesonderte technische Truppen waren im Mittelalter nicht bekannt. Im späten Mittelalter folgten den Heeren Tausende von Schanzbauern zur Eerrichtung der Wege und Lager. Die Erbauung der Belagerungsmaschinen sowie auch der Kriegsbrücken fiel den Zimmerleuten zu; im 14. Jahrhundert treffen wir auch „Brückentrains“, die Brückenmaterial und Werkzeug mit sich führen. Schon im 15. Jahrhundert ging man zur Herstellung von Pontons über, nachdem man zuerst an deren Stelle Fässer verwendet hatte. Frundsberg (1473—1528) formierte zuerst ein eigenes Regiment technischer Truppen, das zur Artillerie gehörte.
Festungskrieg. Die Kriegsbauten der ersten Jahrhunderte nach der Völkerwanderung bestehen fast nur in Reparaturen römischer Befestigungen ; hierauf folgte die Zeit des Burgenbaues. Unter Heinrich I. (919- 936) erwies sich zuerst die Befestigung der Wohnstätten gegen die räuberischen Ungaren als notwendig; und mit dem Aufblühen der Städte unter den fränkischen Kaisern (1024—1125) wuchsen diese alle zu großen widerstandsfähigen Waffenplätzen heran. Die neuen Befestigungsformen sind Gräben, Ringmauern, Türme und Vorhöfe, sowie überwölbte Treppen und Gänge zur gesicherten Kommunikation. Wie die Kunst der Befestigung, ist auch die der Belagerung von den Überlieferungen der Römer abhängig; man arbeitet mit den Mitteln der antiken Kriegskunst, ohne jedoch deren technische Fertigkeit zu besitzen. Die Verteidigung bediente sich derselben Wurfmaschinen wie der Angriff, besonders aber der Ausfälle, die in erster Linie der Zerstörung der Belagerungsmittel galten.
Mit dem Auftreten der Geschütze wuchs der Vorteil für den Angreifer insofern, als mit den Geschützen leichter Bresche gelegt werden konnte als mit den Belagerung -maschinen. Mit dem Schutt konkurrierte von Anfang des 15. Jahrhunderts an die Mine, welche durch Untergrabung und Sprengung bzw. Erschütterung der Fundamente die Mauern zum Einsturz bringen sollte. Der Belagerte suchte durch Konterminen den unterirdische Arbeiten des Angreifers zu begegnen.
Aus der Notwendigkeit, den Graben auch während des Sturmes noch mit Feuer bestreichen zu können, was von der Mauerkrone nicht möglich war, ergab sich die Anlage von „Streichwehren“, der den artilleristischen Nahkampf bis zum letzten Momente ermöglichenden Flankierungswerke (Bastionen, Kaponnieren), die schon Mitte des 15. Jahrhunderts auftraten; die bautechnische Konsequenz war die Anlage von Hohlräumen (Kasematten). Dies gab dem Verteidiger in der letzten Phase des Angriffes, dem Sturme, so lange ein Übergewicht, bis es der Angreifer verstand, durch Anlage von Konterbatterien die Flankierungsanlagen direkt zu bekämpfen.
Seewesen. Die Entwicklung der Marine des Mittelalters läßt zwei Richtungen erkennen: die Mittelmeergruppe, zu der Byzantiner, Araber und die romanischen Völker der Apenninen- und teilweise auch der Pyrenäenhalbinsel, und die Ozeangruppe, der die germanisch- und romanisch-keltischen Völker angehören. Im allgemeinen kann man die Mittelmeergruppe als die Gruppe der Ruderschiffc, der Galeeren, bezeichnen, die ozeanische Gruppe als die der Segler. Einen Umschwung zu ausschließlichen Gunsten der letzteren setzt mit dem Zeitalter der Entdeckungen ein, als im Leben der Kulturvölker der weite Ozean an Stelle des begrenzten Mittelmeerbeckens tritt.
Der Seekrieg mit Ruderschiffsflotten mußte sich im allgemeinen darauf beschränken, den Landkrieg anzusetzen oder die feindliche Küste zu verwüsten, denn die Flotten konnten sich noch nicht dauernd auf der See halten. Der Galeerentaktik lag Aufstellung in breiter Front, meist Halbmondform, zugrunde, in der man dem Gegner entgegenfuhr, um die Gefechtskraft, die vorne am Bug lag Sporn, später Geschütze —, zur Wirkung zu bringen (daneben bestand noch die Entertaktik). Erst nachdem die Bewegung der Schiffe durch Segel zur Regel geworden war, konnte man die von den Riemen befreiten Breitseiten mit Geschützen ausstatten (erstmals 1500) und damit zu einer umfassenden Anwendung der Artillerie gelangen. Der Krieg der Hansa gegen Dänemark (1361 1370) wurde für die Anwendung der Feuerwaffen auf den Flotten der nordischen Meere epochemachend.
NEUERE ZEIT
Heeresbildung. Den geworbenen Heeren der Spanier trat schon in den Niederlanden (seit 1562) eine Landeshewaffnung entgegen, doch mußten auch späterhin immer noch Söldner herangezogen werden. Im Dreißigjährigen Kriege (1618 1648) bestanden die Truppen meist noch aus geworbenem Volke aller Länder, doch traten auch schon nationale Truppen auf, so das Landesaufgebot in Brandenburg, Husaren und Kroaten im kaiserlichen Heere, Gustav Adolfs schwedische Regimenter. Ludwig XIV organisierte zuerst durch Louvois (seit 1666) ein stehendes Heer, anfangs durch freiwillige Anwerbung, und als seine Kriege größere Heere notwendig machten, durch Aushebung, wodurch die allgemeine Wehrkraft des Landes erhöht ausgenutzt werden konnte. Friedrich der Große, der gezwungen war, der habsburgischen Großmacht gegenüber ein großes Heer zu unterhalten, das, dem Lande entnommen, der Kulturarbeit zuviel Hände entzogen hätte, bildet den Stamm des Heeres aus Geworbenen, aus aller Herren Länder Berufssoldaten, die die Kaders für den Krieg bildeten. Diese Art der Heeresbildung blieb bis zur Französischen Revolution, doch wurde die Werbung immer mehr beschränkt. Seit dem 17. Jahrhundert wurde die Musterung der Heere allgemein. Das Offizierskorps wurde zuerst durch Ergänzung und Ausbildung von Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1703 1708) als ein festgeschlossener Stand den Unteroffizieren und Mannschaften gegenübergestellt; das Avancement ging streng nach dem Dienstalter, abgesehen von Beförderungen außer der Tour für besondere Dienstleistungen; zur Heranbildung des Ersatzes waren mehrere Kadettenkorps bestimmt. So legten diese beiden Hohenzollern den Grundstein zu Preußens militärischer Größe und damit auch zur Wiedergeburt des Deutschen Reiches.
Bewaffnung. Von der zweiten Hälfte des 16.Jahrhunderts an gewinnt der Gebrauch der Feuerwaffen beim Fußvolk immer größere Bedeutung. Das Verhältnis der Feuerwaffen zu den Spießen ändert sich beständig zugunsten der ersteren; zu Ende des 17. Jahrhunderts wird der Spieß (Pike, bei den Schweden verkürzt: Partisane) zuerst bei den Kaiserlichen, zu Anfang des 18. Jahrhunderts in allen Heeren abgeschafft, nachdem die Erfindung des Bajonetts, das zuerst 1640 im französischen Heere eingeführt wurde, auch dem Schützen eine Waffe im Nahkampfe gab und sie damit zum letzten Entscheidungskampf befähigte. Zuerst wurde das Bajonett in den Lauf gesteckt, die Erfindung der Tülle, 1732, gestattete auch mit aufgepflanztem Bajonett zu feuern. Das Radschloß wurde zwar schon 1527 erfunden, trotzdem blieb das Luntenschloß noch bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts im Gebrauch, wurde aber bald durch das Steinschloßgewehr (die Flinte) verdrängt. Die Einführung eiserner Ladestöcke und vornehmlich der (noch nicht allgemein zur Einführung gelangten) gezogenen Gewehre vom Ende des 17. Jahrhunderts an. vervollkommnte die Handfeuerwaffen. Die Gabeln kamen mit Erleichterung des Gewichtes Mitte des 16. Jahrhunderts in Fortfall, wodurch die Beweglichkeit der Truppen im Gefecht gesteigert wurde. Im 17. Jahrhundert wurden vorübergehend Granaten als Handwaffen gebraucht, daher die Bezeichnung „Grenadiere“. Auch bei der Reiterei trat von Ende des 16. Jahrhunderts an allgemein an Stelle der Lanze die Feuerwaffe: Pistolen, Arkebusen, Karabiner, endlich Bajonettflinten. Die Schutzwaffen mußten als nunmehr überflüssig durch Einführung der Handwaffen alsbald in Fortfall kommen; es verblieb nur der reduzierte Harnisch, der „Küraß“ bei der schweren Kavallerie.
Die Artillerie vereinfachte ihre aus den verschiedensten Kalibern und Arten bestehenden Geschütze, so daß seit Anfang des 18. Jahrhunderts bei dem Heere eine ziemlich einheitliche Konstruktion des glatten Systems bestand. Gezogene Geschütze waren schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts erfunden worden, doch führten die Versuche zu keinen brauchbaren Ergebnissen. Die Bombe, als Spreng- und Brandgeschoß, tauchte neben dem Vollgeschoß schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf; in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die Beutelkartätsche erfunden, Gustav Adolf führte die Büchsenkartätsche ein. Die Artillerie wurde ihrer Bestimmung nach in Feld-, Festungs-, Belagerungs- und Schiffsartillerie eingeteilt. Erstere bestand aus leichten und schweren Kanonen und Haubitzen für den Bogenschuß; 1758 kam die reitende Artillerie auf, die nur leichte Kaliber führte.
Taktik. Noch in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts unterschied sich die lnfanterietaktik im Grundzug nicht von der schon oben geschilderten. Die Arkebusier schossen in geöffneter Ordnung vor den Vierecken und sollten bei feindlichem Angriff hinter das erste Glied treten. Später wurde das Feuer derart geregelt, daß das erste Glied der Schützen nach abgegebenem Schuß durch die Zwischenräume der Rotte zurückging, um hinter der Front zu laden, während das vordere Glied Feuerte (Gliederfeuer) einen wesentlichen taktischen Fortschritt erziehlte Gustac Adoll im Dreißigjährigen Kriege, indem er durch geeignete Formationen Infanterieregimenter zu acht Kompagnien und Erleichterung der Bewaffnung der Infanierie eine erhöhte Manövrierfähigkeit gab.
Nach Abschaffung der Pike verringerte sich die Aufstellung der Infanierie in tiefen Massen; die gesteigerte Leistungsfähigkeit der Feuerwaffen veranlaßte eine fortgesetzte Reduzierung der Gliederanzahl, die unter Moritz von Oranien 10, unter Gustav Adoll 6, in Frankreich (1703) 4, in Preußen endlich 1743 nur mehr 3 Glieder betrug. Das Infanteriegefecht war reines Feuergefecht geworden; die Linie wurde die ausschließliche Gefechtsformation, taktische Hinheit war das Bataillon, die Kompagnie war nur Verwaltungskörper. Der wichtigste Fortschritt, den das Reglement Friedrich Wilhelm I. aufweist, ist die Anerkennung, daß die Feuerwirkung nicht nur von der Zahl der tätigen Gewehre, sondern auch von den Kugeln, die in einem bestimmten Zeitraum abgefeuert werden, abhänge. Dies hatte die l’mwandlung des langsamen Feuers in ein Schnellfeuer zur Folge, durch das der Feind sofort beim Eintritt in die Wirkungssphäre des Gewehrfeuers niedergekämpft werden sollte. Im dies zu erreichen, bedurfte es einer außerordenlichen Mannszucht und Dressur; die hauptsächlichsten Exerzierübungen bestanden daher in der „Chargierung“ (der Ladegriffe). Das Feuer wurde nach dem preußischen Reglement von 1743 als Pelotonfeuer (zugweises Feuer), von einem Flügel an beginnend, abgegeben, wobei man 5 Schuß pro Mann in der Minute erzielte; Salvenfeuer war Ausnahme. Der von Friedrich II. empfohlene Bajonettangriff kam selten vor, da das erst auf 15 Schritte Entfernung eröffnete Feuer meist schon die Entscheidung brachte.
Die Kavallerie hatte durch ihre Ausrüstung mit Feuerwaffen und Führung des Feuergefechtes ihren eigentlichsten Charakter verloren; erst im ls. Jahrhundert wird sie ihrem Element zurückgegeben. Auch bei ihr wird im 18. Jahrhundert die zweigliedrige Linie die Gefechtsformation; der Erfolg wird in der Attacke, in der Kraft des Choks und dem Gebrauch der blanken Waffen gesucht. Seit dem Dreißigjährigen Kriege wird die Kavallerie in Regimenter formiert.
Eine eigentliche, dem Wesen der Waffe entsprechende Artillerietaktik bildet sich erst im 17. Jahrhundert aus. Die leichten Stücke werden den Regimentern beigegeben, was eine wesentliche Vermehrung der Artillerie bedingt; die schweren werden nicht mehr über die ganze Front verteilt, sondern an wichtigen Punkten zu einzelnen Batterien zusammengezogen. Bemerkenswert ist die Aufstellung großer Artillerielinien bei Rain (1632), wo Gustav Adoll 72 Stück schwere Geschütze vereinigte, um unter deren Feuer eine Brücke über den Lech zu bauen, und der großen Batterie von 50 Geschützen bei Nördlingen (1634) seitens der Kaiserlichen, durch deren Feuer fast die ganze schwedische Infanterie vernichtet wurde.
Friedrich der Große ließ die Bataillonsgeschütze, die auf dem rechten Flügel standen, 500 Schritt vom Feind abprotzen und dann beim Vorgehen vor der Infanterie vorziehen, um den Angriff durch Kartätschen vorzubereiten. Die Batteriestüeke ptfegte man vor der Schlacht in großen Parks hinter der Front aufzustellen, um sie nach Bedarf ins Gefecht zu ziehen.
Der Zustand, in dem sich die deutsche Artillerie bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts befand, erinnert noch stark an die „Zunftzeit“. Die meisten Führer hatten von unten auf gedient und waren technische Praktiker ohne nennenswerte theoretische Kenntnisse. Erst Friedrich der Große schaffte Wandel, wodurch sich die Artillerie nach Organisation und Disziplin den anderen Waffen näherte. Ganz besonders wertvoll war die Errichtung von militärischen Artillerieschulen.
Technische Truppen. Die technischen Truppen bestanden aus Ingenieuren und Handwerkern aller Art; erst Friedrich Wilhelm I. von Preußen errichtete ein militärisches Ingenieurkorps und (schon 1715) ein Pontonierkorps, das der Artillerie angegliedert war. Friedrich II. errichtete 1742 ein Pionierregiment; Friedrich Wilhelm II. erließ 1790 ein Reglement für das Königlich Preußische Ingenieurkorps. Auch in den anderen Staaten Europas wurden von Mitte des 18. Jahrhunderts an besondere technische Truppen errichtet und militärisch organisiert.
Zu Ende des 18. Jahrhunderts sehen wir die Lineartaktik in ihrer höchsten Entwicklung. Ihr Charakteristikum ist die Fechtweise der langen Infanterielinie in eng geschlossener Bataillonslinie ohne Schützen vor der Front und ohne geschlossene Kolonnen (weshalb Örtlichkeit, Wälder usw. tunlichst vermieden werden), in zwei Treffen und ohne Ausscheidung irgendwelcher Reserven. Die langen Linien vermochten nur geradeaus oder zurückzugehen und konnten daher nur in einer Richtung wirken. Gelang es die zusammenhängende Schlachtordnung an irgendeinem Punkte durch Durchbruch zu stören, so war in der Regel die Schlacht verloren, denn die langen Bataillonslinien verstanden schlecht, die Front zu ändern und eine gewisse Selbständigkeit zu entfalten. Um den Parallelangriff zu vermeiden und sich mit den Hauptkräften gegen einen Punkt der feindlichen Schlachtlinie zu werfen, fand Friedrich der Große in der sogenannten schiefen Schlachtordnung, d. h. in dem Angriff auf eine Flanke des Gegners, ein Mittel. Diese Schlachtentaktik erforderte ein außerordentlich schwieriges und künstliches Evolutionieren, um die eigenen langen Infanterielinien in die zur Aufstellung des Gegners schräge Front zu dirigieren. Die Kavallerie wird auf den Flügeln der Infanterie verwendet; die großen Reitermassen stellt Friedrich der Große in drei Treffen auf, wovon das erste fast so stark war als die beiden anderen zusammen und meist schon den entscheidenden Stoß führte; besonderer Nachdruck war auf das „Überflügeln“ des Gegners, also auf den Flankenangriff, gelegt. Die Artillerie wird so verwendet, daß die schweren Positionsgeschütze auf die Schlachtlinien verteilt werden und die leichten Regimentsstüeke die Infanterie begleiten. 1758 verwendet Friedrich der Große erstmals die Artillerie in Masse auf den Angriffsflügel und stellte dadurch den Einklang zwischen rein artilleristischer und allgemeiner Taktik (Taktik der verbundenen Waffen) her. Als erste Aufgabe bezeichnet er die Nieder-kämpfung der gegnerischen Artillerie, stellt also damit einen Grundsatz auf, der unseren heutigen Anschauungen entspricht.
Festungskrieg. Durch die Entwicklung der Artillerie, die sich seit Mitte des 15. Jahrhunderts zur stets wachsender Geltung brachte, wurde die Kraft des Angriffs gewaltig gesteigert. Man suchte ihr zu begegnen durch Verstärkung der Umfassung selbst (Erdwälle, die mit Mauerwerk bekleidet waren, reichliche Anlagen von Hohlräumen in dem unteren Teile der Werke, zur Aufnahme der Verteidigungsartillerie etagierten Kasematten), sachgemäße Grundrißgestaltung und gute Verteilung der Flankierungsanlagen. Auf die einzelnen Befestigungsarten (Schulen) einzugehen, verbietet der Raum. Ein gewaltsamer Angriff auf die Festungen war nicht mehr möglich, er mußte dem förmlichen Angriff weichen.
An die Stelle der alten Deckungsmittel trat der Gebrauch des Bodens zu Schutzbauten, und in dieser Hinsicht war besonders die deutsche Erfindung der Schanzkörbe von großer Bedeutung. Schon Mitte des 16. Jahrhunderts war der förmliche Angriff ziemlich hoch entwickelt; man unterschied hierbei Artillerie-, Sappen-(colla zappa Spaten) und Minenangriff. Der berühmte Kriegsingenieur Vauban (1633 bis 1707) brachte den förmlichen Angriff in ein festes System, dessen Methodik noch bis 1870/71 (Belagerung von Straßburg) grundlegend war. Nachdem die zu belagernde Festung eingeschlossen worden war, wurde in einer Entfernung von 5 600 m die ersten Parallele zur Zurückweisung von Ausfallen und Anlage von Rikoschettbatterien ausgehoben. Von ihr aus näherte man sich der Festung durch Vonreiben von Laufgräben (Trancheen), die meist zuerst bei Nacht flüchtig hergestellt und dann ausgebaut wurden. Die dritte Parallele wurde am Fuß des Glacis der Festung angelegt; in ihr wurden die Mörser mit Wurfbatterien aufgestellt. Die letzte Position bildete das Couronnement (Krönung des Glacis) mit den Batterien zur Zerstörung der Grabenflankierungsanlagen des Feindes. Vaubans Angriff bezweckte umfassendes Artilleriefeuer gegen die Angriffs- und Nebenfronten, um gedeckt mit geringen Verlusten zum Einbruch zu kommen; man glaubte nach seinem Schema den Tag bestimmen zu können, an dem die Festung fallen müsse. Die Verteidigung suchte durch Artilleriefeuer, durch Ausfälle und Minen die Belagerungsarbeiten zu stören.
Seekrieg. Mit der Entwicklung des Geschützwesens wurde es ermöglicht, feindliche Schiffe aus der Ferne zum Sinken zu bringen oder kampfunfähig zu machen.
Die Engländer übertrugen zuerst 1588 die Entscheidung der Artilleriewirkung, der gegenüber die spanische Armada, die noch auf den Enterkampf eingerichtet war, unterlag. In kurzen Linien hintereinander führten sie ihre Schiffe an den Feind und ließen hier ihre Breitseiten abgeben, ohne sich in die Gefahr des Kampfes Mann gegen Mann einzulassen, in dem die stark besetzten, burgenähnlichen spanischen Schiffe ihnen überlegen gewesen wären. Es war ein Wendepunkt in der Geschichte des Seekriegs. Mit Anfang des 17. Jahrhunderts gingen die Seestaaten daran, stehende Kriegsflotten zu errichten; wenn bis dahin Größe und Kanonenzahl der Schiffe sehr verschieden waren, so entwickelte sich nunmehr der Typ des „Linienschiffes“, denn es kam nicht mehr darauf an, einzelne starke Schiffe zu hauen, sondern jedes Schiff, das in der Schlacht kämpfen sollte, mußte imstande sein, seinen Platz in der Kampfordnung, der Linie, zu behaupten. Schwache Schiffe, die sich früher im Gewirre der Massenschlacht einen Gegner suchen und mithelfen konnten, wurden zu einer Gefährdung des Ganzen, und die armierten Kauffahrer mußten deshalb ausscheiden. Die Kampfform war, w ie schon erwähnt, die Linie; die Taktik gipfelte darin, dem Feind eine Breitseite zu bieten, um die Feuerkraft zur vollen Geltung zu bringen. Mit stehenden Kriegsflotten entstanden aus Schiffer und Soldat der Seeoffizier.
Heeresbildung. Die Massenheere, welcher die französische Republik und noch mehr das erste Kaiserreich bedurften, konnten durch Werbung nicht mehr aufgebracht werden. Das Gesetz vom 19. Fructidor (1798) führte die Konskription ein; es stand der allgemeinen Wehrpflicht schon sehr nahe, indem es mit Ausnahme der Verheirateten und körperlich Untüchtigen alle Leute von 20 bis 25 Jahren je nach Bedarf, zum Dienst verpflichtete. Durch das Gesetz vom 7. Ventöse (1500) wurde das „Remplacement (Einstellen eines Ersatzmannes) gestattet, der freiwillige Eintritt prämiiert und den Kapitulanten höherer Sold gewährt. Mit diesem Gesetze hat Napoleon seine Heere aufgebracht.
ln Preußen wurde nach den Niederlagen von 1500 durch Scharnhorst die Reorganisation des Heeres geleitet. Seine wichtigste Maßregel war die fortwährende Ausbildung Neueingestellter in der Armee, wofür ausgebildete Leute entlassen wurden.
Dieses System ermöglichte 1813 in den Befreiungskriegen eine starke Kriegsmacht aufzustellen. Mit dem Gesetze vom 3. September 1814, das die allgemeine Wehrpflicht ohne Loskauf und Stellvertretung vorschrieb, war Preußen allen anderen Staaten um mehr als ein halbes Jahrhundert vorausgeeilt.
Organisatorisch gehört die Einführung der Divisionen, die, aus allen Waffen zusammengesetzt, zu selbständigen taktischen Körpern mit festen Stäben in der Folge für ganz Europa vorbildlich wurden, zu den wichtigsten militärischen Ergebnissen der Französischen Revolution.
Taktik. Die Entwicklung der Taktik dieser Epoche steht ganz unter dem Einflüsse des Genies Napoleons. Für die Lineartaktik war eine gut geschulte Truppe notwendig gewesen. Diese schwand rasch bei dem kolossalem Verbrauch der Revolutionszeit und des Kaiserreichs an Menschenmaterial. Als Ersatz konnte die Konskription nur Soldaten von geringer Ausbildung stellen, und an die Stelle, der langen Linien traten wieder die Kolonnen, der einfache Schlachthaufe. Da dieser durch das Feuer bald zerstört worden wäre, suchte man ihn durch Schützenschwärme, „Tirailleurs“, zu schützen, die nunmehr in inniger Verbindung mit den Kolonnen fochten. Beide zeigten sich bald weit gewandter im Gelände, das nunmehr nach seinen Eigentümlichkeiten ausgenutzt werden konnte, als die steifen Linien mit ihrer parademäßigen Taktik, die 1806 in den Niederlagen der preußischen Armee bei Jena und Auerstädt zu Grabe getragen wurden. Gegen die Kavallerieattacken wurden Karrees formiert, erstmals in der Schlacht bei Aspern (1809) durch die österreichische Infanterie, an der die sprichwörtlich gewordene Tapferkeit der französischen Kürassiere zuschanden wurde. Der Einfluß des Geländes tritt mit der neuen Taktik in steigendem Maße hervor; es mußte nach seiner taktischen Eignung erkannt und bewertet werden, und es ergaben sich hierbei gewisse Punkte und Abschnitte, um die gekämpft wurde.
Die Kavallerie diente zur Aufklärung; in der Schlacht blieb die Masse als Schlachtenkavallerie, in Divisionen formiert, in Reserve, um an entscheidender Stelle eingesetzt zu werden oder die Verfolgung zu übernehmen.
Die Artillerie wurde als Divisionsartillerie (nicht mehr als Bataillonsgeschütze) verwendet; der größere Teil stand zur Verfügung des Oberkommandos (ähnlich unserer späteren Korpsartilierie), um einheitlich eingesetzt die Entscheidung vorzubereiten. Zuerst verwendete Napoleon die Artillerie in dieser Weise.
Am Schlüsse dieser Periode hatten die Gegner Napoleons seine Taktik erlernt und angenommen. Die neue Fechtart der Infanterie, die Linien, Kolonnen und aufgelöste Ordnung verbindet, war überall ausgebildet, ln allen Gefechten und Schlachten wurde das Gelände ausgenutzt, wichtige Abschnitte, besonders Dörfer als Stützpunkte, der Brennpunkt des Kampfes. Die Formierung der gemischten Division schuf Körper, die befähigt waren, Teilgefechte zu führen, in welche sich die großen Schlachten mehr und mehr zerlegten; sie erleichterten die Handhabung der Truppenmacht seitens der Schlachtleitung, indem diese die Divisionen mit selbständigen Aufträgen betrauen konnte und ihr eine Reserve zur Entscheidung und Ausnutzung des Sieges gab.
„Seit der römischen Legion in ihrer besten Zeit der Kohortentaktik ist keine so günstige taktische Kombination geschehen.“
Festungskrieg. Im großartigen Bewegungskriege Napoleons konnten die Festungen nicht mehr als Operationsobjekte dienen und mußten angesichts der Massenheere ihre frühere Bedeutung verlieren, zumal sie für die neuen Kriegszwecke zu klein waren. Der Angriff blieb wie bisher der Verteidigung überlegen, neue Elemente treten im Festungskrieg nicht auf.
Seekrieg. Auch in der Taktik des Seekrieges brachte diese Epoche keine prinzipiellen Änderungen. Doch reicht ihre Bedeutung noch gewaltig in unsere Zeit herein, denn durch die Siege Nelsons bei Abukir (1798) und Trafalgar (1805) wurde England die „Beherrscherin der Meere“.
Neueste Zeit
Heeresbildung. Nach den Erschütterungen der gewaltigen Zeit, nach den Riesenkämpfen, die Napoleon über Europa heraufbeschworen hatte, bedurften alle Staaten einer Erholung. Die folgende Zeit wurde zum Ausbau der Wehrverfassung und Heeresorganisation auf Grund der gewonnenen Kriegserfahrungen benutzt.
Aus der modernen Auffassung des Staates als einer Vereinigung, die jedem Angehörigen den gleichen Schutz und die gleichen Vorteile gewährt, hinwiederum aber auch das Recht besitzt, einem jeden die gleichen Lasten aufzuerlegen, ging die allgemeine Wehrpflicht hervor, zu der sich mit Ausnahme von Nordamerika und England alle Großstaaten bekennen.
Sie allein ermöglicht ein in seinen Elementen gleichartiges, nationales Heer zu liefern.
Organisatorisch ist die Division der kleinste, mit allen Waffengattungen beteilig Körper; die von Napoleon nur im Kriege für den jedesmaligen Zweck vorgenommenen Zusammenziehung mehrerer Divisionen zu einem Korps hat sich derart befestigi, daß man zwei Divisionen zu einem Armeekorps mit ständigem Stabe usw. formierte. Dieses mußte mit allem versehen werden, was ein kämpfender Heeresteil irgend in die Lage kommen kann auf dem Schlachtfeld oder während des Marsches zu brauchen, also mit technischen Truppen, Brückenbaumaterial, Schießbedarf (Munitionskolonnen), Verpflegungsbedürfnissen, Sanitätseinrichtungen. Die Kavalleriedivisionen, denen reitende Artillerie zugeteilt wurde, haben die Aufgabe der Aufklärung im großen Maßstabe (strategische Aufklärung); die Korpsartillerie, zur Verfügung des Kommandierenden Generals, gab diesem eine Reserve, die er am entscheidenden Punkte der Schlacht einsetzen konnte.
Taktik. Von 1815 bis 1866 hat Preußen keine ernsten Kriege geführt. Bis zum Jahre 1860 änderte sich die Armee nach außen und innen sehr wenig, abgesehen von zwei damals kaum beachteten, aber sehr bedeutungsvollen Neuerungen. Es waren die Einführung der Kompagniekolonne durch das Reglement IM7 und des Zündnadelgewehrs. Gestattet die Kompagniekolonne eine intensivere und vielseitigere Gefechtsausbildung von Führern und Mannschaften, eine bessere Ausnutzung des Geländes, als die viermal stärkere Bataillonskolonne, so stellte das Zündnadelgewehr, der erste gezogene Hinterlader mit Einheitspatronen und Langblei die Infanieriebewatfnung turmhoch über die der übrigen Armeen jener Zeit. Es wurde auf die Schußwirkung sowohl durch Bildung dichterer Schützenlinien als auch durch sorgsamere Schießausbildung erhöhtes Gewicht gelegt; als oberster Grundsatz der Infanteriegefechtweise galt: Ordnung in zerstreuter Fechtweise. Die Führer wurden in den Herbstmanövern mit gemischten Waffengattungen, wobei zwei völlig unabhängige Parteien gegeneinander manövrieren (während in anderen Armeen, in der französischen z. B. bis 1870 nur nach einem genau vorher bestimmten Programm verlaufende Manöver abgehalten wurden) ausgebildet. Diese Faktoren verliehen dem preußischen Heere 1866 die taktische Überlegenheit über seinen Gegner.
Dem preußischen Schnellfeuer gegenüber versagte der von den Österreichern ohne genügende Feuervorbereitung versuchte Bajonettangriff, mit dem Napoleon III. im Italienischen Kriege 1859 gegen die schwachen Schützenlinien der Österreicher seine Erfolge erzielt hatte. Die taktische Verwendung der Kavallerie blieb im wesentlichen dieselbe wie früher. Die Artillerie hatte durch Erleichterung des Materials und die gesteigerte Wirkung ihrer neuen Geschütze und Geschosse große taktische Fortschritte gemacht. Um das Jahr 1850 war für die weitere Entwicklung der Artillerie eine gewisse Grundlage gewonnen; man war zu der Anschauung gelangt, daß durch die Herstellung von gezogenen, von hinten zu ladenden Geschützen mit Langgeschoß Treffähigkeit und Schußweite gesteigert würden. Preußen war 1860 noch in der Umbewaffnung begriffen, es hatte nur zum Teil gezogene Hinterladungsgeschütze, dem Österreich den gezogenen Vorderlader gegenüberstellen konnte.
Die Verwendung der Artillerie gab jedoch den Österreichern das artilleristische Übergewicht, denn sie wurde zur Unterstützung des Infanteriegefechts von vornherein in Masse verwendet, während die preußische Artillerie zu Beginn des Gefechtes immer nur in einzelnen Batterien aultrat und es sehr lange dauerte, bis die Reserveartillerie der Armeekorps vorgezogen wurde und ins Gefecht trat. Auch wurden preußischer-seits, auf die Tragkraft der gezogenen Geschütze bauend, die Entfernungen häufig zu weit genommen und die Geschoßwirkung ungenügend erkannt. Die Tragweite des Zündnadelgewehrs vermochte den Vorsprung wdeder auszugleichen, den die österreichische Artillerie durch ihre Verwendung voraushatte.
Die Erfahrungen aus dem Kriege 1866 wurden deutscherseits im Kriege 1870/71 im vollsten Umfang zur Geltung gebracht. Was die Bewaffnung anlangt, so waren die glatten Geschütze ausgeschieden worden; das Hauptgeschoß war die Granate, da Schrapnels (bekanntlich ein Hohlgeschoß mit Kugelfüllung, das durch einen Zeitzünder in der Luft zum Krepieren gebracht wird und seine Füllung von oben herabschleudert) nur in einigen Artillerien des deutschen Heeres vorhanden waren. Frankreich hatte noch gezogene Vorderlader (System La Hitte), war aber durchgehend mit den Schrapnel ausgerüstet. Die französische Mitrailleuse enttäuschte die auf sie gesetzten Hoffnungen. Das Chassepotgewehr, ein verbessertes Zündnadelgewehr, war an Tragkraft, Rasanz und Feuergeschwindigkeit der deutschen Infanteriebewaffnung überlegen.
Zum ersten Male standen im Infanteriekampf Hinterlader einander gegenüber; infolge der erhöhten Feuerwirksamkeit gestaltete-sich dieser zu einem sehr großen Schützenfeuer, weil es beiden Teilen nicht mehr gelang, geschlossene Abteilungen in erster Linie zu den im Frieden geübten Salvenfeuer zu verwenden. Auch der Angriff‘ bestand meist nur aus dem Anlauf lichter Schützenlinien, denn die geschlossenen Abteilungen lösten sich in der Regel auf, wenn sie die Schützenlinien erreichten. Die Franzosen, die während des ganzen Feldzuges sich gewöhnlich in der Verteidigung befanden, hatten fast immer ihre Stellungen durch Schützengräben befestigt. Während sie die Tragweite ihres Gewehres durch Abgabe von Massenfeuer auf sehr weite Entfernungen auszunutzen versuchten, ging die deutsche Infanterie, allerdings unter großem Verlust, sprungweise auf nähere Entfernungen heran, um ihre Gewehre wirksam gebrauchen zu können. Im allgemeinen war die Führung der deutschen Infanterie der französischen überlegen, dank der Schulung und Gewandtheit ihrer Offiziere im Kompagniekolonnengefecht.
Die Tätigkeit der Kavallerie auf dem Gefechtsfeld ist im Verhältnis zur Tätigkeit der anderen Waffen als eine sehr bedeutende oder entscheidende nicht zu bezeichnen. Die französischen Attacken wurden, ohne daß die Infanterie Karree bildete, jedesmal abgeschlagen (Wörth, Sedan). Die preußische Kavallerie lieferte einige glückliche kleinere Reiterangriffe; der berühmte Angriff der Brigade Bredow bei Vionville und des 1. Garde-Dragonerregiments bei Mars-la-Tour hatten nur den Zweck, eventuell mit Aufopferung der Kavallerie, der eigenen Infanterie Luft zu machen.
Eine ganz ungeheure Veränderung des taktischen Verhaltens treffen wir bei der Artillerie. Sie wurde im Gegensätze zu 1866 stets in größerer Stärke an die Spitze der Marschkolonnen genommen und gleich zu Anfang des Gefechtes eingesetzt, um der eigenen Infanterie das Vorgehen zu erleichtern. Auch die zur Verfügung des Kommandierenden Generals stehende „Korpsartillerie“ (die frühere Reserveartillcrie) wurde bald vorgezogen, so daß der Angriff durch Artilleriefeuer schon vorbereitet u ar, wenn die Masse der Infanterie in den Kampf trat. Die französische Artillerie hatte hingegen die napoleonischen Traditionen vergessen und zersplitterte sich meist in einzelnen Batterien, oder wenn sie in größeren Verbänden auftrat, war ihr Feuer nicht einheitlich geleitet.
Bei den technischen Truppen hatte sich namentlich eine innige Verbindung der Pioniere mit der Infanterie geltend gemacht, indem die Notwendigkeit einfachere Verschanzungen schnell herzustellen, die Infanterie zwang, teilweise unter Anleitung der Pioniere vom Spaten ausgiebigen Gebrauch zu machen. Die zahlreichen Belagerungen dieses großen Krieges gaben dem Ingenieuroffizier Gelegenheit, so reiche Erfahrungen im Festungskrieg zu sammeln, wie sie in neuester Zeit kein anderes Offizierkorps besessen hatte.
Grundgedanke der neu-preußischen Befestigungssysteme (Mitte des 19. Jahr-underts) nach dem seit dieser Zeit alle Neu- und Umbauten erfolgten ist Anlage eines Gürtels von Forts, die nach der Gestaltung des Geländes angelegt sind, mit Zwischenstellungen für Artillerie und Infanterie, um das Vorgelände mit Feuer zu beherrschen. Angreifer und Verteidiger benötigen zur Lösung der verschiedenen ihnen gestellten Aufgaben besonderer Belagerungsgeschütze mit verschiedenen Kalibern, mit Flach- und Bogenschuß. Die vielfach vergrößerte Tragweite der Geschütze ver-anlaßte, diese nicht mehr in der Parallelen aufzustellen, sondern unter dem Schutze der Artilleriestellungen die von diesen getrennten Infanteriestellungen weiter vorzuschieben. Der Artillerie des Angreifers fällt die Aufgabe zu, zunächst die Artillerie des Verteidigers niederzukämpfen und durch ununterbrochenes Feuer die Flankierungsanlagen und Hindernisse desselben zu zerstören, um die Werke sturmreif zu machen.
Der Verteidiger hat die Annäherung des Angreifers durch Feuer aufzuhalten, seine Angriffsbatterien zu zerstören und seine eigenen zerstörten Werke wieder instand zu setzen oder durch neue Anlagen zu ersetzen. Diese Andeutungen müssen in Ansehung des beschränkten Raumes genügen.
Mit dem Bau der Dampfschiffe, der den Segelschiffen gegenüber wieder die Eigenbewegung der alten Galeeren, nur in ganz anderem Maßstabe gab, mußte sich in der auch das Seekriegswesen völlig umgestalten. Dazu kam die Einführung der Panzerung (die ersten seefähigen Panzer baute Frankreich), die durch die Sprengwirkung der neuen Geschütze notwendig wurde. Damit entbrannte gegen Ende der sechziger Jahre der Wettstreit zwischen Bepanzerung und Geschütz, dessen Abschluß auch heute noch nicht abzusehen ist. Zugleich mit dem Panzer trat wiederum der Rammsporn in Erscheinung, eine Folge der den Schiffen wieder zurückgegebenen Eigenbewegung. Die Eigentümlichkeit des Seekriegs bringt cs mit sich, daß beide Gegner zum gegenseitigen Angriff gezwungen sind und suchen müssen, die Feuerüberlegenheit zu erreichen. Der Wirkung des Rammstoßes im Nahkampf verdankten die Österreicher ihren Erfolg in der Seeschlacht bei Lissa.
Seit dem Kriege 1870 71 hat sich die Wirkung der Feuerwaffe unter dem Ein- Kurier Müsse der außerordentlich fortgeschrittenen Technik gesteigert. Die Armeen aller großen Staaten sind mit Selbstladegewehren (bzw. Karabinern) ausgerüstet, d. h. mit Handwaffen, in denen das Öffnen des Verschlusses, Auswerfen der abgeschossenen Hülse, Spannen, Laden und Schließen durch die Kraft der Pulvergase automatisch erfolgt und der Schütze demnach nur das Füllen des Magazins, Abziehen und Zielen „ zu besorgen hat. Die Verkleinerung des Kalibers hat die ballistischen Leistungen erhöht und durch die Ermöglichung größere Munitionsmengen mit sich zu führen, den Munitionsersatz erleichtert. Als neue Waffe trat das Maschinengewehr hinzu, das bestimmt ist, die Feuerkraft sowohl der Infanterie als auch der anderen Waffen, je nach deren Verwendung im Gefecht, zu verstärken. Die Einführung des rauchschwachen Pulvers hat die Feuerkraft durch Beseitigung der früher sich vorlegenden Rauchmasken erhöht und die Feindestruppen, Infanterie wie Artillerie, der hierdurch gegen Sicht gebotenen Deckung beraubt. Die Kavallerie mußte mit einem weit-tragenden Karabiner ausgerüstet werden, da sie unter Umständen auch die Schußwaffe zu Fuß gebrauchen muß. Durch Zuteilung von reitender Artillerie und Maschinengewehren hat sie an Selbständigkeit und Gefechtskraft gewonnen.
Bei den Artillerien ist (auch bei Festungs- und Marinegeschützen) das Rohrrücklaufsystem angenommen, bei der Feldartillerie sind die Geschütze mit Sporen versehen. Die Geschoßwirkung ist durch die Einführung des Schrapnels als Einheitsgeschoß, das sowohl im Aufschlag als mit Zeitzünder wirkt, wesentlich erhöht. Die Granate dient nur mehr als Sprenggeschoß gegen Eindeckungen des Feldkriegs und gegen starke gedeckte Ziele. Die gesteigerte Feuerwirkung veranlaßte die Feldartillerie mit einer Schutzwaffe zu versehen, Schutzschilder und Panzerung der Munitionswagen. Ferner wurde es notwendig, mit Rücksicht auf die im Feldkriege zu bekämpfenden befestigten Feldstellungen, die Feldtruppen mit hierfür geeigneten Geschützen — Haubitzen und schwerer Artillerie des Feldheeres auszurüsten.
Der Wirkungskreis der technischen Truppen hat sich durch die Dienstbar-machung der modernen Verkehrsmittel in weitestem Umfang wesentlich gesteigert und machte die Errichtung besonderer Eisenbahn-, Telegraphen- und Luftschiffabteilungen notwendig.
Die für den Kampf in und vor Festungen bestimmte Artillerie erhielt die verschiedensten nach den besonderen Kampfzwecken bemessenen Geschützarten; auch im Festungsbau wurde die Panzerung (Aufstellung von Geschützen in drehbaren Panzertürmen) angewendet.
Aus der gesteigerten Leistungsfähigkeit der Feuerwaffen geben sich die Folgerungen für die heutige Fechtweise. Die geöffnete Ordnung ist die Hauptkampfform der Infanterie, die kampfkräftige dichte Schützenlinie ist die Trägerin des Feuergefechtes. Die höchste Ausbildung der kleinsten taktischen Körper, der Kompagnien, der niederen Führer und der einzelnen Soldaten sind die Grundlagen der militärischen Erziehung; die gründlichste Ausnutzung des Geländes, gegebenenfalls auch im Angriff unter Zuhilfenahme des Spatens, sind die moderne Schutzwaffe.
Die höchste Bedeutung der Kavallerie liegt in der Aufklärungstätigkeit, doch vermag sie durch die Attacke bedeutende Massen unter Umständen auch auf dem Schlachtfelde eine ausschlaggebende Bedeutung zu erzielen.
Die Hauptaufgabe der Artillerie in der Feldsehlacht ist die wirksamste Unterstützung der Infanterie; sie leitet das Gefecht mit ihrem Feuer ein und hat der Infanterie den Weg zur Erreichung des Sieges zu bahnen. Auch für die Artillerie ist die sorgfältigste Ausnutzung des Geländes zur Notwendigkeit geworden. Richtmittel und telephonische Befehlsgebung ermöglichen es, die Wirkung des gegnerischen Feuers durch gedeckte Aufstellungen im Gelände abzuschwächen. Nach dem Siege hat sie die Feuerverfolgung des geschlagenen Gegners aufzunehmen.
Im Seekriegswesen wurden die Kampfmittel durch die Torpedoboote, Seeminen und Unterseeboote vermehrt. Die Anwendung der Stahlbaues hat das Gewicht des Schiffrumpfes gegen früher vermindert und das ersparte Gewicht für die Artillerie und Panzerung verfügbar gemacht. Die Aufnahme des Torpedos in die Armierung der Schlachtschiffe gab den modernen Panzern eine Nafnvaffe und machte damit die Rammtaktik verschwinden. Die Riescnpanzerschitt’e mit schwerster Geschützausrüstung Dreadnoughts sind im modernen Seekrieg der Kern der SchlachtHotten geworden; der Artilleriekampf ist gegenwärtig das ausschlaggebende Moment.
Angreifer wie Verteidiger werden sich bemühen, ihre Bewegungen und Stellungen im Hinblick auf die feindliche Waffenwirkung durch sorgfältigste Ausnützung des Geländes der Sicht zu entziehen, was infolge des rauchschwachen Bulvers auch in hohem Grade gelingen wird. Die gesteigerte Tragweite der Taffen und die verbesserten Beobachtungsmittel erschweren die Annäherung an den Feind. So entsteht die „Leere des Schlachtfeldes, das Unheimlichste in der modernen Angrifisschlacht“.
Die Betrachtungen eines europäischen Berichterstatters im Russisch-Japanischen Kriege, denen das folgende entnommen ist, geben ein Bild der modernen Schlacht.
Hat man mit Hilfe eines starken Feldstechers einige feindliche Gestalten oder einige lange dunkle Streifen von der feindlichen Stellung, die Truppenformationen sein können, oder endlich einige ferne Staub- und Rauchwolken von ihren Batterien gesehen, so kann man schon von Glück sprechen.
Je näher man sich an die Gefechtslinie heranwagt, desto kleiner wird das Beobachtungsfeld. Die im Schützenkreise liegenden Soldaten sehen nicht viel mehr als den Rücken ihrer Vordermänner oder die Erdklumpen auf der Stelle, wo sie liegen. Sucht man aber einen weit entfernten, hochiiegenden Ort auf, um mehr zu sehen, so werden die Einzelheiten zu Funkten und Linien, und nur das Artilleriefeuer gibt dem Auge und dem Ohr die Gewißheit, daß die Landschaft, die vor einem liegt, wirklich ein Schlachtfeld ist, auf dem gekämpft wird.
Die Infanterie liegt in Schützengräben oder an anderen Stellen, wo sie möglichst gute Deckung finden kann, und sie schießt nach einem Ziel, das in achtzig von hundert Fällen unsichtbar ist.
Die Artillerie steht in einem Graben oder hält sich in hohen Kornfeldern versteckt oder von Hügeln und Höhenzügen gedeckt, so daß von der ganzen Bedienung der Batterien nur ein einzelner Offizier sich eine einigermaßen richtige Vorstellung von der Stellung des Feindes machen kann.
Nicht nur die weite Ausdehnung und der große Abstand zwischen den kämpfenden Heeren sind die Anzeichen einer modernen Landschlacht, sondern auch ihre Einförmigkeit. Das Auge nimmt sehr wenig Eindrücke auf. Die Truppen des Heeres, zu dem man gehört, liegen entweder ruhig in ihren Schützengräben oder bewegen sich langsam durch das Korn, das Gebüsch oder hinter einer Deckung, die das Gelände darbietet.
Die Kommandierenden Generale können sich nur eine Meinung von der Entwicklung der Begebenheit auf Grund der schriftlichen und mündlichen Meldungen bilden.
Die für den Kampf entscheidenden Momente werden tatsächlich erst nach Beendigung desselben bekannt; dasselbe gilt von der Wirkung des Feuers.
Die Technik schreitet unaufhaltsam fort, und von ihr ist, wie wir gesehen haben, im steigendem Maße die Fechtweise bedingt worden, ihre letzte Errungenschaft ist die Eroberung des Luftmeeres. Ob Lenkballons und Flieger eine durchgreifende Änderung der Kriegsmittel und somit der Taktik bringen werden, kann noch nicht übersehen werden. Die kriegerischen Qualitäten eines Heeres aber müssen dieselben bleiben. Wem der Krieg kulturfeindlich erscheinen möchte, dem seien die Worte Ruskins entgegengehalten:
„Stets wurde ich gewahr, daß alle großen Nationen ihre Wehrhaftigkeit und Geistesstärke im Kriege erworben haben; daß der Krieg sie unterrichtet, der Friede sie betrogen, der Krieg sie geschult, der Friede sie irregeführt hat; mit einem Worte, daß der Krieg sie geschaffen, der Friede sie getötet hat.“
Text aus dem Buch: Der Krieg in Bildern (1912), Author: Steinitzer, Alfred, Michel, Wilhelm.
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